Ich habe es ja vor ein paar Wochen im HIMYM Thread vorsichtig angedeutet und es ist tatsächlich wahr geworden: Die Mutter stirbt und Ted kommt mit Robin zusammen.
Ich muss ganz ehrlich sagen, die Episode allein genommen enttäuscht mich nichtmal. Sie ist aus meiner Sicht über weite Strecken gut gemacht, man konnte das Ende zwar irgendwo absehen, aber es ist trotzdem noch ein ziemlicher Plot Twist. Es ist irgendwo auch ein romantisches Happy End, bzw. hätte es sein können, wenn es nicht in dem Kontext dieser Serie und ihren Vorkommnissen passiert wäre. Das gilt im übrigen für einige Aspekte der Folge.
1. Die Serie heißt "How I Met Your Mother" und es wird 8 Seasons lang dieses Mysterium enträtselt... Bzw, die Auflösung wird heraus gezögert. Man kann daher annehmen, dass die Fans auf die Mutter hinfiebern, sich auf ihre Einführung in die Serie freuen und ebendies wird auch großartig geschafft. Die Mutter ist der perfekte Charakter für Teds viele Tics, sie ist lieb, selbst irgendwie abgedreht und passt vom Typ her einfach perfekt zu Ted. Es wurde die sympathischste Frau seit Victoria (Die man ja in S8 ins unsympathische hat abdriften lassen) eingeführt, eine Frau, die man sich wunderbar als die Mutter von Teds Kindern und als seine Traumfrau vorstellen kann.
2. Die Ted und Robin Beziehung, bzw. deren romantischer Aspekt wurde in den letzten Seasons so lange ausexerziert, dass er einfach nur nervig geworden ist. Dieses "will they or won't they" sollte wohl an Friends erinnern, war aber nur noch nervig. Robin hat sich in den letzten Staffeln zu einer Frau entwickelt, die ich mir nur noch schwerlich an Teds Seite vorstellen konnte. Sie passte irgendwie zu Barney, sie hat ihn "sozialisiert" und man dachte, dass dieses Kapitel mit ihrer Hochzeit abgeschlossen wäre. Aber nein, man ruiniert in einer Folge erst die gesamte Staffel (Die ausschließlich im Rahmen der Hochzeit spielt), dann resettet man Barneys Charakter auf unsympathischer Frauenheld, um ihn dann wieder zu resozialisieren, indem man ihm ein Kind an den Hals schreibt, dass er mit einem One Night Stand hat (Das ihm das nicht schon eher passiert ist, in allen Ehren). All das in 5-10 Minuten.
3. Die ganzen Fast Forwards und Flashbacks waren mir zu kitschig, es zeigt irgendwie, dass die Serie auf der Stelle getreten hat. Wobei ich sagen muss, dass ich das ganz gut verkraftet habe, im Gegensatz zu dem ganzen anderen ******.
Wieso denke ich jetzt trotzdem, dass die Episode ganz ordentlich ist? Ich sage, sie hätte gut sein können. Und zwar, wenn die Serie einen anderen Titel gehabt hätte, die Mutter der Kinder als eine sehr lange und tragische Beziehung in Teds Leben eingebaut worden wäre und nicht als Gipfel des gesamten Spannungsbogen (Der im übrigen ein Höhenprofil hat, dass jeden Rennradfahrer vor Angst in den Selbstmord treiben würde).
Die Episode hätte ein gutes Ende abgegeben, wäre die zweite Barney/Robin-Beziehung nie passiert und man hätte Barney nach der ersten Trennung von Robin zum Vater und zum geläuterten Casanova gemacht. Zugegeben hätte das die Serienlaufzeit um mindestens 1-2 Staffeln verkürzt, aber das ich die Meinung vertrete, dass die Serie länger läuft, als ihr gut tut, sollte man mehr als nur zwischen den Zeilen lesen können.
Robin hätte sich nach der ersten Trennung von Barney in ihre Karriere stürzen können und später als erfolgreiche, gereifte Journalistin nach NY zurückkehren können, die jetzt dazu bereit ist, sich niederzulassen und sich einen festen Lebensmittelpunkt einzurichten.
Und selbst, wenn man all dies missachtet, hätte man das Finale nicht sooo dermaßen unbefriedigend gestalten können, wenn man die gesamte Staffel nicht um das Zusammentreffen von Ted und der Mutter, sowie um Barneys und Robins Hochzeit geschrieben hätte, denn diese beiden Storybögen stürzen im Finale wie Kartenhäuser in sich zusammen und man merkt, dass man einfach nur bei der Stange gehalten werden sollte, für ein Finale, dass die Produzenten (Carter Bays & Craig Thomas) schon seit der ersten Staffel im Kopf hatten.
Und wenn man das einmal weiß, dann wird klar, dass Thomas und Bays in ihrer eigenen Idee und ihrem Erfolg gefangen waren. Die Festlegung auf das Ende und der Druck, immer neue Staffeln zu schreiben hat zu vielen der inhaltlichen Probleme geführt, die ich hier beschrieben habe.