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Ich drehte mich auf die Seite wachte von einem ohrenbetäubend schrillen Pfeifton in meinem Ohr auf. Noch im Halbschlaf nahm ich einem beißenden Geruch in der Luft wahr und öffnete die Augen. Es stank nach Rauch und Qualm, und sofort nachdem ich die Augen aufschlug, bemerkte ich auch dort den Rauch in der Luft und die rot leuchtende Alarmlampe des Rauchmelders, der mich geweckt hatte. Meine Sicht war vernebelt und es brannte in meinen Augen, und mein Herzschlag nahm ein Unglückliches Tempo an – stand meine Wohnung etwa in Flammen?! Ich rollte mich zur anderen Seite meines Sofas und stand – mit dem Stock in der Hand auf und schaltete in einer Bewegung Licht und Handy ein. Doch dann bemerkte ich das offene Fenster – der Rauch kam von Außerhalb. Ich beruhigte mich für etwa eine Millisekunde, ehe ich verarbeiten konnte, was ich sah: Das Haus direkt hinter dem Fenster brannte lichterloh, und von diesem Fenster aus konnte ich nur ein Haus sehen: Das Haus von Niels und seiner Familie. Ich wusste zwar, dass sie heute Abend zu dritt ausgehen wollten – wohin, davon hatte ich keine Ahnung – aber ein Blick auf meine Handyuhr verriet mir, dass es schon viertel vor eins in der Nacht war. Während ich noch überlegte, warum ich um diese Uhrzeit schon auf dem Sofa eingeschlafen war, wusste ich, dass ich handeln musste. Ich hatte in meinem Haus quasi nie Netz – der dänischen Telekom sei Dank – und musste erstmal nach draußen humpeln, das würde zu lange Dauern. Quasi intuitiv schloss ich das Fenster, lehnte mich mit der Hand gegen die Wand und nahm meinen Gehstock hoch, ehe ich mein Gesicht wegdrehte und mit dem Stock wie mit einem Schläger die Scheibe einschlug. Ich hielt ein paar Sekunden inne, ehe ich das nicht minder schrille Klingeln meiner Alarmanlage vernahm. Es würde zwar etwas schwer zu erklären und auf den Kosten würde ich sitzen bleiben, denn so etwas war wohl nicht von der Versicherung abgesichert, aber immerhin rief die Anlage Automatisch den Notruf auf den Plan und ich hatte eine Chance, die Nachbarn wachzubekommen. Ich humpelte weiter und durch meine Tür auf den Bordstein. Ich sah mich um – niemand sonst schien wach zu sein, aber das war jetzt egal. Ich humpelte auf die Einfahrt zu und sah zu meiner Erleichterung die Autofreie Einfahrt, sie waren also nicht da – oder nicht alle da? War Niels nochmal alleine los, oder Nele? Oder hatten die beiden ihre Göre für einen Tanzabend zuhause schlafen lassen? Ich versuchte im Haus etwas zu erkennen, aber dort war nichts zu sehen, zu hoch schlugen die Flammen und zu dicht war der Rauch. Währenddessen hatte ich die 112 gewählt und eine alte und übermüdet klingende Frau meldete sich am Telefon.
„Notrufzentrale Hobro, bitte nennen sie ihren Namen und –“
„Klappe.“ fuhr ich dazwischen.
„Sie müssen –“
„Hier brennt ein Haus, Finderupvej 58, 9500 Hobro. Ich weiß nicht ob sich Personen im Haus befinden, aber das Ding brennt ganz schön heftig. Also machen sie mal schnell!“
„Ihr Name bitte!“ wiederholte die Frau.
„Sigurður Mikaelsson, und jetzt los. Oder brauchen sie eine Wegbeschreibung? Den Blushøvej bis zur Doppelkreuzung und dann immer dem Gestank nach Rauch nach!“ sagte ich genervt.
Die Frau hackte den Geräuschen nach hektisch etwas in ihre Tastatur. „Gut, zwei Wagen sind zu ihnen unterwegs. Bitte bleiben sie ruhig und begeben sie sich keinesfalls in Gef –“
„Dann gute Nacht, ich geh' da jetzt rein!“ sagte ich und legte auf. Vielleicht wollte sie sagen, ich solle mich nicht in Gefahr begeben, aber wissen konnte ich das so ja nicht.
Ich sah mich um. Kein einziger Nachbar zeigte sich, nur am Ende der Straße war mittlerweile ein Licht angegangen. Mir fiel auf, dass ich von niemandem hier den Namen kannte oder gar eine Telefonnummer hatte – auf die Menschen um mich herum nichts zu geben, war auch schonmal praktischer gewesen. Ich sah mich weiter etwas ratlos um und bemerkte den kleinen Karpfenteich auf der Gegenüberliegenden Straßenseite – ich überquerte die Straße und zog meine Anzugjacke aus, in der ich eingeschlafen war. Es war ein billiges Produkt, hatte mich im Komplettpaket keine 100€ gekostet und so fiel mir leicht, was ich vorhatte. Ich wickelte sie um das Ende meines Gehstocks und zog diesen durch den Karpfenteich – das komplett brennende Haus damit zu löschen war utopisch und idiotisch, aber immerhin konnte ich so einen Vorstoß ins Haus wagen. Ich humpelte zurück und lauschte aufmerksam – die Kombination aus Hausbrand und meiner Alarmanlage schien allmählich die Nachbarn zu wecken. Aus dem Haus vernahm ich allerdings zu meiner Erleichterung keine Geräusche. Ich ging zur Tür und überlegte kurz, doch dann überwog die Neugier und ich schmiss mich gegen die Tür. Ich spürte einen schmerz in meiner Schulter, als ich auf dem brennenden Holz auf dem Fußboden landete, aber ich schluckte ihn herunter raffte mich auf, weiter vorzudringen. Nach wie vor war alles Still im Haus, vom arhytmischen Knistern und Rauschen des Feuers abgesehen. Dennoch hatte ich ein mulmiges Gefühl im Magen, auch wenn ich es nicht begründen konnte, und kroch auf allen Vieren weiter, den Stock mit dem wassergetränkten Anzug vor mir weg tragend. Doch ich kam keine zehn Meter weit, ehe ich das Gefühl hatte, bei lebendigem Leib zu verbrennen: Ich hatte mal gehört dass es bei einem Hausbrand bis zu 1200° Grad heiß werden konnte und ich war mir trotz meiner eher schlechten Noten in Biologie und Chemie ziemlich sicher, dass das auf Dauer nicht gesund war. Ich kroch noch einen Meter weiter und stieß mit dem Stock die Tür vor mir auf, die meiner Erinnerung nach zum Schlafzimmer abging. Und glücklicherweise war es nur der Stock gewesen, denn als ich die Tür aufstieß, kam mir eine gewaltige Stichflamme entgegen und mit ihr der Gestank nach verbranntem Plastik. Ich robbte noch etwas vor, doch die Hitze wurde unerträglich und weil ich weiterhin niemanden hörte, beschloss ich, umzudrehen. Draußen angekommen sah ich mich erneut um und hörte neben dem Schlagen von Wohnungstüren und Fenstern auch endlich mal ein angenehmeres Geräusch: Feuerwehrsirenen. Ich humpelte hastig bis vor zur Straße und winkte die gerade aussteigenden Feuerwehrleute zu mir. Während die Besatzung des ersten Wagens direkt mit den Löscharbeiten begann, orientierte sich ein Feuerwehrmann aus dem zweiten Wagen zu mir, der anders gemusterten Uniform nach wohl ein gehobener Dienstrang.
„Andreas Larsen, Einsatzleiter.“ stellte er sich vor.
„Ich bin Sigurður Mikaelsson, ich hatte den Notruf angerufen. Ich wohne hier nebenan.“ antwortete ich. „Was müssen sie noch wissen?“
„Wissen sie, ob sich Personen im Haus befinden?“ fragte er – ein Fragenkatalog scheinbar, na prima.
„Nein. Drin wohnt ein Ehepaar mit Kleinkind, aber der Wagen steht nicht da. Und gehört und gesehen habe ich auch keinen.“
„Gesehen? Waren sie auch in dem Haus, als das Feuer ausbrach? Sind sie verletzt?“ fragte der Feuerwehrmann nach und leichte Panik schien in seinen Augen aufzuflackern.
„Nein, war ich nicht. Ich bin eben reingegangen, um nachzugucken.“ sagte ich und wandte mich zum gehen.
„Dann lassen sie sich bitte dort untersuchen.“ sagte der Feuerwehrmann und deutete auf den Krankenhwagen. Ich nickte nur und ging in die Richtung, bis sich der Einsatzleiter wieder abgewandt hatte, und checkte dann mein Handy. Mir tat nichts weh außer meinem Bein, und ich hatte für die Nervensägen im Krankenwagen gerade keinen Nerv. Stattdessen versuchte ich nacheinander Niels und Nele auf dem Handy zu erreichen, doch keiner der beiden nahm ab. Ich ging unruhig auf und ab und während ich weiter versuchte, Niels zu erreichen, versuchte ich auch, aus den Aktionen der Feuerwehrleute irgendeinen Hinweis darauf zu bekommen, ob noch jemand im Haus war.
Doch ich erkannte keine Muster und niemand rief die Sanitäter hinzu, und auch auf Nachfragen wollte keiner der Feuerwehrleute reagieren. Doch nach schier einer Ewigkeit, die laut Handyuhr nur neun Minuten waren, sah und hörte ich endlich das Auto der Madsens die Straße hochfahren. Doch als es näher kam und ich durch die Scheibe sah, drehte sich mir der Magen um: Niels saß mit kreidebleichem Gesicht und aufgerissenen Augen hinter dem Steuer, und der Beifahrersitz – war leer. Ich hastete ihm entgegen, Niels sprang noch während des Tür öffnens aus dem Auto. Ich versuchte, ihn aufzuhalten, doch er stieß mich wortlos bei Seite. Ich geriet ins straucheln und stürzte gegen die Motorhaube, und das letzte was ich sah ehe mir schwar vor Augen wurde, war, wie Niels von zwei Feuerwehrleuten festgehalten wurde.
Quellen: Feuer, Löscheinsatz
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Ohaa der Teil hat es in sich. Superspannend, ich hab es so schnell ich konnte gelesen. Ich hoffe nur das du Nils Familie leben lässt![]()
Gesendet von meinem C6903 mit Tapatalk
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Alter, wir haben verstanden, dass Sigurdur Nele und ihre Tochter nicht mag. Du musst sie deswegen nicht gleich sterben lassen.
Nein, im Ernst: sehr guter Teil. Hat mir wirklich gefallen. Auch toll, wie Sigurdur ohne zu überlegen ins Haus rennt. Scheinbar hat er für seine Nachbarn doch etwas mehr übrig, als er zugeben will. Ich denke mal, dass die beiden sterben werden und Sigurdur daraufhin mit Niels weiterzieht. Aber ich lass' mich auch gern eines besseren belehren.![]()
tabsi (15.09.2015)
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Krass ist das ein Meisterwerk was du da ablieferstBei der packenden Story hatte ich sofort eine "Film" im Kopf und auch die Spannung verknüpft mit diesen detaillierten Bildern sind einfach nur ganz, ganz großes Kino
Ich will gar nicht große Spekulationen anfangen, da ich aufgrund des perfekt ausgewählten Aufhängers am Ende des Kapitels schon voller Vorfreude auf den nächsten Teil bin
Bitte, Bitte lass mich nicht allzu lang warten
![]()
Geändert von Jaimes (15.09.2015 um 22:24 Uhr)
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Geiler Teil, super spannend und noch weiß man nicht, was mit Nele und Niels' Tochter passieren wird, vielleicht waren sie auch weg und Niels wusste es nicht.
Jedenfalls eröffnet das wirklich eine neue Alternative und möglicherweise zieht Niels ja wirklich mit Sigurður weiter und schießt Amanda endgültig in den Wind.
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Nur der Vollständigkeit halber: In den Pokalwettbewerben lief es ja wieder gut bzw allgemein sportlich. Auch wenn die Krise nicht ganz abgeschüttelt ist. Jedoch ist die Abhängigkeit von Pereira nicht ganz so gut für dich
Nun zum aktuellen Teil: Das ist dein bester Teil bisher! Das ist Spannung pur, unfassbar gut aufgebaut und auch nicht die typischen Klischees verwendet ("ich renne rein und dann rette ich alle"), sondern ganz anders aufgebaut - sehr sehr stark! Selten wurde ich von Texten so gefesselt wie bei diesem, nicht zuletzt wegen dem grandiosen Aufhänger.
Da wurde wieder deutlich, dass Du fürs Schreiben wirklich mega Talent hast!![]()
Also jetzt nächster Teil bitte![]()
PS: Welche Farbe solls als nächstes sein?
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Ok jetzt weiß ich es was passiert
Fand den Teil sehr gut geschrieben und mal etwas komplett anderes vond er Story her
Nur eine Stelle fand ich ewtas unpassend, das mit dem Fragenkatalog.
Weil er eine Frage stellte... hätte eher so 2-3 unnötige Fragen gebracht und dann diesen Gedanken
Ansonsten aber tippitoppi
2. FPLVSC - SIEGER [IRLAND] || 3. FPLVSC - SIEGER [IRLAND]
4. FPL MANAGERLIGA SIEGER HEDEBY VIKINGS
FREE STEVE-O
Jaimes (16.09.2015)
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na hola die waldfee.....du übertriffst dich von mal zu mal selbst....dies ist mittlerweile schon eher ein Roman als wie eine trainerstory....ich habe noch nie so gebannt im Internet etwas gelesen....du hast mega Talent....bitte fördere dies in form eines Studiums (habe ich ganz am anfang der Story schon gesagt) bin schon unglaublich gespannt wie es ausgeht...getraue mir keine prognose zu stellen.....![]()
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OHA! ... jetzt wird das ganze ja eher zum Roman als zum Fußballmanager Story Thread! Gefällt mir übrigens sehr gut und ich muss sagen, dass ich deine Spiele Reviews nur überfliege und die Private Story les. Einfach sehr gut!
Bin echt gespannt was da noch passiert. Kann mir eigentlich nicht vorstellen das du die zwei sterben lässt. Aber wer weiß, die Story kann eigentlich überall hinführen!
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