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Hack-Attacke aufs Zentrum der Macht: Einem Zeitungsbericht zufolge sind mutmaßlich von China aus operierende Hacker mehrfach in das Rechnernetz des US-Präsidentensitzes eingedrungen. Auch die Präsidentschaftskandidaten Obama und McCain wurden während des Wahlkampfes bespitzelt.
Washington - Die "Financial Times" (FT) berichtet, den Angreifern sei es gelungen, die Sicherheitsschwellen des Rechnernetzes im Weißen Haus zu überwinden. Die Zeitung zitiert einen ungenannten hohen US-Beamten. Die Lücken, die von den Angreifern in die Abwehrmechanismen des Netzes geschlagen worden seien, hätten Experten im Auftrag der US-Regierung jedoch schnell wieder geschlossen: "Für kurze Zeit durchbrechen sie erfolgreich eine Wand, dann baut man die Wand wieder auf", wird die Quelle zitiert, "es ist nicht so, dass sie dauerhaften Zugang hätten." Es sei ein "Katz-und-Maus-Spiel" zwischen Angreifern und IT-Sicherheitsleuten.
Der Quelle zufolge fingen die Eindringlinge auch E-Mails zwischen Regierungsbeamten ab. Geknackt gewesen sei von den erfolgreichen Hack-Attacken jedoch nur das weniger stark gesicherte, nicht streng geheime Netzwerk des Weißen Hauses. Netzbereiche, über die Geheiminformationen ausgetauscht werden, seien nicht betroffen.
Der "FT" zufolge gehen US-Sicherheitsfachleute davon aus, dass es sich bei den Angreifern um Hacker im Dienst der chinesischen Regierung handelt. Sie zitiert den ungenannten Beamten mit den Worten: "Wir bekommen sehr gezielte chinesische Attacken, es erscheint daher kaum glaubhaft, dass sie nicht von Organisationen gesteuert werden, die mit der Regierung im Zusammenhang stehen."
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Hacker-Angriffe auf die Obama- und McCain-Kampagnen
Auch im US-Wahlkampf soll es Hacker-Angriffe auf die Computersysteme der Wahlkämpfer gegeben haben. "Newsweek" zufolge seien sowohl die Netzwerke der Obama- als auch der McCain-Kampagne im Sommer Ziel von Attacken gewesen, die von China ausgegangen sein sollen. Der Geheimdienst habe die Wahlkampfzentralen darüber in Kenntnis gesetzt. Bei den Angriffen sollen auch große Mengen Daten heruntergeladen worden sein. Die US-Sicherheitsbehörden vermuten dem Bericht zufolge, dass dies ein Versuch war, Informationen über die geplante Politik der Wahlkämpfer zu bekommen.
Quelle: magazine.web.de
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