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Der 245 Millionen Euro Wahnsinn
Die Einführung der UEFA Nations League und der UEFA Conference League, eine inzwischen völlig aufgeblähte Fußball Europameisterschaft, übertriebene Gehaltszahlungen, sowie kaum nachvollziehbare Ablösesummen. Die Kommerzialisierung des Fußballs kannte keine Grenzen mehr. Und weitere, absurde Ideen, wie die Austragung der Fußball Weltmeisterschaft alle zwei Jahre oder die Gründung einer neuen Super League mit garantierten und festen Startplätzen, waren abstruse Beispiele dafür, dass der sportliche Gedanke, immer weiter in den Hintergrund rückte und dass es vordergründig um möglichst hohe Einnahmen ging. Das Rad ließ sich nicht mehr zurückdrehen und Prophezeiungen, die Blase würde schon bald platzen, bewahrheiteten sich nicht. Ganz im Gegenteil, wie man am letzten Transferfenster unschwer erkennen konnte. Wenn der spanische Rekordmeister Real Madrid CF einen Spieler unbedingt in seinen Reihen haben wollte, dann bekamen die Königlichen in der Regel auch den Zuschlag. Das jüngstes Beispiel war Torschützenkönig Erling Haaland von Borussia Dortmund. Für den von diversen Vereinen umworbenen Norweger, überwiesen die Königlichen unfassbare 245 Millionen Euro auf das Konto des Deutschen Vizemeisters und stellten damit nicht nur einen neuen und völlig absurden Transferrekord auf, sondern auch alle bisher weltweit gezahlten Ablösesummen in den Schatten. Bei Sympathisanten und Anhängern der Los Blancos mochte der Transfer des neuen Superstars wahre Glücksgefühle auslösen, womöglich auch auf der Geschäftsstelle der Dortmunder Borussia aber für die breite Gesellschaft, waren solche realitätsfernen Summen, absolut weltfremd und nicht nachvollziehbar. Dagegen rückte der Transfer des französischen Weltmeisters Antoine Griezmann vom FC Barcelona zum FC Bayern München fast schon in den Hintergrund, obwohl sich der Deutsche Meister den Transfer 85 Millionen Euro kosten ließ und so seinerseits einen neuen Transferrekord für die Bundesliga aufstellte. Auch der Transfer des dänischen Nationalstürmers Kasper Dolberg von OGC Nizza zu Bayer 04 Leverkusen für 35 Millionen Euro, fand unter diesen Umständen, international eher wenig Beachtung. Um das Ganze mal in Relation zu setzen, beim Aufsteiger Hannover 96 musste man abwägen, ob man sich den Stürmer Tim Kleindienst vom Zweitligisten 1. FC Heidenheim würde leisten können und war letztendlich froh, die ursprünglich geforderte Ablösesumme von 5.5 Millionen Euro auf 4.5 Millionen Euro gedrückt zu haben. Beim spanischen Rekordmeister Real Madrid CF würde man bei solchen Summen wahrscheinlich noch nicht mal ans Telefon gehen aber für Vereine wie Hannover 96, war eine solche Einsparung wichtig und zeugte von Verhandlungsgeschick!
Cody (11.11.2021), Der Kölner (12.11.2021)
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