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Mit alter Stärke zum Erfolg?
Trotz einer soliden Saison mit 56 Siegen in der hart umkämpften Western Conference kam für Dirk Nowitzki und seine Dallas Mavericks das Aus bereits in der ersten Runde der Playoffs. Neuzugang Jason Kidd brachte nicht die erhoffte Verstärkung und die Mannschaft verlor viel ihres Schwungs der vorherigen Spielzeiten. sportal.de beleuchtet die Chancen der Mavs für die kommende Saison.
Kidd-Transfer ein großer Flop
Alle Experten betrachten mittlerweile den schon im Vorfeld scharf kritisierten Kidd-Trade als größten Fehler, den das Management in den letzten Jahren beging. Seit seiner Verpflichtung haben sich die Mavericks in den meisten entscheidenden Statistiken verschlechtert. Das lässt nichts Gutes für die Zukunft hoffen. Aber betrachten wir das ganze in aller Ruhe.
Seit dem Panik-Transfer von Kidd, für den die Mavs ihre halbe Bank sowie ein paar zukünftige Draftoptionen aufgeben mussten, liegen einige Dinge im Argen im Team von Mark Cuban. Nachdem man vor dem Trade mit 35 Siegen zu 17 Niederlagen relativ gut dastand, verschlechterte sich die Quote danach auf 16:14. Vor allem bei knappen Partien hatten sie mit Kidd in acht von zehn Partien das Nachsehen.
Mit der soliden Defense war in den Playoffs Schluss
Sicherlich waren die Mavericks nie bekannt als gutes Defensivteam, doch tatsächlich waren sie in der Spielzeit 2007/08 insgesamt sehr solide. Sie forcierten zwar wenig Turnover beim Gegner, doch ließen sie im Gegenzug kaum einfache Würfe zu. Sie erlaubten die wenigsten Dreipunkteversuche und die viertwenigsten Zweipunktwürfe der Liga. In der Post-Season war das jedoch schnell vorbei und die Texaner schieden gegen die New Orleans Hornets aus. Folgerichtig musste Headcoach Avery Johnson einen Tag nach dem Ende dieser enttäuschenden Saison gehen. Seine Kritiker warfen ihm vor, dass Spiel insgesamt viel zu sehr auf eine Halbfeld-Offense ausgerichtet zu haben. Vor allem nach der Ankunft Kidds, dessen anerkannte Stärke der Fastbreak ist, hätte er seine Mannschaft mehr laufen lassen müssen.
Mit Rick Carlisle soll der Erfolg zurückkehren
Wenige Tage später wurde Johnson durch Rick Carlisle ersetzt. Dieser kann als Headcoach der Detroit Pistons und der Indiana Pacers auf einige Erfolge an der Seitenlinie zurückblicken. Außerdem arbeitete er zwischen seinen Engagements als Analyst bei ESPN und genießt hohes Ansehen unter den Fachleuten. Nur als Offensiv-Guru gilt auch er nicht, allerdings als cleverer Fuchs, der das Beste aus seiner Mannschaft herauskitzeln kann.
Vor dem 48-Jährigen liegt jedoch auch ein gehöriges Stück Arbeit, nehmen die Mavs doch die Schwächen aus der vergangenen Spielzeit mit in die kommende hinein. Ein großes Manko waren die bereits angesprochenen Schwächen in knappen Spielen. Das lässt auf falsche Entscheidungen im Spielaufbau in der Crunch Time schließen. Der erfahrere Kidd sollte dieses Problem ausmerzen, doch ist es ihm zuletzt noch nicht gelungen.
Wer bringt neuen Schwung von der Bank?
Die zweite Baustelle im Team ist die Bank. Für den neuen Spielmacher gab Mark Cuban fast die ganze Reserve her, die durch ihre Offensivkraft immer zur Unberechenbarkeit der Mavericks beigetragen hatte. Jerry Stackhouse, der langjährige sechste Mann, kommt zunehmend in die Jahre. Seine Stats sinken koninuierlich, auch der Körper des 33-Jährigen macht die Strapazen der NBA nicht mehr wie früher mit. Aktuell laboriert er an einer Hanverletzung und wird voraussichtlich die ersten zwei Wochen fehlen.
Brandon Bass ist sicherlich ein Spieler, der noch Energie von der Bank bringen kann. Gerald Greene muss noch beweisen, dass er mehr kann als den Ball artistisch durch die Reuse zu stopfen. Carlisle ist dieses Problem offensichtlich bewusst und er reagierte, indem er in Pre-Season-Game gegen die Bulls Antoine Wright in die Startformation beförderte, damit Jason Terry Druck von der Bank machen konnte. Terry dankte es ihm jedoch mit einer unterirdischen Leistung - 2 Punkte in 24 Minuten
Nowitzki ist die große Stütze des Teams
Vielleicht wird der Saisonverlauf diese Probleme von selbst lösen, denn neben den Schwächen bleiben Carlisle auch die starken des Clubs aus Dallas erhalten. Seine Mannschaft verfügt mit Josh Howard und Dirk Nowitzki über das wohl stärkste Forward-Duo außerhalb der Meistertruppe von Boston. Beide sind erneut potentielle Allstars.
Nowitzki verbindet eine starke Physis mit einem überragenden Wurf und sehr guten Reboundfähigkeiten. Am meisten loben die Amerikaner jedoch seine Fähigkeit die richtigen Würfe zur richtigen Zeit zu nehmen und kaum Turnover zu produzieren. Hinzu kommt, dass er fast nie einen Freiwurf vergibt. Josh Howard ist ein richtiger Allrounder, der gut verteidigt und außer seinem Dreipunktewurf keine Schwächen in der Offensive hat.
Die Southwest Division ist ein harter Brocken
Dennoch wird es mit Sicherheit keine leichte Saison für die Mavericks. Das Team spielt in der wohl stärksten Division der NBA, in der die ersten vier Teams, Houston, San Antonio, New Orleans und eben Dallas im vergangenen Jahr mindesten 50 Siege einfuhren. New Orleans und Houston dürfen sogar als noch stärker als bisher eingeschätzt werden.
Man kann sich zwar kaum vorstellen, dass die Mannschaft aus den Playoff-Rängen stürzt. Dafür ist salopp gesagt Dirk Nowitzki zu gut und Rick Carlisle zu clever, aber wenn kein unerwarteter hochkarätiger Neuzugang zu verbuchen ist, oder einer der Bankspieler ungeahnte Fähigkeiten entwickelt, ist spätestens in der zweiten Playoff-Runde Schluss.
Quelle: sportal.de
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