0

Tops |
Erhalten: 4 Vergeben: 0 |
Moin Leute! Hier startet dann auch meine Karriere. Diesmal werde ich es etwas anders machen und neben dem Sportlichen auch versuchen, viele Nebenschauplätze und Privatleben einzubauen. Also in Richtung Roman mit dem Fußball als Nebeneffekt. Ich hoffe, es kommt bei euch an... Würde mich natürlich über reichlich Feedback freuen!
Inhalt:
01 - Wake Up In The Morning...
02 - Gras(i)geflüster
03 - Wooten, Wooten, immer wieder Wooten
04 - Das wird 'ne Party
05 - Party Hard
06 - Der Morgen danach
07 - Ein Plausch mit Ranisav
08 - "Wir sind hier doch nicht bei FIFA 15!"
09 - Lila Zehen
Charaktere:
Maximilian Klotz, 18 Jahre jung ist der Hauptprotagonist dieser Story. Der unscheinbare Gymnasiast hat eigentlich ein typisches Teenie-Leben, geprägt von ersten Partyerfahrungen, Pickelproblemen und aussichtslosen Lieben. Er spielt für die B-Junioren des SV Sandhausen und gehört trotz seines eher schmächtigen Körpers zu den besten Spielern seines Teams.
Die Klotz-Familie:
Herr und Frau Klotz führen eine glückliche Ehe und leben mit ihren vier Kindern in einem gemütlichen Einfamilienhaus im badenwürttembergischem Oftersheim nahe Heidelberg. Herr Klotz arbeitet als Musikproduzent, Frau Klotz als Biblothekarin der Uni Heidelberg. Florian Klotz ist der Älteste der Klotz-Kinder und studiert. Seine Freundin Carla ist öfters im Hause Klotz anzutreffen. Dann wären da noch die beiden Mädels Jenny und Lilly. Jenny ist ein Jahr älter als Max und eine typische Teenie-Diva-Zicke. Die kleine Lilly (12) ist die Prinzessin der Familie und hält ihre Geschwister oft auf Trab.
Max' Freunde:
Max hängt eigentlich immer mit der gleichen Truppe ab. Da wäre der dicke Fußballexperte Ole, dem manchmal etwas das Gefühl für Hygiene und normale Umgangsformen fehlt. Außerdem ist da noch Grasi, der seinen Spitznamen nicht umsonst hat. Weed ist seine große Leidenschaft und dennoch kann er sich von allen Jungs am besten ausdrücken und legt eine herrliche Ironie zu Tage. Grasi spielt in einer Ska-Band namens SkaRtoffel, seine Bandkollegen Mike, Olaf und Sören sind zumeist noch zugedröhnter als er. Cheng ist der Quoten-Asiate und Sohn eines China-Restaurant-Besitzers. Gernot gehört der typischen Spezies der 'Streber' an und ist immer auf Ordnung bedacht. Und dann wäre da noch Jonas, ein absoluter Ruhepol, der meistens nichts sagt und trotzdem immer dabei ist.
Schule:
Außer seine Jungstruppe hängt Max in der Schule eigentlich nur selten mit anderen Leuten ab. Wie es sich für einen echten Teenie in diesem Alter gehört, ist Max aber natürlich bis beide Ohren verknallt - und zwar in Paula. Die zierliche hübsche Paula ist der Inbegriff von Niedlichkeit und hängt zumeist mit ihren Mädels ab. Max' Lieblingslehrer ist - wie könnte es anders sein - Herr Jansen, der Sportlehrer. Immer in Trainingsanzug und Laufschuhen unterwegs ist Jansen ein echt cooler Hund. Immer Ärger für Max und seine Jungs gibt es dagegen mit Frau von Brunn, der neurotischen stellvertretenden Schulleiterin, die besonders oft mit Grasi aneinander gerät. Nicht selten kommt es vor, dass einer der Jungs dann zum Direktor, Doktor Baumnagel geschickt wird. Dieser ist allerdings friedlich wie ein Lämmchen und hält nichts von großen Bestrafungen.
Die Mannschaft:
Mit seinen Teamkollegen hat Max eigentlich nicht viel zu tun. Trainer Robert ist die gute Seele des Vereins und hält Max für ein herausragendes Talent. Der Star des Teams ist allerdings Frederik Baumnagel, zeitgleich Sohn des Schuldirektors von Max und seinen Freunden. Baumnagel ist ziemlich eingebildet und besucht seit ein paar Jahren ein Sportinternat in Heidelberg. Fußballerisch ist er aber tatsächlich richtig stark und gilt bundesweit schon als Top-Talent. Er durfte sogar schon mit der ersten Mannschaft des SV Sandhausen mittrainieren. Zum Team gehören unter anderem Turan (Stürmer), Adrian (Aushilfskapitän) und Stefan (Rechter Außenverteidiger)
Geändert von SpeedyGonzales (24.10.2014 um 17:20 Uhr)
Tops |
Erhalten: 4 Vergeben: 0 |
23.09.2014
Ein kurzer Blick auf die Uhr: 06:32 Uhr! Ich drehe mich nochmal um und drücke mir das Kissen ins Gesicht. Viel zu früh! Mein Radiowecker spielt "Tik Tok" von Kesha. "Wake Up In The Morning Feeling Like P.Diddy..." Genau so geht es mir! Ich schlender ins Bad, höre schon wie Mum unten das Frühstück vorbereitet. Gerade als ich unter der Dusche stehe, hämmert es gegen die Tür. "Mach auf, Max!" kreischt Jenny, meine ältere Schwester. "Ich denk' ja gar nicht dran..." rufe ich zurück, während ich meine Haare mit Shampoo einschmiere. "Man, Max! Ich komme zu spät zur Schule und ich muss mich noch schminken..." "Nicht mein Problem!" antworte ich trocken und seife mich weiter ein. "Jenny will sich schön für Tommy machen..." höre ich meine kleine Schwester Lilly singend ihre ältere Schwester hänseln. Ich muss grinsen. Familienalltag.
Ich heiße Maximilian Klotz, bin 17 Jahre alt und lebe mit meiner Familie im baden-württembergischen Oftersheim, nicht weit von Heidelberg entfernt. Mein Dad arbeitet als Musikproduzent in Heidelberg und ist ein alter Rocker mit extremem Hang zum Sarkasmus. Eigentlich sind wir es, die unseren Dad erziehen müssen – nicht anders rum! Meine Ma arbeitet halbtags als Bibliothekarin in der Universität Heidelberg. Beide verdienen nicht schlecht, sodass wir uns dieses schöne Einfamilienhaus am Gemeinderand leisten können. Ein Nachteil an diesem Haus gibt es allerdings: Es hat nur ein Badezimmer!
"Manno, Max! Jetzt lass mich sofort rein", kreischt Jenny vor der Badezimmertür. Jenny ist meine ältere Schwester. Sie ist 19 Jahre alt und eine echte Diva. Meine Freunde finden sie alle verdammt heiß! Ich kann das nicht verstehen. Sie denkt, nur weil sie älter ist als ich, könnte sie mich bevormunden. Sie hat immer irgendwelche Typen am Start und geht aufs Gymnasium, genau so wie ich. Auch das kann ich nicht verstehen! Ich halte sie für nicht so clever. Dennoch bringt sie regelmäßig gute Noten nach Hause. Die Welt ist unfair.
Dann wäre da noch Lilly, meine kleine Schwester. Sie ist 12 und die Personifikation von Frech. Papas kleine Prinzessin tanzt ihren Geschwistern regelmäßig auf der Nase herum. Jenny und Ich müssen zudem seit ein paar Wochen noch mehr Leiden – denn Lilly ist nun ebenfalls auf unserer Schule und lässt keine Gelegenheit aus, uns jetzt sogar noch auf dem Pausenhof zu nerven. "Manchmal würde ich ihr gerne einfach mal vor den Kopf treten", sagte Jenny letztens zu mir. Radikal. Aber die Vorstellung gefiel mir. Vor allem nach letzter Woche. Am Donnerstag stand ich mit meinen Jungs vor der Sporthalle und wartete auf unseren Sportlehrer Herr Jansen. Auch der Rest der Klasse war anwesend, allen voran auch Paula Krämer. Mein Schwarm. Seit der fünften Klasse stehe ich auf Paula. Ihr dunkelblondes knielanges Haar, ihre strahlenden blauen Augen, dazu ihr schüchternes Lächeln und ihr sexy Body. Ein Traum! Wir standen also da und Herr Jansen marschierte in schnellem Schritt an uns vorbei und ging vor. Als ich an der Hallentür ankam, sah ich Lilly auf mich zu kommen. "Hi, Lil", erwiderte ich kurz – ich bin ja schließlich kein Unmensch. Und was machte dieses Biest? Haute mir aus dem Nichts völlig unerwartet direkt in die Kronjuwelen. "Das ist dafür, dass du mir meine Fruit Loops heute Morgen aufgegessen hast", brüllte sie. Ihre – nicht weniger hinterlistigen – Freundinnen kreischten und jubelten. Ich lief rot an und merkte, wie die Klasse ebenfalls in Lachen ausbrach. Auch Paula, die sich ein Kichern nicht verkneifen konnte. Peinlich.
Nunja, auf jeden Fall hat Lilly dafür schon gebüßt. Am selben Nachmittag jagte ich sie durchs Haus und bestrafte sie am Ende mit 15 Ohrläppchen-Klatschern. Immerhin. Nunja, und dann wäre da noch Flo. Mein älterer Bruder. Flo ist 24 und studiert an der Universität irgendwas mit Business Management blabla... fragt mich nicht! Flo ist cool. Zu cool. Er ist zwar mein großer Bruder, doch so richtig beachten tut er mich eigentlich nur selten. Er wirkt manchmal ziemlich arrogant, jedoch auch extrem selbstbewusst und sympathisch. "Mister Unerreichbar" nennen ihn die Freundinnen von Jenny, die alle auf ihn stehen. Flo könnte alle Mädels haben – will er aber nicht! Der Grund ist ganz einfach: Nein, Flo ist nicht schwul! Flo hat seit 4 Jahren bereits eine Freundin. Carla ist ein super tolles Mädchen, 21 Jahre alt und holt Flo öfters mal von seinem hohen Ross runter. Ich verstehe nicht, wie Carla es mit diesem Schnösel aushält. Naja... Gegensätze ziehen sich an! Wie ihr also seht, sind wir eine ganz normale Familie, wie sie wahrscheinlich jeder kennt.
"Gib mir mal die Milch", sagt Flo, ohne mir einen Blick zu schenken. Wortlos gebe ich ihm das Tetra Pak. "Floooo...?" fragt Lilly, die direkt neben ihrem ältesten Bruder saß. "Ja, Lil?" antwortete er, ohne jedoch den Blick aus der Zeitung zu wenden, in welcher er den Wirtschaftsteil laß. "Kannst du Carla nochmal fragen, ob sie das Kartenspiel von letztens mitbringt, wenn sie bald her kommt?" "Na klar, Lil! Das macht sie bestimmt...", antwortete Flo trocken. "Achja, was hast du nur ein Glück mit deiner Carla", sagte Mum, während sie am Herd weiter Spiegeleier wendete. "Kommt ihr eigentlich zu Max' Geburtstagsfeier am Wochenende?" "Du feierst?" fragte Flo mich. Ich blickte auf. "Kommt doch eh keiner", sagte Jenny zickig. "Halt die Klappe...", sagte ich und verpasste ihr einen Stoß in die Rippen. "Keine Ahnung...", murmelte ich. "Wenn ja, dann wird es langsam mal Zeit, dass du die Planung voran treibst, Max!" sagte meine Ma und zischte kurz danach ein leises "*******", weil ihr ein Eigelb in der Pfanne zerlief. Ich brachte nur ein "Mhm..." heruas und stocherte weiter in meinen weichen Haferflocken herum, die in meiner Milch schwommen (An die Fruit Loops traute ich mich nicht mehr ran). Frühstücksgespräche wie man sie kennt. Irgendwie nichtssagend.
Ma und Flo verließen gemeinsam die Wohnung und fuhren zusammen in Flos Alfa Romeo zur Uni. Während Lilly noch ihre Stifte zusammenpackte, wartete ich unterdessen mit Jenny in ihrem Renault Micra. Mum und Dad haben ihn ihr zu ihrem 18.Geburtstag geschenkt. Auch Flo hat seinen ersten Flitzer mit 18 von unseren Eltern bekommen. Nur ich werde diese Tradition wahrscheinlich nicht weiter ausführen – ich hab bisher irgendwie noch nicht die große Lust dazu gehabt, mich mit dem Thema Führerschein zu beschäftigen. Ich bin relativ sportlich und erreiche eigentlich alle meine Ziele immer mit dem Fahrrad. Die Haustür ging auf, Lilly kam herausgerannt. Hinter ihr stand Dad, der wohl gerade aufgestanden war. Er hat echt ein chilliges Leben und kann ziemlich oft von zu Hause aus arbeiten. Er winkte uns kurz zu und zeigte mir dann an, dass ich doch noch schnell das Fenster runterkurbeln solle. "Was gibts Dad?" fragte ich. "Heute Abend steht Fußball an. Bist du nach dem Training da?" fragte er. "Ja Logo...", sagte ich. Mein Dad und ich schauten eigentlich immer zusammen Fußball, meistens lud er noch irgendwelche Freunde ein. Unser Hobbykeller war auf Fußball ausgerichtet. Neben dem Rundlos-Sorglos-Sky-Paket, standen ein Tischkicker, drei gemütliche Riesensofas und ein – immer mit Bier gefüllter – Kühlschrank im Raum. Fußball war meine Leidenschaft. Und mein Verein konnte nur einer sein: Nein, nicht der VfB. Und auch Karlsruhe, Freiburg oder Hoffenheim nicht. Mein Herz schlug schon immer für den SV Sandhausen.
P.Diddy
Panorama
Geändert von SpeedyGonzales (24.09.2014 um 12:55 Uhr)
Tops |
Erhalten: 1 Vergeben: 1 |
Guter Start!
Klingt auf jeden Fall interessant. Bin gespannt, wie sich das entwickelt![]()
![]()
DIF <3 1860 <3
Bildquellen: dif.se/tsv1860.de
SpeedyGonzales (23.09.2014)
Tops |
Erhalten: 374 Vergeben: 2 |
Sehr interessanter und witziger erster Teil. Sandhausen finde ich jetzt zwar nicht so prickelnd, aber mal sehen, wenn du es so gestaltest und locker machst wie bisher wird mir das schon gefallen.
SpeedyGonzales (23.09.2014)
Tops |
Erhalten: 1.077 Vergeben: 42 |
Textlich gefällt mir das durchaus gut. Witzig verpackt und scheinbar sehr nahe an der Realität gehalten. Mit Sandhausen kann ich dagegen leider nicht so viel anfangen. Für mich ist das nur ein weiterer Verein, welcher einen Platz in der zweiten Liga weg nimmt, aber ich bin dennoch gespannt wie es hier weiter geht.![]()
SpeedyGonzales (23.09.2014)
Tops |
Erhalten: 4 Vergeben: 0 |
@Toastar1860:
Danke, bin selbst auch gespannt, in welche Richtung das geht!
@RichardBarcelona und nisoley:
Auch Euch Danke für das Feedback! Hoffe, ihr bleibt dran! Dieses Mysterium um die "Graue Maus" Sandhausen werde ich auf jeden Fall auch noch aufgreifen. Da werdet ihr eure (und ehrlich gesagt auch meine) Meinung durchaus wiederfinden!
Der nächste Teil ist in Arbeit und wird im Laufe des Nachmittags kommen!![]()
Tops |
Erhalten: 158 Vergeben: 85 |
Gefälllt mir gut der erste Teil
Sandhausen ist auch einer der wenigen Verein die mir gar nicht zusagen
Aber ich bleib am Ball![]()
Tops |
Erhalten: 22 Vergeben: 6 |
Bin mal gespannt wie es so weitergehen wird, ist halt noch was anderes so ne Roman-Story. Sandhausen ist zwar auch ein Verein der mir nicht so zusagt, aber gerade weil wahrscheinlich viele kaum etwas über den Verein wissen dürfte es ganz interessant werden![]()
Tops |
Erhalten: 19 Vergeben: 7 |
schöner Start. Textlich lustig und gut lesbar.
Allerdings finde ich die Farben nicht so toll. Gibt zwar zu verstehen wer gerade spricht, aber ein Buch ist auch nicht farbig im Text
Zu Schwarm Paula? Ehrlich? PaulaUnd sicher das du KNIELANGES Haar meinst?
Das ist echt extrem Lang!
Ich werde auf jedenfall weiterlesen, auch wenn Sandhausen nicht mein Club ist.
"Meine Liebe, mein Verein - das soll immer Augsburg sein!"
Sigi Schmid - Im Alter noch mal nach den Sternen greifen! (FIFA16 KM Story)
FC Liverpool Manager Story - Jürgen Klopp mischt die BPL auf! (FIFA15 KM Story)
Tops |
Erhalten: 4 Vergeben: 0 |
@ralf: Danke für das Feedback! Vielleicht krieg ich dich ja noch vom Verein überzeugt...
@Jaimes: Merci! Ja, werde diesen Romanstil auch auf jeden Fall fortführen. Wird son Zwischending aus Managerstory und Teeniefilm! Hoffe, du bleibst dran
@cpt_duzzy: Oha, knielang ist wirklich ein bisschen zu viel. Einigen wir uns auf SCHULTERlang... Habe im jetzigen Teil mal die Farben weggelassen. Ich bin mir nicht sicher, ob so ein grauer Textblock gut ankommt oder ob ich doch wieder auf Farben zurückgreifen soll, um das ganze aufzulockern!
Können sich natürlich gerne alle zu äußern...
Hoffe, euch gefällt der neue Teil!!!
"Auf den Okotie müssen die aufpassen... dann kann das was werden!", analysierte Ole und rückte seine Brille gerade. In Oles Mundwinkeln hingen noch Reste von seinem Nutellabrot. Er schaute mich mit großen Augen an. Ich sagte nichts. Ole liebte es, über Fußball zu sprechen und war ein wandelndes kicker-Sonderheft. Er kannte vom Starspieler bis zum Ersatz-Wasserträger jeden Spieler in den deutschen Ligen – bis runter in die Amateurligen. Vorteil: Ole gewann seit Eh und Je unsere comunio-Runde und machte immer wieder Schnäppchen bis zum Abwinken. Nachteil: Anstatt Spieler auswendig zu lernen, hätte Ole selber mal spielen sollen. Er war nicht nur ein wandelndes Fußballexikon, sondern auch noch ein rollendes. Nicht selten kam es vor, dass ich ihn die letzten Treppenstufen hoch hieven musste, wenn wir mal Bio unterm Dach hatten. Außerdem stinkt Ole. Das liegt daran, dass er ständig schwitzt. Einmal war ich mit ihm im Schwimmbad – und selbst dort hat er gestunken. Trotz Wasser und einer ausgiebigen Dusche im Vorfeld. Jenny will jedes Mal Bescheid wissen, wenn Ole mich besuchen kommt – dann macht sie sich schnurstracks aus dem Staub und verbringt den Nachmittag wo anders. Unser Sportlehrer Herr Jansen hat mittlerweile eingesehen, dass Ole nicht mehr zu helfen ist und er aus ihm keinen zweiten Usuain Bolt mehr machen kann. Dementsprechend reicht es Jansen, wenn Ole es schafft, sich wie ein nasser Sack für ein paar Sekunden an die Stange zu hängen. Jansen gibt Ole regelmäßig eine Mitleids-Vier auf dem Zeugnis.
"Max, feierst du eigentlich deinen Achtzehnten?" fragte mich Ole und nahm einen Schluck aus seiner Alibi-Cola-Light-Flasche. "Hmm... ich weiß nicht... wer soll denn kommen?" fragte ich und trat aus Verzweiflung einen Stein in Richtung Papierkorb. "Ich zum Beispiel..." hörte ich eine Stimme sagen und spürte Sekunden später eine Hand gegen meine Schulter klopfen. "Grasi", sagte ich und begrüßte meinen Rasta-Freund. Tobias Fricke aKa "Grasi" gehörte ebenfalls zu unserer kleinen Nerd-Clique. Grasi ist schon 20 und erst seit einem Jahr in unserer Klasse, nachdem er zuvor bereits zwei Mal Sitzen blieb. Mit Grasi erlebte ich im letzten Jahr verdammt viel abgefahrenes Zeug. Eigentlich ist Grasi dauernd stoned, seine Wohnung ist das Kifferparadies schlechthin und er ist so etwas wie die Verbindung zwischen mir und den "Coolen Kids der Schule". Grasi spielt zudem in einer lokalen Ska-Band Bass – gerade im letzten Jahr habe ich mir einige Auftritte der Jungs, die sich SkaRtoffel nennen angeschaut. Coole Typen! Auch Paula fährt total auf SkaRtoffel ab und schaut sich jeden Auftritt mit ihren Freundinnen an. Grasi drängte mich immer wieder, doch einfach zu ihr zu gehen – doch mir fehlen nach wie vor die Eier dafür.
"Ich wäre natürlich auch Start", sagte Jonas. Jonas ist ein großer dunkelhaariger Typ, der eigentlich kaum redet und immer ziemlich verschlossen wird. Er ist nicht besonders hässlich und nicht besonders hübsch. Er ist eigentlich immer dabei, schweigt jedoch meistens nur. Kennt ihr den Typen vom Film Project X, der die Kamera hält? So einer ist Jonas! Niemand weiß so richtig, warum er sich uns als Freundeskreis ausgesucht hat – er ist nunmal dabei! Jonas kenne ich schon etwas länger. Er ist unser Torwart in der B-Jugend des SV Sandhausen, für die ich auch spiele.
Um unsere Clique vollständig zu machen, fehlen noch Cheng und Gernot. Cheng ist unser Quoten-Ausländer der Schule und hat es nicht leicht. Sein Vater betreibt – ganz klischeehaft – ein China-Restaurant in Oftersheim. Cheng ist ein noch größerer Schisser als ich, wenn es um das Thema Mädchen geht. Gernot ist das, was man einen typischen Streber nennt. Mit Polunder und brauner Aktentasche steht er jeden Morgen eine halbe Stunde vor Schulbeginn vor dem Klassenraum und lernt. Nebenbei besucht er schon jetzt die Universität Heidelberg, um dort die ersten Jura-Kurse zu belegen. "Frühstudium" nennt man sowas. Dort war er auch jetzt. Nur Cheng war nicht zu finden...
"Wisst ihr, wo Cheng ist?" frage ich. "Hat sich 'ne Lebensmittelvergiftung eingefangen", sagte Grasi lachend. "Ist das nicht die Ironie des Schicksals? Da fängst du dir 'ne Lebensmittelvergiftung von dem Fraß deines eigenen Vaters ein?" Grasi lachte. "Hoffentlich wird er bis zu deinem Geburtstag wieder fit..." sagte Ole und kratzte sich Essensreste von seinem Sweatshirt. "Jungs, ich weiß doch noch gar nicht, ob ich überhaupt feier!", sagte ich bestimmt. Grasi schaute mich mit großen Augen an. "Junge... du wirst nur einmal im Leben 18! Ich habe meinen Achtzehnten zugedröhnt auf der Couch von meiner Ex verbracht. Dieser Fehler soll dir nicht passieren, mein Sohn!" Grasi erhob die Stimme, jetzt fehlte eigentlich nur noch epische Musik. Ich schaute ihn schräg an. "Wir...mein junger Padawan... wir werden deinen Achtzehnten mit einer Party zelebrieren, wie es Oftersheim, ach was sag ich, wie es der Karlsruher Landkreis, ach was sag ich, wie es..... DIE WELT noch nicht gesehen hat!" Ole lachte, auch Jonas verzog leicht die Mundwinkel nach oben, was für ihn schon unglaublich emotionsgeladen war. "Und jetzt sagst du mir noch, dass wir alle bis dahin mit Mädchen schlafen müssen, oder was?" fragte ich schmunzelnd. "Grasi! Das hier ist nicht American Pie und auch nicht Hangover. Wir sind hier im realen Leben. Verstehst du?" "Ach, Spielverderber!" sagte Grasi. "Naja... aber überleg es dir doch mal. Deine Eltern haben doch ein großes Haus, die kriegen wir schon irgendwie verjagt. Und dann laden wir ein paar Leute ein, Mann! Das ist unsere Chance, endlich zu den coolen Kids zu gehören. Und du könntest auch Paula fragen..." "Paula?" sagte ich und schreckte auf. "Na klar, Alter! Die wird bestimmt auch kommen. Ich frag die Jungs, wir könnten auch ein kleines Konzert bei dir geben..." "Das klingt ziemlich cool!", sagte Ole. Ich dachte nach. So schlecht klang die Idee wirklich nicht. Aber in drei Tagen alles zu organisieren? Ich wusste nicht...
"Und dann nehm' ich etwas Gras mit und wir entspannen erstmal und dann..." "Wie bitte, Herr Fricke?" quietschte es plötzlich neben uns. Frau von Brunn stand dort und schaute uns missfällig an. Ihre strikt nach hinten gefönten roten Haare wurden von einem Zopf gehalten und wirkten wie einbetoniert. "Ohh... Frau von und zu Brunn..." antwortete Grasi gespielt höflich und verbeugte sich. Ich musste Grinsen. "Herr Klotz und ich haben uns nur gerade darüber unterhalten, welche unsere Lieblingslehrer sind. Und wissen sie wer ganz oben steht: na, sie sicher nicht!" sagte Grasi und zwinkerte der vor Wut kochenden Frau von Brunn zu. "Spielen Sie sich nicht so auf, Fricke!" drohte von Brunn. "Wenn ich sie noch einmal im Unterricht habe, lasse ich sie durchsausen – egal wie sehr sie sich anstrengen! Und dann ist für sie endgültig Schicht im Schacht." Grasi grinste nur provokant. "WENN sie mich noch einmal im Unterricht haben sollten, verehrte Frau von Brunn, dann werde ich höchstpersönlich das Land verlassen und mir eine neue Identität beschaffen..." antwortete Grasi. Eins muss man ihm lassen: Trotz seiner weggerauchten Gehirnzellen, bestach Grasi einfach durch seine unglaubliche Schlagfertigkeit.
"Sie!" brüllte von Brunn plötzlich und zeigte mit dem Zeigefinger auf mich. Ihr hochroter, fast schon violetter Kopf ließ nichts Gutes ahnen. "Mitkommen, Klotz!" sagte sie und stampfte wütend ab. Ich schaute meine Jungs fragend an und zuckte mit den Schultern. "Was ist denn los?" fragte ich von Brunn, während wir die Schule betraten und ich Mühe hatte, ihrem schnellen Schritt zu folgen. "Sachbeschädigung!" schnaufte von Brunn. "Wie bitte?" fragte ich ratlos und hatte wieder einige Meter verloren. Vor dem Büro des Rektors blieb von Brunn dann stehen. "Sach – Be – Schä – Di – Gung", kleffte sie mich an, als wäre ich ein Dreijähriger. "Ich habe schon verstanden, aber was..." "Rein da!" keifte sie und drückte mich zur Tür des Direktors.
"Frau von Brunn hat mir gesagt, sie sollen einen Mülleimer mit Absicht beschädigt haben?" "Ich... was?" "Sie hätten einen Stein gegen den Eimer getreten..." Ich schaute mich im Büro des Rektors um. An der Wand hingen Trikots, Wimpel und Schals. Dr. Baumnagel war der größte Sandhausen-Fan, den ich kannte. "Herr Doktor Baumnagel, ich habe nur..." "Ich weiß schon, Herr Klotz! Frau von Brunn neigt gerne zu Übertreibungen. Aber hören sie auf damit... Lassen sie den Stein Stein bleiben und den Mülleimer Mülleimer..." "Natürlich, Herr Direktor!" antwortete ich artig. Herr Doktor Baumnagel war für einen Schuldirektor sehr milde und hatte stets ein gutes Verhältnis zu seinen Schülern. So richtig böse konnte er eigentlich nie jemandem sein. "Sie spielen doch auch beim SVS, oder?" fragte er mich dann mit großen Augen. "Ja, in der B-Jugend", sagte ich. Auch Baumnagels Sohn Frederik spielte in meiner Mannschaft und war so etwas wie der heimliche Star. "Sehr schön... dann haben sie ja genug Ablenkung für den Fuß!", sagte er und wir beide mussten schmunzeln. "Und? Heute Abend gegen Sechzig was drin?" "Ähm..." stotterte ich. "Naja... Auf den Okotie müssen die aufpassen, dann kann das was werden!" sagte ich und erinnerte mich dabei an Oles Worte. "Ja, sehe ich auch so! Zuletzt ging es ja wieder aufwärts. Jetzt heißt es: Nachlegen!" Baumnagel und ich quatschten noch ein wenig über Fußball und er erzählte mir von seiner Dauerkarte und seiner Frau, die er jedes Mal mitschleppte.
Auf dem Weg nach draußen war ich noch ganz in Gedanken vertieft, als mir plötzlich Paula entgegen kam. Ich sah sie auf dem Gang schon aus 10 Metern Entfernung. Plötzlich merkte ich, wie meine Beine immer weicher wurden und ich anfing zu Zittern. Wir kamen uns immer näher. Ich schaute auf, dann wieder ab, dann wieder auf, dann wieder ab. Ich überlegte kurz, umzudrehen. Dann aber: "Hi, Max!"
Black_Tiger (24.09.2014)
Lesezeichen