FAZIT:
Allmählich scheint die Handschrift von Cheftrainer Thierry Henry deutlich erkennbar, trotz verspäteter Amtsübernahme wegen der Weltmeisterschaft in Russland. Die Nordfranzosen verfolgen bereits eisern ihren neuen Stil, der auf Ballbesitz, Pressing- oder auch Umschaltsituationen getrimmt ist, ganz egal ob der Gegner Stade Reims oder FC Paris Saint-Germain heißt. So vertrauen die Spieler zweifellos ihrem Coach mit seiner Präsenz als Welt- und Europameister sowohl menschlich als auch inhaltlich. Sicherlich sind Leistungsschwankungen bei einem vergleichsweise jungen Team nicht verwunderlich und unerwartete Niederlagen wie seinerzeit gegen den Tabellenletzten RC Straßburg Alsace trotz aller Bemühungen letztlich möglich beziehungsweise erklärbar. Natürlich profitiert der Verein auch von einer ausbleibenden Verletzungsmisere.
In der Breite lässt sich der Kader vom LOSC Lille überhaupt nicht mit dem AS Monaco, AS Saint-Étienne, FC Paris Saint-Germain, Olympique Marseille oder Olympique Lyon vergleichen. Daher sind die Nordfranzosen folgerichtig nicht immer die spielbestimmende Mannschaft, aber einige Kontrahenten begehen weiterhin den Fehler und unterschätzen jenen Zweitplatzierten ungeachtet der konstanten Ergebnisse. So geschehen im Parc des Princes, wo der deutsche Übungsleiter Thomas Tuchel erst zur zweiten Hälfte seine Starspieler Kylian Mbappé und Neymar brachte. Insgesamt befindet sich der LOSC Lille auf einem sehr guten Weg. In der Ligue 1 präsentieren sich die Doggen überraschend als erster Verfolger des amtierenden französischen Meisters und bogen sogar noch das Duell im Coupe de la Ligue auf der Zielgeraden zu ihren Gunsten. Vielleicht so etwas wie eine Reifeprüfung. Der weitere Saisonverlauf muss den Beweis antreten.
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