Interview mit Adam Witchell, Greenkeeper der Forest Green Rovers
Nach einer weiteren langen Saison der Football League Two im Stadion "The New Lawn" wird bereits fieberhaft daran gearbeitet die Spielfläche für die Saison 2020/2021 vorzubereiten. Greenkeeper Adam Witchell gab bereitwillig darüber Auskunft, wie man einen Fussballplatz behandeln sollte, was den Rasen im The New Lawn so besonders macht und was er und sein Team für den Sommer in der Pipeline haben.
Die Oberfläche des Spielfelds wird abgetragen und aufgenommen, während wir sprechen. Warum ist dieser Vorgang so wichtig?
Wir tragen die Oberfläche des Spielfelds um etwa 15 mm ab und nehmen sie auf. Das erlaubt uns, alle Unkräuter loszuwerden. Um einen Teil des alten Sandes aufzunehmen, graben wir etwas tiefer, als wir es sonst tun würden. Dieser Vorgang ist nach so einer langen Saison auf jeden Fall notwendig, auch wenn wir nicht den gesamten Sand ersetzen müssen. Außerdem müssen wir einige Abflüsse ersetzen bzw. auch neue hinzufügen, da wir im Laufe der Saison einige Drainage-Probleme hatten.
Gibt es dir das auch die Möglichkeit, den Rase jetzt genauso neu wachsen zu lassen, wie du dir das vorstellst?
Absolut. Das Spielfeld war im letzten Jahr in einem schlechten Zustand, die Spieler haben ein bisschen gemeckert und das Trainerteam hat sich viele Sorgen wegen der Verletzungsgefahr gemacht. Dieses Jahr läuft es aber fantastisch und wir können unsere Vorstellungen umsetzen.
Als Teil des Ethos bei FGR wird das gesamte Wasser, was auf dem Spielfeld niedergeht, recycelt, oder?
Unser gesamtes Wasser, das auf der Oberfläche landet, wird durch das Spielfeld gefiltert und in den Wassertank im Bodens gepumpt. UV-Licht sorgt dafür, das etwaige Legionellenbakterien bekämpft werden können, bevor es durch die Sprinkleranlage dem Spielfeld wieder zugeführt wird. Nachdem wir mit dem neuen Spielfeld fertig sind, wäre deshalb ein bisschen Regen sehr schön, dann füllt sich der Tank und wir können den Rasen in Form bringen.
Stelle uns doch mal bitte deinen "fleißigsten" Mitarbeiter vor!
Ihr meint bestimmt Mr. Mow Bot, oder? Das ist unser solarbetriebener Mähroboter. Er braucht drei Tage, um das gesamte Spielfeld zu mähen. Er mäht zwei Stunden durch, dann lädt er zwei Stunden und fährt danach von allein wieder los, von seinem GPS-Navigationssystem gesteuert. Ist schon toll, was die Technik alles so möglich macht.
Greenkeeper Adam Witchell und "MowBot"
Erkläre uns bitte den Begriff "veganes Spielfeld".
Viele Düngemittel bestehen aus tierischem Dünger, egal ob Kuh, Truthahn oder Huhn. Das Problem dabei ist, dass dies gegen das vegane Ethos des Clubs verstößt. Daher verwende ich ausschließlich pflanzlichen Dünger.
Was sind die Herausforderungen, die mit dieser Methode verbunden sind?
Es ist schwierig, Stickstoff in das Spielfeld zu bringen. Ich benutze ein Bakterium, das hilft, den Stickstoff freizusetzen, der im Boden eingeschlossen ist. Wenn man eine Pflanze mit allem "füttert" was sie braucht, kommt man auch gut ohne tierischen Dünger aus. Unser Spielfeld steht "normalen" Spielfeldern in nichts nach.
Was wirst du im Sommer noch tun?
Wir werden Grasflächen rund um das Stadion trimmen und die Wildblumenränder pflegen. Und dann werde wir uns um das Spielfeld kümmern, der Rasen muss jeden Tag gepflegt werden, das ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Ich möchte keine Probleme für den Saisonstart, ich möchte, dass das Spielfeld perfekt ist.
EFL League Two, 1. Spieltag
Forest Green Rovers 1:2 AFC Rochdale
Olesen - Mills, Godwin-Malife, Kent, Shephard - Olsen, Szmodics, Jespersen, Senior - McLaren, Collins
0:1 Andrew (8.)
1:1
Collins (45., Elfmeter)
1:2 Andrew (89.)
EFL League Two, 2. Spieltag
Oxford United 1:0 Forest Green Rovers
Olesen - Mills, Godwin-Malife, Kent, Shephard - Lombardi, Szmodics, Chilvers, Senior - McCoulsky, Collins
1:0 Hall (80.)
EFL League Two, 3. Spieltag
Forest Green Rovers 0:3 FC Blackpool
Olesen - Mills, McGinley, Kent, Shephard - Olsen, Szmodics, Adams, Senior - McLaren, Collins
0:1 Thompson (45.)
0:2 Kaikai (60.)
0:3 Hardie (69.)
Der Start in die EFL League Two hätte schlechter nicht sein können für die Forest Green Rovers. Gegen Rochdale sa es zumindeste lange Zeit nach einem Punkt zum Start aus, dieser wurde aber durch einen Kopfballtreffer Andrews zunichte gemacht. In Oxford zeigte man eine konzentrierte Defensivleistung, die offensiv die Mannschaft lähmte. Auf das späte Gegentor konnte man nicht mehr reagieren. Zuhause gegen Blackpool gab es dann eine eiskalte Dusche in der ersten Viertelstunde nach der Pause. Trainer Mark Cooper kann damit nicht zufrieden sein und muss seine Jungs jetzt auf das Pokalspiel, das ebenfalls gegen den FC Blackpool gespielt wird, vorbereiten.
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