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  1. AW: Wake Up In The Morning Feeling Like P.Diddy

    #6
    Profispieler Avatar von SpeedyGonzales
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    Standard AW: Wake Up In The Morning Feeling Like P.Diddy

    @ralf: Danke für das Feedback! Vielleicht krieg ich dich ja noch vom Verein überzeugt...
    @Jaimes: Merci! Ja, werde diesen Romanstil auch auf jeden Fall fortführen. Wird son Zwischending aus Managerstory und Teeniefilm! Hoffe, du bleibst dran
    @cpt_duzzy: Oha, knielang ist wirklich ein bisschen zu viel. Einigen wir uns auf SCHULTERlang... Habe im jetzigen Teil mal die Farben weggelassen. Ich bin mir nicht sicher, ob so ein grauer Textblock gut ankommt oder ob ich doch wieder auf Farben zurückgreifen soll, um das ganze aufzulockern!
    Können sich natürlich gerne alle zu äußern...

    Hoffe, euch gefällt der neue Teil!!!






    "Auf den Okotie müssen die aufpassen... dann kann das was werden!", analysierte Ole und rückte seine Brille gerade. In Oles Mundwinkeln hingen noch Reste von seinem Nutellabrot. Er schaute mich mit großen Augen an. Ich sagte nichts. Ole liebte es, über Fußball zu sprechen und war ein wandelndes kicker-Sonderheft. Er kannte vom Starspieler bis zum Ersatz-Wasserträger jeden Spieler in den deutschen Ligen – bis runter in die Amateurligen. Vorteil: Ole gewann seit Eh und Je unsere comunio-Runde und machte immer wieder Schnäppchen bis zum Abwinken. Nachteil: Anstatt Spieler auswendig zu lernen, hätte Ole selber mal spielen sollen. Er war nicht nur ein wandelndes Fußballexikon, sondern auch noch ein rollendes. Nicht selten kam es vor, dass ich ihn die letzten Treppenstufen hoch hieven musste, wenn wir mal Bio unterm Dach hatten. Außerdem stinkt Ole. Das liegt daran, dass er ständig schwitzt. Einmal war ich mit ihm im Schwimmbad – und selbst dort hat er gestunken. Trotz Wasser und einer ausgiebigen Dusche im Vorfeld. Jenny will jedes Mal Bescheid wissen, wenn Ole mich besuchen kommt – dann macht sie sich schnurstracks aus dem Staub und verbringt den Nachmittag wo anders. Unser Sportlehrer Herr Jansen hat mittlerweile eingesehen, dass Ole nicht mehr zu helfen ist und er aus ihm keinen zweiten Usuain Bolt mehr machen kann. Dementsprechend reicht es Jansen, wenn Ole es schafft, sich wie ein nasser Sack für ein paar Sekunden an die Stange zu hängen. Jansen gibt Ole regelmäßig eine Mitleids-Vier auf dem Zeugnis.


    "Max, feierst du eigentlich deinen Achtzehnten?" fragte mich Ole und nahm einen Schluck aus seiner Alibi-Cola-Light-Flasche. "Hmm... ich weiß nicht... wer soll denn kommen?" fragte ich und trat aus Verzweiflung einen Stein in Richtung Papierkorb. "Ich zum Beispiel..." hörte ich eine Stimme sagen und spürte Sekunden später eine Hand gegen meine Schulter klopfen. "Grasi", sagte ich und begrüßte meinen Rasta-Freund. Tobias Fricke aKa "Grasi" gehörte ebenfalls zu unserer kleinen Nerd-Clique. Grasi ist schon 20 und erst seit einem Jahr in unserer Klasse, nachdem er zuvor bereits zwei Mal Sitzen blieb. Mit Grasi erlebte ich im letzten Jahr verdammt viel abgefahrenes Zeug. Eigentlich ist Grasi dauernd stoned, seine Wohnung ist das Kifferparadies schlechthin und er ist so etwas wie die Verbindung zwischen mir und den "Coolen Kids der Schule". Grasi spielt zudem in einer lokalen Ska-Band Bass – gerade im letzten Jahr habe ich mir einige Auftritte der Jungs, die sich SkaRtoffel nennen angeschaut. Coole Typen! Auch Paula fährt total auf SkaRtoffel ab und schaut sich jeden Auftritt mit ihren Freundinnen an. Grasi drängte mich immer wieder, doch einfach zu ihr zu gehen – doch mir fehlen nach wie vor die Eier dafür.


    "Ich wäre natürlich auch Start", sagte Jonas. Jonas ist ein großer dunkelhaariger Typ, der eigentlich kaum redet und immer ziemlich verschlossen wird. Er ist nicht besonders hässlich und nicht besonders hübsch. Er ist eigentlich immer dabei, schweigt jedoch meistens nur. Kennt ihr den Typen vom Film Project X, der die Kamera hält? So einer ist Jonas! Niemand weiß so richtig, warum er sich uns als Freundeskreis ausgesucht hat – er ist nunmal dabei! Jonas kenne ich schon etwas länger. Er ist unser Torwart in der B-Jugend des SV Sandhausen, für die ich auch spiele.


    Um unsere Clique vollständig zu machen, fehlen noch Cheng und Gernot. Cheng ist unser Quoten-Ausländer der Schule und hat es nicht leicht. Sein Vater betreibt – ganz klischeehaft – ein China-Restaurant in Oftersheim. Cheng ist ein noch größerer Schisser als ich, wenn es um das Thema Mädchen geht. Gernot ist das, was man einen typischen Streber nennt. Mit Polunder und brauner Aktentasche steht er jeden Morgen eine halbe Stunde vor Schulbeginn vor dem Klassenraum und lernt. Nebenbei besucht er schon jetzt die Universität Heidelberg, um dort die ersten Jura-Kurse zu belegen. "Frühstudium" nennt man sowas. Dort war er auch jetzt. Nur Cheng war nicht zu finden...


    "Wisst ihr, wo Cheng ist?" frage ich. "Hat sich 'ne Lebensmittelvergiftung eingefangen", sagte Grasi lachend. "Ist das nicht die Ironie des Schicksals? Da fängst du dir 'ne Lebensmittelvergiftung von dem Fraß deines eigenen Vaters ein?" Grasi lachte. "Hoffentlich wird er bis zu deinem Geburtstag wieder fit..." sagte Ole und kratzte sich Essensreste von seinem Sweatshirt. "Jungs, ich weiß doch noch gar nicht, ob ich überhaupt feier!", sagte ich bestimmt. Grasi schaute mich mit großen Augen an. "Junge... du wirst nur einmal im Leben 18! Ich habe meinen Achtzehnten zugedröhnt auf der Couch von meiner Ex verbracht. Dieser Fehler soll dir nicht passieren, mein Sohn!" Grasi erhob die Stimme, jetzt fehlte eigentlich nur noch epische Musik. Ich schaute ihn schräg an. "Wir...mein junger Padawan... wir werden deinen Achtzehnten mit einer Party zelebrieren, wie es Oftersheim, ach was sag ich, wie es der Karlsruher Landkreis, ach was sag ich, wie es..... DIE WELT noch nicht gesehen hat!" Ole lachte, auch Jonas verzog leicht die Mundwinkel nach oben, was für ihn schon unglaublich emotionsgeladen war. "Und jetzt sagst du mir noch, dass wir alle bis dahin mit Mädchen schlafen müssen, oder was?" fragte ich schmunzelnd. "Grasi! Das hier ist nicht American Pie und auch nicht Hangover. Wir sind hier im realen Leben. Verstehst du?" "Ach, Spielverderber!" sagte Grasi. "Naja... aber überleg es dir doch mal. Deine Eltern haben doch ein großes Haus, die kriegen wir schon irgendwie verjagt. Und dann laden wir ein paar Leute ein, Mann! Das ist unsere Chance, endlich zu den coolen Kids zu gehören. Und du könntest auch Paula fragen..." "Paula?" sagte ich und schreckte auf. "Na klar, Alter! Die wird bestimmt auch kommen. Ich frag die Jungs, wir könnten auch ein kleines Konzert bei dir geben..." "Das klingt ziemlich cool!", sagte Ole. Ich dachte nach. So schlecht klang die Idee wirklich nicht. Aber in drei Tagen alles zu organisieren? Ich wusste nicht...


    "Und dann nehm' ich etwas Gras mit und wir entspannen erstmal und dann..." "Wie bitte, Herr Fricke?" quietschte es plötzlich neben uns. Frau von Brunn stand dort und schaute uns missfällig an. Ihre strikt nach hinten gefönten roten Haare wurden von einem Zopf gehalten und wirkten wie einbetoniert. "Ohh... Frau von und zu Brunn..." antwortete Grasi gespielt höflich und verbeugte sich. Ich musste Grinsen. "Herr Klotz und ich haben uns nur gerade darüber unterhalten, welche unsere Lieblingslehrer sind. Und wissen sie wer ganz oben steht: na, sie sicher nicht!" sagte Grasi und zwinkerte der vor Wut kochenden Frau von Brunn zu. "Spielen Sie sich nicht so auf, Fricke!" drohte von Brunn. "Wenn ich sie noch einmal im Unterricht habe, lasse ich sie durchsausen – egal wie sehr sie sich anstrengen! Und dann ist für sie endgültig Schicht im Schacht." Grasi grinste nur provokant. "WENN sie mich noch einmal im Unterricht haben sollten, verehrte Frau von Brunn, dann werde ich höchstpersönlich das Land verlassen und mir eine neue Identität beschaffen..." antwortete Grasi. Eins muss man ihm lassen: Trotz seiner weggerauchten Gehirnzellen, bestach Grasi einfach durch seine unglaubliche Schlagfertigkeit.


    "Sie!" brüllte von Brunn plötzlich und zeigte mit dem Zeigefinger auf mich. Ihr hochroter, fast schon violetter Kopf ließ nichts Gutes ahnen. "Mitkommen, Klotz!" sagte sie und stampfte wütend ab. Ich schaute meine Jungs fragend an und zuckte mit den Schultern. "Was ist denn los?" fragte ich von Brunn, während wir die Schule betraten und ich Mühe hatte, ihrem schnellen Schritt zu folgen. "Sachbeschädigung!" schnaufte von Brunn. "Wie bitte?" fragte ich ratlos und hatte wieder einige Meter verloren. Vor dem Büro des Rektors blieb von Brunn dann stehen. "Sach – Be – Schä – Di – Gung", kleffte sie mich an, als wäre ich ein Dreijähriger. "Ich habe schon verstanden, aber was..." "Rein da!" keifte sie und drückte mich zur Tür des Direktors.


    "Frau von Brunn hat mir gesagt, sie sollen einen Mülleimer mit Absicht beschädigt haben?" "Ich... was?" "Sie hätten einen Stein gegen den Eimer getreten..." Ich schaute mich im Büro des Rektors um. An der Wand hingen Trikots, Wimpel und Schals. Dr. Baumnagel war der größte Sandhausen-Fan, den ich kannte. "Herr Doktor Baumnagel, ich habe nur..." "Ich weiß schon, Herr Klotz! Frau von Brunn neigt gerne zu Übertreibungen. Aber hören sie auf damit... Lassen sie den Stein Stein bleiben und den Mülleimer Mülleimer..." "Natürlich, Herr Direktor!" antwortete ich artig. Herr Doktor Baumnagel war für einen Schuldirektor sehr milde und hatte stets ein gutes Verhältnis zu seinen Schülern. So richtig böse konnte er eigentlich nie jemandem sein. "Sie spielen doch auch beim SVS, oder?" fragte er mich dann mit großen Augen. "Ja, in der B-Jugend", sagte ich. Auch Baumnagels Sohn Frederik spielte in meiner Mannschaft und war so etwas wie der heimliche Star. "Sehr schön... dann haben sie ja genug Ablenkung für den Fuß!", sagte er und wir beide mussten schmunzeln. "Und? Heute Abend gegen Sechzig was drin?" "Ähm..." stotterte ich. "Naja... Auf den Okotie müssen die aufpassen, dann kann das was werden!" sagte ich und erinnerte mich dabei an Oles Worte. "Ja, sehe ich auch so! Zuletzt ging es ja wieder aufwärts. Jetzt heißt es: Nachlegen!" Baumnagel und ich quatschten noch ein wenig über Fußball und er erzählte mir von seiner Dauerkarte und seiner Frau, die er jedes Mal mitschleppte.


    Auf dem Weg nach draußen war ich noch ganz in Gedanken vertieft, als mir plötzlich Paula entgegen kam. Ich sah sie auf dem Gang schon aus 10 Metern Entfernung. Plötzlich merkte ich, wie meine Beine immer weicher wurden und ich anfing zu Zittern. Wir kamen uns immer näher. Ich schaute auf, dann wieder ab, dann wieder auf, dann wieder ab. Ich überlegte kurz, umzudrehen. Dann aber: "Hi, Max!"

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  2. Folgender Benutzer sagt Danke zu SpeedyGonzales für den nützlichen Beitrag:

    Black_Tiger (24.09.2014)

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