Bericht 3: Saisonstart beim SC Freiburg
Eiskalte Ingolstädter überraschen SCF --- Kittel mit Doppelpack – Neuzugänge enttäuschen
1. Spieltag SC Freiburg – FC Ingolstadt 1:2 (0:1)
0:1 (8. Minute) – Kittel (Pledl), 1:1 (41.) – Kownacki (Sallai), 1:2 (58.) – Kittel (Benschop)
Das hat man sich beim Champions League – Teilnehmer aus Freiburg ganz sicher anders vorgestellt. Am ersten Spieltag wartete ein Heimspiel gegen den Vizemeister der 2. Bundesliga auf die Mannschaft, auf dem Papier eine klare Angelegenheit. Hatte man sich doch überraschend in der Vorsaison für die internationale Königsklasse qualifiziert, war die Überraschung des Tages dem Außenseiter überlassen. Freiburg begann zwar druckvoll und engagiert, fing sich jedoch gleich mit dem ersten Angriff des Gastes den Rückstand ein. Protagonist in der Entstehung: Maximilian Wittek. Der frisch aus Fürth gekommene Linksverteidiger verlor am eigenen Strafraumeck den Ball an Pledl, dieser bedankte sich, legte gefühlvoll in die Mitte und der eingelaufene Kittel musste nur noch den Fuß hinhalten (8.). In der Folge war das Heimteam bemüht, war im letzten Drittel aber noch zu behäbig. Dies änderte sich nach rund einer halben Stunde. Drei, vier gute Chancen wurden innerhalb von ein paar Minuten vergeben (Kownacki 28., 33.; Gondorf 34.; Höfler 39.). Rund fünf Minuten vor der Pause war es dann soweit: Der sehr agile Sallai setzte Kownacki mit einem Schnittstellenpass in Szene, dieser blieb dann alleine vor dem Tor ruhig und verwandelte mit links ins rechte Eck (41.). Für die zweite Hälfte hatte man sich viel vorgenommen: Wieder begann Freiburg mit hohem Pressing, die Abwehr der Gäste stand aber deutlich sicherer als gegen Ende der ersten Halbzeit. Mit der ersten Offensivaktion seit dem 0:1 klingelte es dann gleich wieder im Freiburger Tor. Benschop nutzte einen Stellungsfehler von Schwaab und schickte Kittel steil. Dieser blieb cool und setzte den Ball über den Umweg Innenpfosten ins Tor. In der Folge war der Gastgeber das aktivere Team, fand gegen die sicher stehende Abwehr der Bayern aber kein Durchkommen. Die Einwechslungen von Höler für den extrem blassen Jason (69.) sowie die Umstellung auf ein flaches 4-4-2 mit den Hereinnahmen von Tashchy (77. für Höfler) und Bajrami (77. für Sallai) brachten nicht das erhoffte Powerplay für die Schlussphase. Im Gegenteil: Der Aufsteiger zeigte sich extrem abgezockt und ballsicher. Ein ernüchternder Auftakt für die ambitionierten Freiburger. Gleich nach dem ersten Spiel standen vor allem die Neuzugänge in der Kritik. Wittek präsentierte sich defensiv nicht auf der Höhe und produzierte vor dem 0:1 einen haarsträubenden Ballverlust, Schwaab blitzte vor allem durch katastrophales Stellungsspiel bei den Gegentoren auf und Jason sorgte bis auf eine gute Hereingabe, die Kownacki aufs Tor köpfte (55.) für keinerlei offensiven Akzente. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen Streich daraus für die kommenden Partien ziehen wird.
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Daniel Schwaab – ein kleiner Einblick
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Es war eine DER Überraschungen in der letzten Saison. Neben der unglaublichen Qualifikation für den internationalen Wettbewerb konnte der SCF in der Winterpause den ablösefreien Transfer von Daniel Schwaab (31) für die neue Saison vermelden. Nach Christopher Jullien in der letzten Saison nun ein zweiter Rückkehrer, den es in den Breisgau zieht. Dabei wurde Daniel in den sozialen Medien von den Fans schon als „verlorener Sohn“ tituliert, der es zurück nach Hause geschafft hat. In der Tat hat er schon als Elfjähriger beim SCF gekickt, bevor es ihn nach seinem Durchbruch in der Bundesliga zur Saison 09/10 zu Bayer Leverkusen verschlagen hat. Nach vier mal mehr, mal weniger erfolgreichen Jahren und einer Stange internationaler Erfahrung zog es Daniel weiter zum Erzrivalen aus Stuttgart. Den Reaktionen im Netz zur Folge scheinen es ihm die treuen Anhänger nicht übel zu nehmen. Schließlich lag auf seinem Weg zurück nach Freiburg noch eine weitere Zwischenstation: im Sommer 2016 verpflichtete der niederländische Erstligist PSV Eindhoven den Innenverteidiger, der dort insgesamt über 90 Mal zum Einsatz kam, unter anderem auch in der Champions League. Nach mittlerweile nun weit über 400 Profispielen, darunter 90 in der Bundesliga für den SC Freiburg, kehrt er als Hoffnungsträger zurück. Sein erster Einsatz gegen den Aufsteiger aus Ingolstadt war eher durchwachsen, darum war er sich gleich nach dem Spiel auch sicher, dass es nur besser werden kann:
„Ich lasse mich von so einer Leistung nicht beirren. Es ist klar, dass wir uns den Saisonstart ganz anders vorgestellt haben, das ist aber noch lange kein Grund schon nervös zu werden. Ich weiß, dass ich heute kein gutes Spiel gemacht habe und konzentriere mich jetzt auf das Training, auf das nächste Spiel. Dass die Abstimmung nach ein paar Vorbereitungsspielen noch nicht ganz passt ist doch selbstverständlich.“
Selbstbewusste Worte von einem Spieler, der auf viele Jahre Profierfahrung zurückgreifen kann, darunter sicherlich auch der ein oder andere Rückschlag. Wir wünschen Daniel natürlich trotzdem alles Gute für die Zukunft an der Dreisam !
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