0

Tops |
Erhalten: 4.474 Vergeben: 0 |
Schachboxen. Schachboxen? Schachboxen! Man nehme zwei Sportarten, wie sie gegensätzlicher kaum sein könnten und kombiniere sie zu einer neuen und erhält eine Unterhaltungssportart, die immer mehr begeisterte Anhänger findet. sportal.de klärt Sie über das Schachboxen auf.
Vom früheren Box-Weltmeister Lennox Lewis ist bekannt, dass er seinen Trainer mit einer Schachpartie vor dem Kampf zum Wahnsinn trieb. Von Ex-Schachweltmeister Garry Kasparov ist nicht überliefert, ob er sich vor einem Schachspiel mit einem flotten Boxkampf die Zeit vertrieb, doch dürfen wir dies als eher unwahrscheinlich annehmen.
Schachboxen tauchte zuerst 1993 in dem Comic Äquatorkälte des serbischen Künstlers Enki Bilal auf. Davon inspiriert veranstaltete der in Berlin lebende niederländische Aktionskünstler Iepe Rubingh 2003 den ersten Schaukampf.
Schachmatt oder K.o.
Rubingh war schon immer ein begeisterter Schachspieler gewesen. Doch erst als er selber mit dem Boxen anfing, gründete er auch Weltverband World Chess Boxing Organisation und den Berliner Schachboxverein CBCB.
Die Regeln sind denkbar einfach. Der Wettkampf geht über maximal elf Runden, sechs vierminütige Runden im Blitzschach wechseln sich ab mit fünf dreiminütigen Boxrunden.
Gewonnen werden kann durch Schachmatt oder durch K.o., endet die Schachpartie unentschieden, so entscheiden die Ringrichter über den Sieger im Boxen. Endet auch der Kampf remis, so gewinnt derjenige, der beim Schach mit den schwarzen Figuren gespielt hat, seinem Gegner als den ersten Zug überlassen musste.
Zuviele Schläge auf den Kopf...
Der Laie mag nun überrascht denken, dass viele Schläge auf den Kopf die Denkfähigkeit, die für Schach doch so wichtig ist, beeinträchtigen, doch dies sei völlig falsch, sagt Rubingh.
Die Denkfähigkeit leide nicht, sondern die körperliche Fitness verbessere die Blutversorgung des Gehirns. Einen Wattekopf habe man erst am nächsten Tag, stellt der Niederländer auf Zeit Online klar.
Damit den Spielern keine Züge aus dem Publikum zugerufen werden können, haben die beiden Kontrahenten am Schachbrett Kopfhörer auf, auf denen Meeresrauschen in ihre Ohren rieselt.
Weltmeister Nikolaj Sazhin
Einer der ersten Stars der Szene ist der Berliner Polizist Frank "Anti Terror" Stoldt, der sich im November 2007 im Halbschwergewicht gegen den Amerikaner David "Double D" Depto durch schachmatt durchsetzen konnte. Stoldt sagt über sich selber, er sei ein drittklassiger Schachspieler und ein drittklassiger Boxer, beste Voraussetzungen, um ein erstklassiger Schachboxer zu sein.
Im Juli 2008 verlor Stoldt seinen Titel aber an den Russen Nikolaj Sazhin. Dessen nächster Titelkampf gegen Double D Depto Anfang Oktober musste allerdings verschoben werden, da sich der Russe im Training verletzt hatte.
Henning Schulz
Quelle : www.sportal.de
Tops |
Erhalten: 2.074 Vergeben: 0 |
Lesezeichen