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1. FC Heidenheim - A neie Macht ausm Schwabaländle?
Platz 8, 11, 6, 13 und 5. Seit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga im Jahr 2014 holt der 1. FC Heidenheim Saison für Saison das Maximale aus seinen Möglichkeiten heraus. Immer etwas unter dem Radar und fernab des großen Presseansturms ist der Club von der Brenz längst auf gehobenem Zweitliganiveau. Kontinuität und eine eingeschworene Truppe sind Trumpf von Trainer Frank Schmidt. Folgt jetzt der große Angriff auf die Bundesliga?
Die letzte Saison
Nur zwei Punkte fehlten am Ende der Saison auf die Aufsteiger Paderborn und Union Berlin. Erst die Niederlage im direkten Aufeinandertreffen in Paderborn am 31. Spieltag brach den Heidenheimern ein wenig das Genick. Selten benötigte man weniger Punkte für den Aufstieg in die Bundesliga wie in der abgelaufenen Spielzeit. In Heidenheim überwiegt jedoch, zurecht, der Stolz auf eine außergewöhnliche Saison. Die Krönung war mit Sicherheit der sensationelle Fight im DFB-Pokal-Viertelfinale in der Münchener Allianz-Arena, als man den Rekordpokalsieger dem Ausscheiden nahebrachte.
Ausverkauf bleibt aus
Fluch einer solchen Saison sind für kleinere Teams stets der drohende Ausverkauf der Leistungsträger. Mit den Abgängen von Robert Glatzel, Robert Andrich nach nur einer Saison und Nikola Dovedan nach deren zwei verliert Heidenheim drei wichtige Stützen der letzten Saison. Trotzdem hätte es bei weitem schlimmer kommen können. Der Dovedan-Transfer nach Nürnberg spült immerhin 2,5 Millionen Euro in die Heidenheimer Kassen. Leider verlieren die Schwaben außerdem Toptorschütze Robert Glatzel an Cardiff City. Dazu bleibt Shooting-Star Niklas Dorsch dem Verein genauso erhalten wie Club-Legende Marc Schnatterer.
Mit Oliver Hüsing und Jonas Föhrenbach stoßen zwei dritt- bzw. zweitligaerfahrene Spieler zur Abwehr hinzu. Sie sollen den Konkurrenzkampf in der eher dünn besetzten Verteidigung ankurbeln und die Möglichkeiten für Trainer Frank Schmidt erhöhen. Eine stabile Verteidigung war in den letzten Jahren stets Trumpf der Heidenheimer und würde eine gute Basis für eine offensivere Ausrichtung stellen.
Was sagen die Wettanbieter
Nach der letzten Saison gehört Heidenheim auch bei den Wettanbietern zum erweiterten Kreis der Aufstiegsaspiranten. Im Falle des Aufstiegs würde es für 10€ Einsatz eine Auszahlung von 80€ geben. Sollte Heidenheim absteigen, wird der Einsatz verneunfacht.
Wenig externe Neuzugänge
Mit neuen Offensiv-Akteuren haben die Schwaben bisher eher gegeizt. Nur zwei externe Neuzugänge wurden bisher verpflichtet. Mit Merveille Biankadi von Hansa Rostock kommt einer der überragenden Spieler der abgelaufenen Drittligasaison. Den Abgang von Nikola Dovedan sollten die Verantwortlichen damit kompensiert haben. Dazu kommt mit David Otto ein Sturm-Talent von der TSG Hoffenheim. Der 20-jährige wird für ein Jahr ausgeliehen und will nach bisher drei Profi-Einsätzen für die Kraichgauer endlich Fuß fassen im Profigeschäft.
Zugänge Abgänge Merveille Biankadi (Hansa Rostock) Nikola Dovedan (1. FC Nürnberg) Jonas Föhrenbach (SC Freiburg) Robert Andrich (Union Berlin) Oliver Hüsing (Hansa Rostock) Tim Skarke (SV Darmstadt 98) Diant Ramaj (eigene Jugend) Matthias Köbbing (FC Homburg) Andrew Owusu (eigene Jugend) Robert Glatzel (Cardiff City) Jonas Brändle (eigene Jugend) Kevin Ibrahim (eigene Jugend) David Otto (TSG Hoffenheim, Leihe)
Player To Watch
Seit mittlerweile elf Jahren ist Marc Schnatterer beim 1. FC Heidenheim unter Vertrag. Über 100 Tore und Vorlagen sprechen ihre eigene Sprache. Marc Schnatterer ist die Lebensversicherung für Heidenheim. Unbestritten hätte er aufgrund seiner Fähigkeiten auch bei deutlich ambitionierteren Vereinen spielen können. „Schnatti 7“ macht aber genau diese Loyalität zum absoluten Sympathieträger und Führungsspieler.
Ausblick
Mit einem ähnlichen Saisonverlauf wie in der vergangenen Saison zu rechnen, wäre sicherlich vermessen. Die letzten Jahre haben aber gezeigt, dass mit den Heidenheimern zu rechnen ist. Die ein oder andere Verstärkung für die Breite im Kader könnte zumindest den Abstiegskampf definitiv von der Brenz fernhalten. Ansonsten gilt wie immer: Unterschätze niemals die Kleinen!
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