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Veh über Seferovic: "Ich habe die Schnauze voll!"
Eintracht Frankfurts Trainer Armin Veh hat seinen Stürmer Haris Seferovic nach dem 3:2 (0:1)-Sieg gegen den VfL Wolfsburg harsch kritisiert. "Drei Tore, davon ein Elfmeter, das ist für mich kein Torjäger", sagte Veh am Sonntag - und redete sich dann erst richtig in Rage, was die Leistung des Schweizers angeht.
Dass Seferovic in der Außendarstellung deutlich besser wegkommt als er in Wirklichkeit ist, davon ist Veh ebenfalls überzeugt. "Er wird von den Journalisten hingestellt, als wenn er der wahnsinnige Kämpfer wäre. Das sehe ich komplett anders. Der kann sich ein großes Stück von Alex Meier abschneiden, was der schon geleistet hat."
Bereits zur Pause war das Spiel für Seferovic beendet. "Es ist bezeichnend, wenn ich beim 0:1 einen Stürmer auswechsle. Ich brauche ihn zwar, aber ich habe irgendwann die Schnauze voll. Wir sind kein Ego-Trip."
Seferovics Statistiken nach 45 Minuten lesen sich übrigens folgendermaßen: 5,31 Kilometer Laufleistung, 17 Ballkontakte, 15 Pässe, davon erreichten acht ihr Ziel. Die Zweikampfquote: 25 Prozent. Meier kam in 90 Minuten auf 10,95 Kilometer (in der ersten Hälfte 5,93 km), 26 Ballkontakte, 21 gespielte Pässe (16 davon erfolgreich) und eine Zweikampfquote von 33 Prozent. Und eben auf drei Tore.
Veh betonte jedoch ausdrücklich, dass sich seine Kritik nicht auf Seferovic' Leistung beziehe, sondern auf dessen Verhalten innerhalb des Teams. "Wenn sich einer über die Mannschaft stellt, dann geht das nicht. Das war ja nicht das erste Mal", sagte er. Neben Meier nannte er in Sachen Einstellung übrigens auch Lukas Hradecky als Vorbild. "Lukas meint nicht, ein Überflieger zu sein - was viele andere glauben zu sein, aber nicht sind", sagte Veh.
Zum jetzigen Zeitpunkt kommt Vehs verbale Seferovic-Schelte etwas überraschend. Dass der 23-Jährige in einer Schaffenskrise steckt, ist keine Neuigkeit. In den vergangenen vier Spielen erntete er jeweils die kicker-Note 4 oder schlechter, für den gestrigen Auftritt gar eine 5,5. Doch ist die Eintracht im Sturmzentrum - trotz aller Kritik - auf die Dienste des Schweizers angewiesen. Luc Castaignos laboriert bis Ende Februar an einem Syndesmoseriss, Vaclav Kadlec verabschiedete sich in der Winterpause gen Dänemark. Neuzugang Marco Fabian fehlt es noch an Spritzigkeit und Selbstvertrauen, kommt als Mittelstürmer sowieso nicht in Frage. Und Meier entfaltet seine volle Stärke, wie im Duell gegen Wolfsburg, vor allem als Zehner.
Quelle: Kicker
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