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Projekt 1: (Teil 2)
Spieltage 1-10:
Der Startschuss der neuen BEK-Liga erfolgt Ende Juli und mit großer Vorfreude ging man bei Dinamo Tiflis in die Saison. Was die wenigsten wissen: Dinamo Tiflis ist der Sieger des Europapokals der Pokalsieger 1980/81, dem Vor-Vorgängerbewerb der Europa League. Trotzdem liegen internationale Spiele weit zurück, ausgenommen von den ersten paar Qualirunden für die Europa League oder Champions League hat man schon lange kein Pflichtspiel mehr gegen andere europäische Großclubs absolviert. Das wird sich auch in dieser Saison nur geringfügig ändern, zwar sind Levski Sofia, APOEL Nikosia, VSC Debrecen, Partizan Belgrad oder Dinamo Bukarest für georgische Verhältnisse durchaus klingende Namen, doch das große Los wäre definitiv ein Aufstieg in die erste Liga, welcher allerdings schwierig werden wird. Vorbereitet hat sich die Truppe von Kakhaber Kacharava in Belgien, wo mit Metalist Kharkiv und Spartak Trnava auch zwei BEK-Erstligisten ihre Vorbereitung absolvierten. Gelost wurde man in eine Gruppe mit Royal Excel Mouscron Peruwelz, KAS Eupen und dem spanischen Zweitligisten RCD Mallorca. Die Mannschaft überstand die Gruppe überraschenderweise ohne Niederlage, man besiegte Mallorca mit 3:0 und KAS Eupen mit 2:0, verlor aber das letzte Spiel gegen Royal Excel Mouscron Peruwelz mit 0:1 und musste den Belgiern damit den Gruppensieg überlassen, um ein läppisches Tor! Das führte auch dazu, dass man im Halbfinale auf Metalist Kharkiv traf, man bot dem haushohen Favoriten einen harten Kampf, ging sogar 1:0 in Führung, doch unterlag letztendlich der individuellen Klasse der Ukrainer deutlich mit 2:5. Mouscron hingegen konnte seinen Vorteil des Gruppensieges auch nicht nutzen und verlor gegen den FC Lugano mit 2:1.Die Schweizer setzten dem jedoch noch die Krone auf und rangen im Finale sensationell Metalist im Elfmeterschießen nieder, nach 90 Minuten stand es 1:1 Unentschieden. Trotzdem war man mit dem Vorbereitungsturnier zufrieden, vorallem Giorgi Chakvetadze stach heraus.
Gruppenspiel 1:
Dinamo Tiflis 3:0 RCD Mallorca
Chakvetadze 12., 26., 67.
Gruppenspiel 2:
KAS Eupen 0:2 Dinamo Tiflis
Chakvetadze 25., 45.
Gruppenspiel 3:
Dinamo Tiflis 0:1 Royal Excel Mouscron Peruwelz
Mbombo 63.
Halbfinale:
Dinamo Tiflis 2:5 Metalist Kharkiv
Kiteishvili 31., Ananidze 88.; Sosa 35., 39., 49., Gladkyi 70., Marlos 93.
Dann wurde es ernst und der Spielplan meinte es mit den Georgiern nicht gut, denn mit VSC Debrecen, Dinamo Bukarest und APOEL Nikosia erwischte man gleich drei der vier nominell stärksten Mannschaften aus der Liga. Doch man mogelte sich durch das hammerharte Auftaktprogramm im Stile eines passionierten Pazifisten, generierte nicht den Funken von Gefahr und holte mit einem Gesamtscore von 1:0 Toren und einem Elfergeschenk im ersten Spiel unglaubliche 5 Punkte, besser ging es nicht. Dabei wusste man nichtmal, wie man aus der Partie gegen Debrecen ohne Gegentor davonkam, denn die Ungarn dominierten das Spiel nach Belieben, hatte nicht weniger als 14 Chancen, doch Adam Szalai, Balazs Dzsudzsak und Kollegen brachten den Ball einfach nicht im gegnerischen Tor unter. Als kurz vor Schluss ein harmloser Eckball zu hoch wegsprang und dabei einem Verteidiger an die Hand, gab es auch noch Elfmeter und Giorgi Chakvetadze ließ verdutzte georgische Fans jubeln, niemand wusste, wie man zu diesen drei Punkten kam.
Im ersten Heimspiel am zweiten Spieltag gegen Dinamo Bukarest, ebenso wie am darauffolgenden dritten Spieltag auswärts gegen APOEL Nikosia stand vorallem die Defensivreihe im Mittelpunkt, man hielt in beiden Spielen die Null und trotzte den starken Gegnern so einen Punkt ab. Gegen die Zyprioten zeigte auch erstmals Goalie Makaridze, dass er ein starker Rückhalt ist, er parierte den Elfmeter von Renan Bressan kurz vor der Pause. Doch auf Dauer würde man dem hochgesteckten Ziel Aufstieg mit einer 0:0 Serie nicht näher kommen, es mussten Tore her und die gab es auch.
Im Nationalpokal schaltete man Ligakonkurrent Akhisar mit 1:0 aus, Goldtorschütze in einem schwachen Spiel war Bonke Innocent in der 75. Minute.
Türkisch ging es auch in der Liga weiter, dort wartete mit Kasimpasa ein Gegner, der die ersten drei Spiele allesamt verloren hatte. Die Türken gingen zwar durch Tarkan Serbest in Führung, aber quasi im direkten Gegenzug sorgte Makarenko für den Ausgleich. Und als es dann schon fast vorbei war und ein erneutes Remis, diesmal mit Toren, Gestalt annahm drosch Giorgi Kvilitaia aus 25 Metern auf einen schlecht geklärten Ball und brachte Dinamo Tiflis doch noch den späten Sieg.
Ein leichter Gegner wartete am 5.Spieltag, der FK Sarajevo schien genau der richtige Gegner zu sein, um die lahmende Offensiver der Georgier endlich in Fahrt kommen zu lassen, doch tief stehende Bosnier machten einem das Leben nicht leicht. Kaum ein Durchkommen, so musste kurz vor der Pause erneut eine Standardsituation herhalten, ein Elfmeter, den der zuvor gefoulte Giorgi Chakvetadze eigenhändig verwandelte. Kurz vor Schluss schlug dann wieder Edeljoker Giorgi Kvilitaia zu, der Ex-Rapidler traf diesmal eine Minute früher als gegen Kasimpasa zum 0:2 Endstand.
Auch am 6.Spieltag ließ man die Fans lange zittern, gegen den namhaften Gegner ZSKA Sofia hatte man in der ersten Halbzeit Glück, nicht in Rückstand zu geraten, aber Makaridze parierte einige Hochkaräter von Nedelev und Serginho. In der 57. Minute ging man dann wie aus dem Nichts in Führung, Kiteishvili köpfte nach einem Eckball aus kurzer Distanz ein. Zwar glich Yusupha Njie 10 Minuten später aus, aber in der Nachspielzeit war es Papunashvili der sich auf dem rechten Flügel durchtankte und aus spitzem Winkel traf.
Eine Woche später hatte man dann kein spätes Glück mehr und musste gegen Kayserispor die erste Saisonniederlage einstecken. Offensiv harmlos und einmal hinten nicht aufgepasst, dann war es schon passiert. Asamoah Gyan traf als Einziger in Minute 72. Dafür überzeugte die Truppe von Kacharava eine Woche darauf beim Auswärtsspiel im Stadion pod Dubnom gegen MSK Zilina, gegen die Slowaken gelang zwar erneut nur ein Treffer, aber man hatte einige gute Möglichkeiten, einen zweiten Treffer zu erzielen.
Als Rückschlag musste man das 2:2 am 9.Spieltag gegen KF Skënderbeu Korçë bezeichnen, dabei hatte man richtig Glück, die zweite Saisonniederlage noch abzuwenden. Erwartungsgemäß brachte Kiteishvili die Gastgeber in der ersten Halbzeit in Führung, aber Sadiku kurz nach der Pause und ein böser Schnitzer von Goalie Makaridze in der 82. Minute sorgte dafür, dass die Albaner die Partie drehten. Mit der allerletzten Aktion gelang Lobjanidze aus einem Gestocher hinaus doch noch der späte Ausgleich in Minute 95.
Auch am 10.Spieltag gegen Olimpija Ljubljana sah es lange Zeit nicht gut aus, denn Eleke brachte die Slowenen in Minute 20 in Führung, zu harmlos präsentierte sich Dinamo Tiflis vorallem offensiv. Aber wieder war es ein später Treffer durch Makarenko in der 88. Minute, der Dinamo Tiflis spät aber doch noch einen Punkt sicherte.
Auch wenn in den meisten Partien viel Glück dabei war, kann man den Saisonstart als sehr gelungen bezeichnen, man steht in der Tabelle auf Platz 2, gerade einmal einen Punkt hinter Spitzenreiter Hajduk Split. Punktegleich dahinter steht Partizan Belgrad auf Platz 3. Eher enttäuschend verlief der Start für Dinamo Bukarest, VSC Debrecen und APOEL Nikosia eher mittelmäßig, man steht nur im Tabellenmittelfeld, richtig über startete Levski Sofia in die Saison, 9 Punkte bedeuten gerade einmal Platz 17. Doch noch steht ein lange Saison vor Dinamo Tiflis und man sollte sich vorallem offensiv schnell steigern, 11 Tore in 10 Spielen bedeuten gerade einmal Mittelwert.
Ergebnisse im Detail:
1.Spieltag:
Debreceni VSC 0:1 Dinamo Tiflis
Chakvetadze 89. (E.)
2.Spieltag:
Dinamo Tiflis 0:0 Dinamo Bukarest
3.Spieltag:
APOEL Nikosia 0:0 Dinamo Tiflis
Bressan (APO) verschießt Elfer (39.Min)
Nationalpokal:
Dinamo Tiflis1:0 Akhisarspor
Innocent 75.
4.Spieltag:
Dinamo Tiflis 2:1 Kasimpasa
Makarenko 21., Kvilitaia 89.; Serbest 18.
5.Spieltag:
FK Sarajevo 0:2 Dinamo Tiflis
Chakvetadze 45. (E.), Kvilitaia 88.
6.Spieltag:
Dinamo Tiflis 2:1 ZSKA Sofia
Kiteishvili 57., Papunashvili 91.; Njie 66.
7.Spieltag:
Kayserispor 1:0 Dinamo Tiflis
Gyan 72.
8.Spieltag:
MSK Zilina 0:1 Dinamo Tiflis
Ananidze 57.
9.Spieltag:
Dinamo Tiflis 2:2 KF Skënderbeu Korçë
Kiteishvili 34., Lobjanidze 95.; Sadiku 51., Makaridze 82. (ET)
10.Spieltag:
Olimpija Ljubljana 1:1 Dinamo Tiflis
Eleke 20.; Makarenko 88.
Tabelle:
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