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Letzte Chance für Königsblau?
Clemens Tönnies legt alle seine Ämter beim FC Schalke 04 nieder. Der nächste Umbruch und radikale Neuanfang stehen vor der Tür. Ist das die letzte Chance für die Königsblauen? Es muss keine Meisterschaft sein und auch kein Champions League Halbfinale. Das einzige was sich die Schalker Fans wünschen ist Kontinuität und eine Mannschaft, die sich auf dem Platz für den Verein zerreißt. Dabei symbolisierten die Knappen in den vergangen 15 Jahren genau das Gegenteil. Unruhe im Verein, dauernd wechselnde Trainer, Spieler die schneller kamen und gingen als man gucken konnte. Um diese ganzen Ungereimtheiten endlich ad Acta legen und den Verein in ruhige Fahrwasser steuern zu können, wurden mit Jochen Schneider und Michael Reschke zwei Fußball-Fachleute für die führenden Positionen verpflichtet. Reschke war lange Manager in Leverkusen, ehe es ihn als technischen Direktor zum FC Bayern und anschließend als Vorstand-Sport zum VfB Stuttgart führte. Schneider hat ebenfalls eine VfB-Vergangenheit, so war er 16 Jahre Sportdirektor bei den Schwaben, ehe es ihn als Teamkoordinator zur RB-Familie zog. Um dem anwachsenden Schuldenberg eine Bremse zu setzen war es auch Schneider, der bei Schalke, als ersten Bundesligisten, eine Gehaltsobergrenze einführte. So soll künftig kein Spieler mehr als 2,5 Mio Euro verdienen. Ob sich dieses System in der Bundesliga etablieren wird oder ob Schalke damit dem Abgrund noch ein Stück näher kommt bleibt abzuwarten. Gemeinsam mit dieser neuen finanziellen Ausrichtung, will man sich zukünftig auch auf sportlicher Sicht neu aufstellen und endlich ein Trainer-Sportdirektor Gespann finden, dass die Werte des FC Schalke verkörpert und einen attraktiven Fußball spielen lässt, dass die Fans in der Arena wieder mitnimmt. In der Sommerpause kursierten Namen wie Gerald Asamoah, Mark van Bommel und viele weitere, doch Jochen Schneider hat ein Duo aus dem Hut gezaubert, dass den Verein besser kennen sollte als die eigene Westentasche. Gemeint sind die beiden Dänen Ebbe Sand und Christian Poulsen. Durchaus eine gewagte Aktion, weil beide nahezu ohne Erfahrung sind. Sand hat bis 2006 sieben Jahre für die Schalker gestürmt und zuletzt als Co-Trainer der dänischen Nationalmannschaft gearbeitet. Sein Landsmann Poulsen hat ebenfalls bis 2006 auf Schalke gespielt und dabei 4 Jahre das blaue Trikot getragen. Er soll nun, nach einem Jahr als Co-Trainer bei Ajax, das Amt des Cheftrainers übernehmen, während Ebbe Sand die Funktion des Sportdirektors ausfüllen wird. Beide haben Verträge bis 2022 unterschrieben. Bei der Antritts-Pressekonferenz sagte Ebbe Sand, man wolle nach Möglichkeit einen Kader aufbauen, der aus gestandenen Spielern und jungen Talenten besteht. Sport-Vorstand Schneider ergänzte, zukünftig bei Neuzugängen darauf achten zu wollen, dass man nach Möglichkeit niemanden mehr holt der älter als 26 Jahre ist, weil Schalke nichtmehr nur als letzte Station der Profikarriere angesehen wird, sondern auch als Sprungbrett zu den ganz großen Klubs des Weltfußballs. Dem neuen dänischen Gespann wurde von Jochen Schneider ein Transferbudget von 20 Mio. Euro in Aussicht gestellt, um den Kader punktuell zu erneuern. Dadurch sei die finanzielle Lage aber auch bis auf das Äußerste ausgereizt, sodass es jetzt an Poulsen und Sand liegt zu liefern, denn finanziell ist es die letzte Chance für Königblau.
Bereits wenige Tage nach Amtsantritt und Beginn der Sommervorbereitung wurde klar, auf Schalke bleibt kein Stein auf dem anderen. Mit Bastian Oczipka (30, 6.200.000€ Olympique Marseille) und Daniel Caligiuri (31, 10.400.000€ Atalanta Bergamo) und Guido Burgstaller (30, 7.500.000 SC Braga) verließen verdiente Spieler den Verein, die im vergangenen Jahr aber auch alle nicht mehr an ihr Leistungsmaximum heran kamen. Darüber hinaus verließ der dritte Keeper Michael Langer den Klub und schloss sich für 270.000€ der WSG Tirol an. Transfereinnahmen von ca. 24 Mio. Euro, plus die 20 Mio. Euro Transferbudget, macht ein gesamt Budget von 44 Mio. Euro, um den Kader zu verstärken. Dabei kursierten die verschiedensten Gerüchte, rund um sämtliche europäische Ligen. Der erste Transfer brach dann gleich mal die eigene Vorgabe, nach Möglichkeit niemanden mehr zu holen der älter ist als 26 Jahre, allerdings war Sebastian Andersson der Wunschspieler von Christian Poulsen. Der 28-Jährige Schwede sei „körperlich robust, technisch geschickt und weiß genau, wo die Kiste steht“, sagte Neu-Trainer Poulsen. 7.700.000€ ließen sich die Schalker den Stürmer kosten. Neu für die Abwehr kamen Thomas Foket (24, 10.900.000€ Stade Reims) und Ludwig Augustinsson (25, 8.200.000€ Werder Bremen). Außerdem neu dabei sind Janik Haberer (25, 6.200.000€ SC Freiburg) und Boubakary Soumaré (20, 10.200.000€ LOSC Lille). Damit stehen auf der Ausgabenseite 43.200.000€, das Budget ist damit quasi gleich 0. Jetzt muss geliefert werden!
GAD777 (19.07.2020)
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