Armstrong startet bei der Tour

Der US-Amerikaner Lance Armstrong gab am Montagabend seinen Start bei der Tour de France 2009 bekannt. "Ich habe mich verpflichtet, für den besten Fahrer zu fahren" verriet der siebenmalige Tour-Sieger im Rahmen der Saisonvorbereitung seines Teams auf der Kanaren-Insel Teneriffa und verweist damit auf den erhöhten Konkurrenzdruck im Astana-Team. Armstrong hatte bis zuletzt seinen Start bei der "Großen Schleife" offen gelassen.


Armstrong wird neben der Tour de France erstmalig im selben Jahr beim Giro d'Italia starten. Dies kündigte der Texaner am Montagabend an. Gleichzeitig präzisierte der US-Amerikaner seine Planung. So wird er sein Wettkampf-Comeback im kommenden Januar bei der Australien-Tour geben. Vor den großen Rundfahrten in Italien und Frankreich wird es bis auf Paris-Roubaix sämtliche Frühjahrs-Klassiker bestreiten.

Erhöhte Konkurrenzsituation bei Astana
Bei Astana trifft der Ausnahmeathlet mit Alberto Contador (Tour-Sieger 2007) und dem deutschen Andreas Klöden (Gesamtzweiter 2006) auf weitere Rundfahrtspezialisten und schürt damit den Konkurrenzdruck innerhalb des kasachisch-schweizerischen Rennstalls. Contador kokettierte zuletzt offen mit einem Teamwechsel, sollte Armstrong die Rolle des Kapitäns anvertraut werden. Der US-Amerikaner gab sich gegenüber interner Machtkämpfe gewohnt selbstbewusst und meinte: "Wir folgen der gleichen Maxime: Radsport ist Mannschaftssport. Aber alle feiern auch gerne Siege".

Noch vor knapp zwei Wochen zeigte sich Armstrong gegenüber einem Start bei der traditionsreichen Frankreich-Rundfahrt unentschlossen. Vor allem die Angst vor gewaltbereiten Radsportfans ließ einen Start im Ungewissen.

Armstrong gab einigen Teamchefs Mitschuld an der "aggressiven Stimmung" gegen ihn. "Besonders die Verantwortlichen der französischen Mannschaften haben die Leute ermuntert, gegen mich zu protestieren. Wenn man liest, was über mich geschrieben wird, kann man durchaus denken, dass meine Sicherheit in Gefahr ist", sagte Armstrong und stellte klar: "Ich werde mich sicherlich nicht in eine gefährliche Situation begeben."

Als Grund für seine Unbeliebtheit sieht der Amerikaner die Dopingvorwürfe gegen seine Person an. Eingefrorene Blutproben Armstrongs aus dem Jahr 1999, als er erstmals die Tour gewann, wiesen bei einer nachträglichen Analyse Spuren von Epo auf. Dies wurde 2005 bekannt. Der Radsport-Weltverband UCI hatte die Vorwürfe damals aber als haltlos zurückgewiesen.

Quelle: kicker.de