FIFA-Nähkästchen 20.22 by DeKoNiNG

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28.05.2021 - Nun also doch: Borussia Dortmund hat den Vertrag mit Interimstrainer Edin Terzić verlängert. Somit bleibt der 38-Jährige auch über das Saisonende hinaus hauptverantwortlich für den Bundesligisten. Das gab der Verein am Freitag offiziell bekannt. Demnach unterzeichnet der Deutsch-Kroate einen neuen, bis 2023 gültigen Vertrag bei den Schwarz-Gelben. Damit haben die wochenlangen Spekulationen um seine Zukunft ein Ende.

Der ehemalige Regional-/ Oberligaspieler wechselte im Sommer 2018 ursprünglich als Co-Trainer zu dem Verein, wo er auch schon drei Jahre als Scout und Trainer im Jugendbereich aktiv war. Als Interimstrainer sollte Edin Terzić die Mannschaft nach der Entlassung von Lucien Favre wieder auf Kurs bringen und tat dies eindrucksvoll, obwohl es im Winter und auch nach seinen ersten Spielen an der Seitenlinie ganz und gar nicht danach aussah. Vielmehr schien es als würde sich das Dortmunder Elend nach Pleiten gegen Union Berlin, Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und den SC Freiburg auch ohne Favre fortsetzen. Schließlich lag der BVB sieben Punkte hinter Eintracht Frankfurt auf Platz fünf.

Die anschließende Entwicklung von Borussia Dortmund war angesichts der schwer zu ergründenden Wankelmütigkeit des Teams nicht unbedingt linear. Sie kostete vor allem Zeit, die Terzić eigentlich gar nicht hatte, doch seine Maßnahmen fruchteten. Seither wurden insgesamt 32 Pflichtspiele absolviert: Die Bilanz fällt mit 20 Siegen, vier Unentschieden und acht Niederlagen bei einem Schnitt von 2,00 Punkten pro Spiel sehr ordentlich aus, zumal die Westfalen gerade im Schlussspurt mit wettbewerbsübergreifend acht Siegen in Folge überzeugten. So gewann der BVB nicht nur den DFB-Pokal (4:1 gegen RB Leipzig) sogar noch, es war der erste Titel seit 2017, sondern das Team qualifizierte sich auch noch mit Rang drei für die wirtschaftlich essentielle UEFA Champions League. Es war die Krönung eines furiosen Endspurts.

«Borussia Dortmund ist mit der Arbeit von Edin Terzić sehr zufrieden. Die Mannschaft hat unter ihm eine sehr gute Entwicklung genommen, die sich auch in den Ergebnissen widerspiegelt. Dazu gefällt uns die Art und Weise, wie er die Mannschaft führt, seine menschlichen Qualitäten überzeugen, seine Empathie spricht für ihn. Der BVB vertraut Edin Terzić und wir sind davon überzeugt, dass wir mit ihm auch in der Zukunft unsere Ziele erreichen werden», teilte Sportdirektor Michael Zorc in einem Statement auf der Klubwebsite mit.

Vor allem innerhalb der Mannschaft gibt es viele Fürsprecher, die seine Arbeit immer wieder loben. Der Trainer-Neuling baute aus einer Gruppe von Individualisten sukzessive eine perfekt verzahnte Einheit und hat es dabei zusätzlich auf individueller Basis geschafft, Spieler wie Marco Reus, Jude Bellingham, Jadon Sancho, Manuel Akanji, Mahmoud Dahoud oder Giovanni Reyna zu einem echten Formanstieg zu verhelfen. Sie ragten zuletzt aus einer gefestigten Mannschaft heraus und trugen ein funktionierendes Gebilde.

Außerdem hat der 38-Jährige bewirkt, dass die Schwarz-Gelben stärker im Kopf geworden sind und stabiler mit den Widrigkeiten eines Spielverlaufs umgehen. Man könnte sagen: Er hat die Mentalität - ein längst traditionelles Dortmunder Unwort - dieser fußballerisch so talentierten Truppe geweckt. Seit einem Monat spielt die Borussia kompromissloser und robuster, die Defensive zeigte sich deutlich verbessert. Auch das Pressingverhalten und die Intensität im Spiel stimmt.

Seine emotionale Verbundenheit (BVB-Fan seit Kindesbeinen) und die vielen treuen Dienstjahre in unterschiedlichen Funktionen im Verein verschaffen ihm ohnehin bei Fans und im Umfeld viele Pluspunkte. Nun will er mit seinem Herzensverein die bisher erfolgreiche Arbeit fortführen. «Ich freue mich darauf, zusammen mit meinem Trainer-Team und der Mannschaft die kommenden Aufgaben anzugehen», erklärte Edin Terzić und sagt: «Es hat sich bei uns in eine sehr gute Richtung entwickelt und wir sind stolz auf das, was wir geleistet haben. Wie die Jungs es umgesetzt haben, war herausragend. Das gibt uns viel Vertrauen für das nächste Jahr.»