Stefan Schumacher kämpft für sein Comeback

Trotz der beiden positiven A-Proben von Stefan Schumacher kämpft dessen Anwalt Michael Lehner um ein baldiges Comeback des Radprofis. Der 27-Jährige zweifelt an der Richtigkeit der Untersuchungen und beteuert, dass er nicht gedopt habe. Doch Sanktionen sollen bereits eingeleitet sein, eine Entscheidung ist aber noch nicht absehbar.
"Schumacher ist nicht suspendiert, es gibt kein sportrechtliches Verfahren. Ihm wird die Lizenz 2009 erteilt werden müssen", sagte Lehner der "Welt". Allerdings hat die französische Anti-Doping-Agentur AFLD, die Schumacher in Nachkontrollen zur Tour de France zweimal positiv auf das EPO-Präparat CERA getestet hatte, bereits ein Verfahren gegen den Nürtinger eingeleitet. "Wir wollen ihn sanktionieren", sagte AFLD- Präsident Pierre Bordry der Tageszeitung.


Zweifel an der Richtigkeit
Schumacher hatte Anfang Oktober über Lehner und seinen Manager Heinz Betz Zweifel an der Richtigkeit der A-Proben äußern lassen, sein eigenes Schweigen aber nicht gebrochen. "Unter welchen Umständen und welche Blutproben drei Monate später im Labor in Chatenay-Malabry angeblich positiv auf CERA getestet worden sein sollen, ist nach den bisher vorliegenden Unterlagen völlig unklar", hieß es damals in einer Stellungnahme. Lehner sagte nun, er habe vor einigen Tagen eine Liste mit Fragen, "die sich für uns aufgrund der dürren Dokumente ergeben haben, die uns vorliegen", nach Frankreich geschickt. "Es liegt nun an der AFLD, diese Zweifel auszuräumen", sagte Betz und ergänzte, dass Schumacher "recht zuversichtlich in die Zukunft" sehe.


Laut Reglement des Weltverbandes UCI ist die AFLD und nicht das Sportgericht des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) in diesem Fall zuständig. "Im Moment liegt der Ball bei denen", sagte der Sportgerichts-Vorsitzende Peter Barth. Falls die AFLD Schumacher sperre, sei die Entscheidung von BDR und UCI anzuerkennen, "wenn die entsprechenden Voraussetzungen im Sinne des UCI-Reglements vorliegen".


Schumacher verweilt in New York
Doch die Schumacher-Seite gibt nicht auf. "Ich kämpfe um eine komplette Aufklärung der Vorfälle", sagte Betz . Schumacher, der auf Tauchstation gegangen ist, halte sich in New York auf. Der 27-Jährige hat - anders als sein früherer Teamkollege Bernhard Kohl, der ebenfalls in der A-Probe positiv auf CERA getestet worden war - Doping stets bestritten. Im kommenden Jahr wollte der zweifache Tour-Etappensieger für Quick Step fahren, doch das belgische Team erklärte den Vertrag nach Bekanntwerden der positiven A-Proben für ungültig.
Teamchef Patrick Lefevere schloss aus, dass Schumacher in der kommenden Saison für ihn fahren wird. "Ich werde keinen Fahrer bezahlen, den ich nach den grundsätzlichen Regeln meines Teams nicht will", sagte Lefevere der Internetausgabe der belgischen Zeitung "Sporza". Es sei eine lästige Angelegenheit für ihn, dass Schumacher weiter behaupte, er sei unschuldig. Der Vertrag mit dem Nürtinger sei nichtig.

Quelle: sportal.de