Eto'o: "Geld nicht das Wichtigste"
Er ist zwar der bestbezahlte Kicker der Welt, aber Geld sei ihm nicht wichtig, sagt Anschi-Neuzugang Samuel Eto'o. Warum er ab jetzt zu Heimspielen fliegt und auf ein 1.000-PS-Auto hoffen darf.
Samuel Eto' ist ohne Zweifel ein Weltklassemann. Er spielte jahrelang für Inter Mailand, den FC Barcelona und Real Madrid, wurde drei Mal spanischer und ein Mal italienischer Meister und holte sich drei Mal die Champions-League-Trophäe. In der Königsklasse war der 30-Jährige über Jahre hinweg Stammgast (69 Spiele), doch heuer wird er aussetzen müssen. Trösten kann er sich damit, dass er seit kurzem der bestbezahlte Kicker der Welt ist.
Der Mann, der lieber klotzt statt kleckert
Sein Salär von 20 Millionen Euro pro Jahr erläuft sich der 30-Jährige in der kommenden Saison bei Anschi Machatschkala in der ersten russischen Liga. Der Verein, beheimatet in der Krisenregion Dagestan, ist fest in der Hand von
Suleiman Kerimow, ein Mann, der lieber klotzt statt kleckert. Das nötige Kleingeld ist kein Problem. Kerimov hat durch etwas dubiose Öl- und Gasgeschäften ein riesiges Vermögen angehäuft, wie hoch es genau ist, weiß niemand. Fest steht: Der Milliardär kann sich sein Hobby locker leisten.
So war es auch kein Problem, Eto'o zu Anschi zu locken. Die Ablösesumme von rund 27 Millionen Euro war wohl keine Rede wert, auch nicht die 60 Millionen, die der neue Star-Stürmer in den nächsten drei Jahren verdienen wird. "Geld ist nicht das Wichtigste für mich, es geht um Fußball", so der Afrikaner bei seiner Präsentation am Donnerstag. "Ich bin hergekommen, weil es ein neues Projekt ist und sie bei null anfangen. Das hat mich interessiert."
Ein Heim- als Auswärtsspiel
Angetrieben von Kerimovs Petro-Millionen soll jetzt so schnell wie möglich der nationale Meistertitel und natürlich die Champions League her. Dafür baut der Kreml-treue Geldgeber ein neues Stadion und sorgt dafür, dass seine Spieler zum Heimspiel eingeflogen werden. Ja, richtig gelesen: eingeflogen. Eto'o und Co. wohnen nämlich nicht im gefährlichen Dagestan, sondern leben und trainieren in der Umgebung Moskaus.
Und die Anschi-WG soll noch größer werden, denn Kerimov plant bereits die nächsten Transfer-Coups.
Andrej Arshavin soll von Arsenal kommen,
Edison Cavani von Napoli losgeeist,
Anatoli Timoschtschuk von Bayern geholt und
Dani Alves von Barcelona verpflichtet werden. Erfolgsaussichten? Unbekannt.
Mein Haus, mein Auto
Kerimov setzt jedenfalls alles daran, seinen Klub personall weiter aufzumotzen. Dabei ist er nicht nur bei den Gehältnern großzügig, sondern auch bei seinen Geschenken. Eto'o zum Beispiel soll als Bonus für seinen Wechsel ein Haus in Moskau erhalten haben.
Auch
Roberto Carlos, ebenfalls kein unbekannter Name im Weltfußball, kann von Kerimovs Spendierhosen ein Lied singen. Zum Geburtstag erhielt er ein Modell eines Bugatti Veyron, einen 1.000 PS starken Boliden mit Straßenzulassung. Vor der Tür stand dann das Original. Zur Sicherheit ließ es der Abwehrspieler gleich in seine brasilianischen Heimat überführen.
Zitieren
Zitat von marc
Lesezeichen