Interview - Markus Babbel und Jana Menzel
Neue Luzerner Zeitung: "Unsere Gesprächspartner sind Markus Babbel und Jana Menzel, also der Trainer und die Co-Trainerin des FC Luzern. Heute soll es weniger um die Leistung des Klubs selber gehen, als um die Rolle von Jana Menzel im Profifussball. Die erste Frage geht an Coach Markus Babbel: Hat sich für sie etwas an ihrer Arbeit verändert, dadurch das sie eine Frau als Co-Trainerin haben?"
Markus Babbel: "Für mich konkret hat sich nichts geändert. Jana ist inzwischen ein absoluter Profi, sie ist eine top-ausgebildete Fussballlehrerin, die durch eine der härtesten Trainerschulen gegangen ist. Es gibt nicht den leisesten Zweifel, dass sie es schlechter machen würde, als ein männlicher Kollege."
NLZ: "Jana Menzel, mit welchen Erwartungen sind sie in das Profifussballgeschäft gestartet? Gab oder gibt es Ängste?"
Jana Menzel: "Ich habe durchaus dumme Sprüche und pauschale Aussagen erwartet, einfach auch deshalb, weil meine Ausbildung zur Fussballlehrerin so abgelaufen ist. Nach Außen wurde man immer gelobt und unterstützt, intern gab es schon damals immer wieder Reibungspunkte. Ich muss allerdings auch zugeben, dass es auch eine Frage der eigenen Wahrnehmung ist. Das Profigeschäft ist nun mal kein Ponyhof, es geht um Geld und um Erfolg und da sollte es klar sein, dass nicht immer alles harmonisch läuft."
NLZ: "Hätten sie als Frau gerne mehr Hilfestellung/mehr Vorteile?"
JM: "Nein, hätte ich nicht. Wie Markus schon gesagt hat, es geht nicht um männlich oder weiblich. Es geht um gute Leistung, um eine fokussierte Einstellung. Wenn ich das nicht zeigen würde, dann könnte man es mir gerne vorwerfen. Aber irgendwelche Vorteile dadurch zu bekommen, dass ich eine Frau bin? Das würde alles schlimmer machen."
NLZ: "Herr Babbel, ihre Co-Trainerin spricht davon, keine Vorteile zu wollen und deshalb auch keine zu genießen. Andere Medien und auch ein Ex-Spieler des FCL malen allerdings ein ganz anderes Bild ihrer Zusammenarbeit. Können sie uns dazu etwas sagen?"
MB: "Ja, das kann und möchte ich. Es ist inzwischen etwas bedenklich, was manche..."Journalisten" zu Papier bringen. Es kommt mir ein wenig so vor, als wüssten sie nicht, was sie noch berichten sollen und deshalb greifen sie tief in die Klischeekiste und fördern so etwas haltloses zu Tage. Genauso wie manche andere Personen sich meinen äußern zu müssen"
Quelle: luzernerzeitung.ch
NLZ: "Also unterstellen sie ihrem ehemaligen Spieler Dario Lezcano, das er lügt?"
MB: "Das habe ich nicht gesagt und werde es auch nicht konkret sagen. Dario hatte eine schwere Hinserie bei uns, da ist wohl viel Frust bei ihm aufgekommen. Wir haben immer kommuniziert und schließlich auch eine gute Lösung für alle gefunden, dachte ich zumindest. So ein Niveau habe ich dann ehrlich gesagt nicht erwartet."
NZL: "Es macht den Eindruck das Jana Menzel beim FC Luzern mit Samthandschuhen angefasst wird. Anderswo würden sie sich, Herr Babbel, mit Sicherheit nicht in die Taktik bzw. Aufstellung rein reden lassen. Hier müssen sie aber kuschen, da ansonsten wahrscheinlich die Frauenrechtler/innen auf der Matte des FC Luzern stehen würden. War diese mutige Entscheidung vielleicht auf langfristig die falsche, da egal wie man es angeht, es sowieso als das Falsche ausgelegt wird?
MB: "Da ist durch die oben erwähnte Aussage wohl einiges an Staub aufgewirbelt worden. Fakt ist: Ich sehe meinen Co-Trainer, egal ob männlich oder weiblich, als einen sehr wichtigen Teil meiner täglichen Arbeit. Es lieft zeitweise wenig zusammen in der Hinrunde und Jana hat ihre Rolle aktiv ausgefüllt und einen Impuls gesetzt. Wäe das völlig bescheuert oder hanebüchen gewesen, hätte ich ihr das entsprechend klar gemacht. Sie haben Recht, dass sich der Verein seit Saisonbeginn in einem besonderen Fokus befindet, von verschiedenen Seiten aus. Aber wir entscheiden völlig unabhängig. Es geht schließlich um Gleichtberechtigung und nicht darum, dem ein oder anderen Geschlecht einen Vorteil einzuräumen. Gleichberechtigung bedeutet für uns nicht, dass Frauen in den Himmel gehoben und Männer verdammt werden.
NLZ: "Frau Menzel, hatten sie konkrete Probleme mit Spielern wie Lezcano?"
JM: "Sie werden sicher verstehen, dass solche Angelegenheiten intern geregelt werden beim FCL."
NLZ: "Gibt es Dinge, Fakten, Regelungen, die ihnen in der Männerdomäne Profifussball die Arbeit oder auch ihr Leben schwerer machen?"
JM: "Ja, sicher. Stellen sie sich mal vor, nach dem Gewinn eines wichtigen Spieles würde ich zu einem Spieler rennen, um ihn vor Freude zu umarmen. Was dann los wäre, vor allem in den Medien. Männern sind diese Emotionen "erlaubt"...Tränen...Umarmungen...wenn wir irgendwann mal soweit sind, dass nicht in jede Geste etwas sexuelles interpretiert wird, dann wären wir schon relativ weit."
Noch mehr in den Winkel geht eigentlich nicht
Es geht um Gleichberechtigung
Quelle: prosupporters.at
NZL: "Nach dem sie nun den Schritt in den Profifussball gewagt haben...Wie schätzen sie die Zukunft ein? Denken sie, es wird mehr Frauen geben, die ihrem Beispiel folgen?"
JM: "Das kommt ganz darauf an, ob sich mehr Frauen für einen Trainerjob im Herrenfussball interessieren. Ich möchte ja gar nicht, dass jeder Verein eine bestimmte Anzahl weiblicher Mitarbeiter im Trainerteam haben soll. Es geht einfach nur darum, Menschen, die einen Traum verfolgen, nicht aufgrund ihres Geschlechts zu blockieren oder zu behindern. Im Frauenfussball sind männliche Trainer an der Tagesordnung. Das würde umgekehrt genauso funktionieren."
NZL: "Herr Babbel, was antworten sie auf die Frage?"
MB: "Ich bin absolut davon überzeugt, dass es möglich ist, mehr Frauen in unseren Sport zu integrieren. Alte Strukturen müssen dafür aufgebrochen und sicher auch viele Menschen überzeugt werden. Aber Jana ist ein absolut positives Beispiel. Alle Störgeräusche der letzten Zeit kamen immer von Außen...und es lag nie an ihr oder daran, dass sie kein Mann ist. Fachlich ist sie über jeden Zweifel erhaben und ich bin der Meinung, das weitere ihr folgen werden."
NZL: "Eine letzte Frage an Frau Menzel. Einige Fans sprechen ihnen die nötige Härte für den Profisport ab...was antworten sie denen?"
JM: "Es mag vielleicht für manche so aussehen, dass ich weich bin, verletzlich. Ich antworte darauf: Stärke äußert sich nicht immer offensichtlich. Ich spüre die Rückendeckung des Vereins bei dem was ich tue. Und daraus ziehe ich meine Kraft. Wenn Kraft allerdings dadurch definiert wird, wie laut die Töne sind, die man spuckt...dann tut es mir leid, dann bin ich wirklich schwach."
NZL: "Vielen Dank für die offenen Worte."
31. - 36. Spieltag, Raiffeisen Super League
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BSC Young Boys 0:1 FC Luzern |
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Tore: 59. - 0:1 Jantscher (6)
Zeit für den Saisonendspurt! Am 31. Spieltag waren wir zu Gast bei den Young Boys, bei denen wir meistens sehr gut ausgesehen haben. Und auch im vierten und letzten Treffen der Saison behielten wir die Oberhand, unser Ösi Jakob Jantscher zwirbelte einen direkten Freistoss ins Netz.
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FC St. Gallen 0:1 FC Luzern |
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Tore: 45. - 0:1 Berisha (2)
Zweites Auswärtsspiel in Folge, zweiter Sieg für den FCL. Veton Berisha konnte kurz vor dem Pausentee nach einem Querpass von Raman locker einschieben, endlich das zweite Saisontor für den Winterneuzugang. "Spieler wie Veton werden nicht nach Toren bewertet. Er macht vorne 90 Minuten Alarm, ist wuselig, legt viele Tore vor...er macht genau das, was wir von ihm erwarten.", so Co-Trainerin Jana Menzel nach dem Spiel.
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FC Luzern 1:2 FC Vaduz |
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Tore: 30. - 1:0 Freuler (1) | 37. - 1:1 Ciccone | 59. - 1:2 Caballero
Schmachvolle Leistung gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten. Wir gehen sogar in Führun (schöner Volley von Freuler), sind dann aber schwer unaufmerksam, sodass Ciccone nur Minuten später per Abstauber ausgleichen kann. Die zweite Halbzeit verkommt zu einem uneffektiven Rumgekicke, das Caballero passen entscheidet...Nach einer eigentlich schon geklärten Ecke, erobern die Gäste die Kugel doch nocht mal, die abgefälschte Flanke in den Strafraum erwischt Caballero mit der Fussspitze und drückt so das Leder am erstarrten Zibung vorbei ins Netz. Sollte Platz 5 doch nochmal in Gefahr geraten?
Raman konnte trotz bester Möglichkeiten die Niederlage nicht verhindern
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Grasshopper C. Zürich 0:0 FC Luzern |
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Tore: ~Fehlanzeige~
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FC Luzern 2:0 FC Thun |
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Tore: 55. - 1:0 Schachten (1) | 81. - 2:0 Berisha (3)
Nach einer Mini-Negativserie (nur einen Punkt aus den letzen beiden Spielen, galt es nun im Saisonendspurt unseren 5. Platz abzusichern. Nach einer drögen ersten Hälfte, fasste sich Schachten ein Herz und schweißte das Leder nach einer zurückgelegten Ecke per Dropkick in den rechten Knick. Veton Berisha, dessen Formkurve passend zu anstehenden Finale steil nach oben zeigt, machte nach 81 Minuten per Kpfball alles klar. Damit hatten wir unseren Auftrag erfüllt, Rang 5 war sicher.
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FC Zürich 1:1 FC Luzern |
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Tore: 32. - 1:0 Buff | 37. - 1:1 Raman (3)
Ein Spiel ohne statistischen Wert. Erwähnenswert: Das Debüt von unserem Torwarttalent Mehmedi.
Hallo zusammen,
habe mal übers WE das Interview fertig gemacht. Die zwei Community-Fragen wurden eingefügt, danke dafür! 
Außerdem die letzten Spieltage der Liga...im nächsten Teil kommt dann das Pokalfinale gegen Basel + die ein oder andere Statistik. 
Gruß,
BMG
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AW: [Trainerstory] Jana Menzel - FC Luzern (2015/2016)
Zitat von Pinturicchio
Würde ich sehr begrüßen diesen Transfer! 
Sow und Ferati find ich auch interessant aber mal schauen ob die sich auch bei dir durchsetzen können 
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