Der 24-Jährige Tunesier Mohamed Dräger wird in der aktuellen und wohl auch den kommenden Saisons des SC Freiburg keine Rolle mehr für den Sportclub spielen. Die Ambitionen des Rechtsverteidigers, der nach Beendigung seiner Leihe an den Absteiger SC Paderborn vor einigen Monaten ins Breisgau zurückgekehrt war, waren wohl zu groß. Nicht nur miserable Leistungen bei den Chancen, die Bierwirth dem jungen Spieler gegeben hatte, sondern zuletzt auch öffentliche Auftritte und Äußerungen, sowohl von ihm als auch von seinem Spielerberater Klaus Kleyn sorgten für eine Degradierung aus der Mannschaft und einer dauerhaften Verbannung auf die Tribüne.
Dräger sollte in der Saison als Back-Up für den zweiten Kapitän Jonathan Schmid fungieren und ihn notfalls ersetzen, wenn er sich verletzen sollte, oder einmal eine Pause benötige, doch die Spiele, die Dräger absolvierte, gefielen dem Deutsch-amerikanischen Trainer Bill Bierwirth überhaupt nicht und Dräger rutschte in der Hierarchie immer weiter nach unten, bis sich Kleyn, der Spielerberater von Dräger zu Wort meldete.
"Es ist unglaublich, wie man so mit einem jungen Spieler umgehen kann. Das entspricht nicht den Versprechungen und Vereinbarungen, die wir vor der Saison getroffen hatten. Es ist immens wichtig, dass man Dräger spielen lässt, die gute Leistung kommt dann von alleine!"
Bierwirth wollte dazu keine Stellung beziehen und persönlich mit dem Spieler reden. Spielerberater nahmen sich in letzter Zeit immer mal wieder gerne etwas zu viel für ihre Stellung heraus und versuchten sich in den Medien künstlich für ihre Spieler stark zu machen, wodurch sie nur noch mehr Schaden anrichteten. Verständlich! Der Trainer wird seine Gründe haben, um einen Spieler nicht aufzustellen und die sind meist auch leistungsbezogen und dienen dem Wohl des Vereines und darüber sollte sich kein Spieler stellen wollen.
Vor gut einer Woche, noch vor dem Spiel gegen Mainz 05 veröffentlichte ein tunesisches Sportblatt dann ein Interview mit dem Rechtsverteidiger, in dem er sich abermals beschwerte, dass er nicht die Spielzeit bekommen habe, die man ihm zugesichert hatte. Zudem sagte der Spieler: "Ich wusste, dass ich nicht die erste Wahl sein würde, aber darüber haben wir vor der Saison gesprochen. Meiner Meinung nach hat sich Bill trotzdem nicht an unsere Abmachung gehalten. Mir wurde ein Floh ins Ohr gesetzt, ich habe geglaubt, was man mir gesagt hat, aber jetzt sehe ich klarer. Ich hatte schon in meinem ersten Spiel das Gefühl der Trainer habe mir von Beginn an keine Chance gegeben, egal wie ich gespielt hätte, ich würde mich nicht durchsetzen können. Und das wollte ich... ich wollte es wirklich!"
Daraufhin veröffentlichte der Verein ein Statement zu dem Spieler, das offenlegte, das man dem Wunsch Drägers nachgekommen sei, ihn für den Winter auf die Transferliste zu setzen und er für die restliche Zeit, die er in Freiburg unter Vertrag steht, nicht mehr für den Kader nominiert werden würde.
Am 6. Dezember, einen Tag nach der Auswärtspartie gegen die 'Adler' von Eintracht Frankfurt wird Bill Bierwirth Gast bei der beliebten Sportsendung dem Sport1 Doppelpass sein und muss sich dann wohl auch den unangenehmen Fragen zur Personalie Dräger stellen, denen er bislang gekonnt aus dem Weg gegangen ist.
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