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Einkalkulierte Rückschläge
Ansehnlicher Offensivfußball, sichtbare Weiterentwicklung in allen Mannschaftsteilen, taktisch kluges und diszipliniertes Verhalten im Spiel gegen den Ball, lediglich zwei Saisonniederlagen, sowie ein sehr guter fünfter Tabellenplatz. Hannover 96 war das große Überraschungsteam in der Bundesliga und legte eine hervorragende Hinrunde hin, welche dem Vorjahresaufsteiger so nicht unbedingt zuzutrauen war. Zwar hatten einige Experten die 96er auf ihren Zetteln und prophezeiten den Niedersachsen eine sorgenfreie Saison aber mit solchen Ergebnissen war keineswegs zu rechnen. Das Ausscheiden im DFB-Pokal, ausgerechnet beim VfL Wolfsburg, trübte zwar ein wenig das Gesamtbild aber so etwas konnte passieren und die positiven Dinge überwogen. Die Hannoveraner befanden sich auf einem sehr guten Weg und die Entwicklung des Teams war längst nicht abgeschlossen, so dass man Rückschläge einkalkulieren musste.
Das gesamte Trainerteam, die handelnden Personen im Hintergrund, sowie das Management leisteten bei den Niedersachsen sehr gute Arbeit. Nicht so sehr im Fokus, allerdings dennoch hervorzuheben, war die Scouting-Abteilung. Immer wieder fand man interessante, bezahlbare, sowie ablösefreie Spieler, die ins Konzept passten und den Verein, zum jeweiligen Zeitpunkt, enorm weiterbrachten. Zum Beispiel ein Christoph Zimmermann und ein Shinji Kagawa noch zu Zweitligazeiten. Ein Florent Hadergjonaj, den nicht viele Vereine auf der Rechnung hatten. Ein Keven Schlotterbeck oder ein Robin Hack, die sich toll weiterentwickelten. Wintertransfers wie Miloš Veljković, Marcel Sobottka oder Mijat Gaćinović, die in einer schwierigen Lage nicht ganz einfach zu realisieren waren und den Verein im Abstiegskampf letztendlich entscheidend stabilisierten. Oder Akteure wie Jordan Torunarigha, Marco Richter, Nemanja Radonjić, sowie Ivan Šaponjić, die Hannover 96 deutlich verstärkten und das gesamte Konstrukt nochmals auf einen höheren Level hoben. Fußball war bekanntlich ein schnelllebiges Geschäft und mit dem Erfolg, würde auch die Erwartungshaltung steigen. Aber in Niedersachsen war man realistisch.
Fehlentscheidungen der Unparteiischen, ein verschossener Elfmeter, eingehandelte Sperren, Formschwankungen oder längere Ausfallzeiten. Damit musste man jederzeit rechnen und die 96er hatten zum Ende der Hinrunde einige verletzte Spieler zu beklagen. Marcel Sobottka fiel mit einem Schienbeinbruch mehrere Wochen aus. Torjäger Ivan Šaponjić verletzte sich in der Partie bei RB Leipzig und würde mit einem gebrochenem Zeh, mindestens drei Monate nicht zur Verfügung stehen, was die Hannoveraner besonders schmerzte. Sebastian Kerk war nach einem Kreuzbandriss zwar wieder im Kader, allerdings auch weit von seiner Bestform entfernt. Auch Torhüter Alexander Meyer, Tom Trybull, Sebastian Stolze und Genki Haraguchi hatten in der Hinrunde immer wieder mit Blessuren zu kämpfen und so war nicht auszuschließen, dass man im Winter nochmals mit dem einen oder anderen Neuzugang eventuell nachlegen würde!
Cody (09.12.2021)
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