FIFA-Nähkästchen 20.22 by DeKoNiNG

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29.05.2024 - Nach langer Bedenkzeit hat Roger Schmidt eine Entscheidung getroffen: Der 57-Jährige übernimmt ab der kommenden Saison das Team von Borussia Dortmund und verlässt den portugiesischen Meister Benfica Lissabon nach zweijähriger Zusammenarbeit. Das gaben die Schwarz-Gelben am frühen Mittwochnachmittag bekannt. Der gebürtige Sauerländer erhält einen Zweijahresvertrag bis 2026 mit Option auf ein weiteres Jahr und wird damit Nachfolger von Edin Terzić, der sich für ein Sabbatjahr entschieden hat. Neben dem Champions League-Sieger hatten auch LOSC Lille und der FC Everton um den früheren Mittelfeldspieler geworben.

«Seit den ersten Gesprächen hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Ich bekam ein Bild von der Arbeitsweise und mir wurde schnell klar, dass der Dortmunder Weg zu mir passt. Ich freue mich auf die neue Aufgabe bei einem europäischen Topklub und bin auch glücklich, wieder in der Bundesliga arbeiten zu können. Gemeinsam wollen wir die jüngste Erfolgsgeschichte fortschreiben und Titel gewinnen, mit einer Mannschaft, die attraktiven Fußball spielt», erklärte Schmidt in einem ersten Statement. Als Assistent wird ihn erneut Jörn Wolf begleiten, der bereits seit Januar 2017 an seiner Seite arbeitet.

Im Alter von 37 Jahren begann die Trainerkarriere von Roger Schmidt beim damaligen Verbandsligisten Delbrücker SC (2004 bis 2007). Als Neuling gelang ihm der direkte Aufstieg in die Oberliga Westfalen, dort etablierte sich der Verein bald zu einer festen Größe. Über den Oberligisten Preußen Münster (2007 bis 2010) und Zweitligist SC Paderborn (2011 bis 2012) landete der verheiratete Familienvater bei RB Salzburg (2012 bis 2014). Nach Platz zwei in der ersten Spielzeit verabschiedete sich der deutsche Fußballlehrer mit dem Double aus der Mozartstadt in Richtung Leverkusen.

In der Bundesliga stand Schmidt bei Ligakonkurrent Bayer Leverkusen (2014 bis 2017) unter Vertrag. Dabei erreichte er mit seiner Mannschaft Platz vier (2014/15) und Platz drei (2015/16); zweimal in Folge schied die Werkself im Europapokal-Achtelfinale gegen spanische Vertreter denkbar knapp aus. Anschließend zog es den Sauerländer zum chinesischen Klub Beijing Guoan (2017 bis 2019). Gemeinsam mit namhaften Akteuren, wie der Ex-BVB-Leihgabe Cédric Bakambu oder dem ehemaligen Bayer-Brasilianer Renato Augusto, gewann der frühere Regionalligaspieler im November 2018 den chinesischen Pokal.

Ab Juli 2020 heuerte der heute 57-Jährige bei PSV Eindhoven (2020 bis 2022) an und wurde im zweiten Vertragsjahr sowohl niederländischer Meister als auch Preisträger der "KNVB beker" (nationaler Pokalwettbewerb) bzw. "Johan Cruijff Schaal" (nationaler Superpokal) jeweils mit Siegen über den Erzrivalen Ajax Amsterdam. Auch bei Benfica Lissabon (2022 bis 2024) leistete Roger Schmidt äußerst erfolgreiche Arbeit; so räumte der Traditionsverein neben dem Superpokal im August 2022, die "Taça de Portugal" (nationaler Pokalwettbewerb) im Mai 2024 sowie nach zwei Ligapokalerfolgen jüngst auch den zweiten Meistertitel hintereinander ab.

Sportdirektor Sebastian Kehl äußerte sich zur Neubesetzung nach dem Abschied von Erfolgscoach Edin Terzić wie folgt: «Wir sind bei der Suche nach unserem neuen Cheftrainer mit großer Sorgfalt vorgegangen und haben in den vergangenen Wochen zahlreiche intensive Gespräche geführt. Am Ende stand ein klares Votum für Roger Schmidt. Er hat bewiesen, dass er in der Lage ist, auf Topniveau zu arbeiten und auch Spieler weiterzuentwickeln. Zudem passt Roger Schmidt mit seiner Spielphilosophie bestens zu unserer Mannschaft. Gemeinsam wollen wir unser fußballerisches Profil weiter schärfen und den sportlichen Erfolg sicherstellen.»

Zum Trainingsauftakt am 1. Juli wird der Champions League-Sieger seinen neuen Cheftrainer offiziell vorstellen, heißt es in der Mitteilung des Klubs. Dem künftigen Trainerteam wird dabei weiterhin Sebastian Geppert angehören, während Otto Addo als Talent Manager für den wichtigen Übergangsbereich der Altersklassen U17 bis U23 erhalten bleibt. Zudem übernimmt Alexander Halfen* (fiktive Person) das Traineramt beim BVB II in der 3. Liga nach dem bereits feststehenden Wechsel von Christian Preußer zu Wettbewerber Viktoria Berlin. Damit sollen die personellen Veränderungen abgeschlossen sein.