CAREER MODE BY 777
Seit Sonntag läuft die Weltmeisterschaft in Katar aber bei mir dreht sich weiterhin alles um den Vereinsfußball. Bei FIFA 23 hatte ich bereits einige Karrieren am Start, wovon mich aber keine restlos begeistern konnte und es sich demnach auch nicht gelohnt hätte, darüber zu berichten. Momentan bin ich mal wieder in England gelandet, beim Watford Football Club. Das macht mir bisher Spaß und ich möchte hier im Corner ein wenig darüber schreiben. Ein Traditionsverein, welcher seit dem Einstieg der italienischen Unternehmerfamilie Pozzo, seine Identität nahezu komplett verloren hat und so zu einer Art Spielball der Besitzer verkommen ist. Spieler wurden in den vergangenen zehn Jahren, völlig planlos und ohne nennenswerten Erfolg, transferiert. Ein durchdachtes Konzept war dabei nicht zu erkennen, stattdessen wurden Teammanager in Hertfordshire regelmäßig ausgetauscht, sowie die jeweiligen Kader sinnfrei zusammengestellt. Das sollte, zumindest hier in meiner Karriere mit dem Watford Football Club, ein Ende haben!
WATFORD FOOTBALL CLUB
Der Verein wurde 1881 in der Grafschaft Hertfordshire, 32 Kilometer nordwestlich von London, als Watford Rovers gegründet und schloss sich 1890 dem West Hertfordshire Sports Club an. 1898 fusionierte man mit Watford St. Mary’s zum Watford Football Club. Die Heimspiele trägt man seit 1922 an der Vicarage Road aus, von den Fans nur kurz The Vic genannt, nachdem man die alte Spielstätte an der Cassio Road aufgab. Das Fassungsvermögen beträgt 22.000 Sitzplätze. Die Vereinsfarben sind Schwarz und Gelb, wodurch man unter dem Spitznamen The Hornets bekannt ist. Das Vereinswappen ziert jedoch keine Hornisse, sondern ein roter Hirschkopf, das Wappentier der Grafschaft Hertfordshire und spiegelt die tiefe Verbundenheit des Vereins zur Region und Herkunft. Größter Rivale ist Luton Town. Die Aufeinandertreffen der Vereine aus Luton in Bedfordshire und Watford in Hertfordshire, bezeichnet man auf der Insel als Beds Herts Derby. Kleinere Rivalitäten pflegt man mit den Queens Park Rangers, mit Crystal Palace und Tottenham Hotspur. Viele Jahre dümpelte man in den unteren Ligen. 1976 übernahm der in Watford aufgewachsene Elton John den Verein und verfolgte dabei große Pläne. Er wollte Watford, damals in der 4. Liga, in die First Division und von dort aus weiter nach Europa führen. Er verpflichtete 1977 Graham Taylor als neuen Teammanager und dieser führte den Verein innerhalb von nur fünf Jahren 1982 tatsächlich bis ins englische Oberhaus. 1983 wurde Watford FC als Aufsteiger sensationell Zweiter hinter dem Meister Liverpool FC und qualifizierte sich für den UEFA Cup. Bei der einzigen Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb 1984, konnte Watford FC in der ersten Runde den 1. FC Kaiserslautern und in der zweiten Runde Levski Sofia ausschalten, bevor man schließlich in der dritten Runde an Sparta Prag scheiterte. Graham Taylor verließ 1987 den Verein und wechselte zu Aston Villa. Für die Hornets ging es fortan wieder bergab. Elton John verkaufte den Verein und man wurde bis in die dritte Liga durchgereicht. 1990 kaufte er den Verein wieder zurück und verpflichtete erneut Graham Taylor als Teammanager, unter dem der Durchmarsch in die Premier League gelang. Die nächste Saison verlief jedoch enttäuschend und endete mit dem Wiederabstieg, woraufhin Graham Taylor zum zweiten Mal sein Amt beim WFC niederlegte. In den folgenden Jahren pendelte man zwischen der EFL Championship und der Premier League und konnte nicht mehr an die erfolgreichen Zeiten anknüpfen. Im Sommer 2012 übernahm die italienische Unternehmerfamilie Pozzo den Verein, wobei Elton John als Ehrenpräsident der Hornets, bis heute noch Anteile am Watford Football Club hält. Unter der Regentschaft der neuen Besitzer, fielen drei Aufstiege in die Premier League aber auch drei Abstiege in die EFL Championship, zuletzt 2022. Rückblickend betrachtet, erlebte der Watford Football Club seine erfolgreichsten Zeiten unter Trainer Graham Taylor, der 2017 im Alter von 73 Jahren in Hertfordshire verstarb!
THE LEGACY OF GRAHAM TAYLOR
Die Gerüchteküche rund um den Watford Football Club brodelte und nur wenige Tage nach Saisonende und dem feststehendem Abstieg aus der Premier League, wurde von Seiten des Vereins offiziell bestätigt, dass sich Besitzer Gino Pozzo aus dem Verein zurückgezogen hat. Nachdem die italienische Unternehmerfamilie kürzlich auch den spanischen Erstligaabsteiger Granada Club de Fútbol relativ überraschend verkauft hat, wollten man sich laut einer kurzen Pressemitteilung, zukünftig ausschließlich auf Udinese Calcio konzentrieren. Diese Nachricht sorgte bei den Fans für wahre Glücksgefühle, denn beliebt waren die Pozzos in Hertfordshire nicht. Die neuen Watford Besitzer, ein Konsortium aus mehreren Londoner Großunternehmern der Bankenbranche, waren bestrebt den Verein völlig neu auszurichten, wobei die Traditionen und Werte respektiert und berücksichtigt werden sollten. Zunächst stellte man den kompletten Stuff neu zusammen und trennte sich von einigen, hauptsächlich spanischen und italienischen Mitarbeitern. Auf die Erfahrung des ehemaligen Teammanagers Roy Hodgson wollte man aber nicht verzichten und beförderte den inzwischen 75 jährigen zum Sports Director. Er sollte den Aufbau des Kaders vorantreiben und dem neuen Teammanager Charlie Daniels, den man aus der eigenen U18 hochzog, als strategischer Ansprechpartner mit Rat und Tat zur Seite stehen! |
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