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Aufbruch in ein neues Fußball-Zeitalter
Die Corona-Krise hat den Weltfußball in seinen Grundfesten erschüttert. Nur mit großer Not konnten die meisten Vereine vor der Insolvenz bewahrt werden. Die Krise war der letzte entscheidende Todesstoß, den es gebraucht hat, damit sich die Fans endgültig vom "Immer größer, immer schneller, immer weiter" der Proficlubs verabschiedeten. Eine Taskforce "Zukunft Profifußball" mit hochrangigen europäischen Fußballfunktionären und Experten hat daher ein Konzept erarbeitet, das die Interessen verschiedener Anspruchsgruppen berücksichtigen soll.
Es wurde ein Kompromiss aus sportlicher Attraktivität, lokaler Nähe und finanzieller Vernunft geschaffen. Das bisherige Transfer-, Gehalt- und Ligensystem wurde komplett revolutioniert. Eine Mischung aus europäischen und US-amerikanischen System soll das bisherige System in Zukunft ersetzen und die Vorteile der beiden Systeme kombinieren: Eine europäische Superliga mit dem Namen Star League soll der Dominanz einzelner Mannschaften in den europäischen Ligen ein Ende bereiten und auch Vereinen aus weniger bedeutsamen Fußballligen die Möglichkeit geben, langfristig im Konzert der Großen mitzuspielen. Diese europäische Superliga soll jedoch nicht nach US-amerikanischen Vorbild als geschlossene Gesellschaft fungieren, sondern über Auf- und Abstiege an sportlicher Attraktivität gewinnen. Die nationalen Ligen werden zum Unterbau der Star League. Sie verlieren durch den Verlust ihrer Top-Klubs zwar an Klasse, durch die steigende Ausgeglichenheit jedoch nicht unbedingt an Attraktivität.
Die Fans der Top-Vereine müssen jedoch auch in Zukunft nicht auf Derbys verzichten: Während des normalen Ligabetriebs in der Star League und den nationalen Ligen finden sogenannte Regionalmeisterschaften statt, in denen sich alle europäischen Vereine regelmäßig mit ihren größten Rivalen messen können. Diese Regionalmeisterschaften ersetzen die landesweiten Pokalwettbewerbe. Und auch die Vereine, die sich nicht für die Star League qualifizieren können, müssen nicht auf internationale Spiele verzichten: Die Champions League wird nicht durch die Star League ersetzt, sondern ergänzt diese als europäischen Pokalwettbewerb: Ein Teilnehmerfeld, das sich aus den Teams der Star League sowie den Meistern und bestplatzierten Teams der nationalen Ligen zusammensetzt, kämpft nach den Regeln der nationalen Pokale um diesen Titel: 64 Teams, alle in einen Topf, 6 K.O.-Runden bis zum Finale.
Auch dem Gehaltswahnsinn der Spitzenvereine wird ein Ende bereitet: Alle Vereine der Star League erhalten eine festgelegte, einheitliche Gehaltsobergrenze sowie eine Kaderbegrenzung auf 30 Spieler. Bestehende Leihen dürfen noch auslaufen, danach wird es keine Leihgeschäfte mehr geben. Dadurch wird gewährleistet, dass die Vereine der Star League nicht alle Top-Spieler horten und die sportlichen Unterschiede zwischen den Top- und Mittelklasseclubs eher kleiner werden. Da die Gehälter insgesamt deutlich reduziert werden, bleibt ein großer Anteil der erwarteten hohen TV-Einnahmen aus dem Fernsehvertrag der Star League übrig. Dieser Restbetrag soll nicht die Transferausgaben noch weiter steigern, wird als Solidaritätszahlung auf die europäischen Ligen verteilt sowie in soziale und Nachhaltigkeitsprojekte investiert. Dadurch wollen die Vereine die durch die Star League verursachten Umweltschäden in Form von erhöhtem Reiseaufkommen mehr als kompensieren. Die Fans vieler Vereine protestieren bereits gegen das neue System, doch die "Taskforce Zukunft Profifußball" ist überzeugt, einen gerechten Interessenausgleich erzielt zu haben.
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin präsentierte vor wenigen Tagen das neue europäische Fußball-Konzept
Bildquelle: https://de.uefa.com/MultimediaFiles/...403786_w21.jpg
Das Teilnehmerfeld der ersten Star League Saison steht fest! Steaua als größte Überraschung
Nachdem vor wenigen Wochen UEFA-Präsident Aleksander Ceferin die Einführung der neuen europäischen Super-Liga "Star League" verkündete, steht nun das endgültige Teilnehmerfeld für die erste Saison fest. Neben den gesetzten acht Schwergewichten FC Barcelona, Real Madrid, Atletico Madrid, Bayern München, Juventus Turin, Paris Saint-Germain, Manchester City und FC Liverpool konnten sich über Play-Offs zwölf weitere Vereine qualifizieren: FC Arsenal, Manchester United, Ajax Amsterdam, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, Borussia M'gladbach, Olympique Lyon, Benfica Lissabon, AC Mailand, Inter Mailand und Steaua Bukarest. Die Qualifikation der Rumänen gilt dabei als mittlere Sensation. Der Jubel kannte dementsprechend kein Halten mehr in Rumäniens Hauptstadt, als Florinel Coman den Siegtreffer zum 1:0-Auswärtserfolg im Stadio Olimpico bei Lazio Rom markierte. Neben den Laziali fehlen mit Chelsea, Tottenham, RB Leipzig, Porto, Napoli und Roma weitere europäische Spitzenvereine, die nun in ihren nationalen Ligen um den Aufstieg kämpfen müssen.
Auch die Liga-Struktur der Star League ist mittlerweile bekannt: Die 20 Teams spielen in zwei 10er-Staffeln (Nord und Süd) jeweils zweimal gegeneinander. Nach insgesamt 18 Spieltagen steigt der Tabellenletzte in seine nationale Liga ab, die Plätze 1-5 jeder Staffel kämpfen in Play-Offs um den Titel. Alle Meister der nationalen Ligen machen in mehreren Ausscheidungsrunden die beiden Aufsteiger unter sich aus.
Florinel Coman bejubelt den Siegtreffer gegen Lazio Rom, der seinem Verein Steaua Bukarest die Teilnahme an der ersten Star League Saison sicherte.
Bildquelle:https://tb.ziareromania.ro/Gigi-Beca...inel-Coman.jpg
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