Vorbereitung in Spanien
Wie beinahe jährlich flatterten zahlreiche Einladungen für Vorbereitungsturniere in den Briefkasten der Löwen Geschäftsstelle. Für Daniel Bierofka sind diese Turniere nicht nur eine gute Vorbereitung auf die Saison, sondern werden gleichzeitig auch als Trainingslager vor dem Saisonstart genutzt. Das es in dieser Saison für die Sechziger nach Spanien ging war dabei nur das I-Tüpfelchen. Trotz des Ausscheidens in der Vorrunde des Turniers, konnte Bierofka einige Schlüsse ziehen und das Team in den Tagen des Beisammenseins formen und schleifen. Auch die Presse wollte sich dieses Turnier selbstverständlich nicht entgehen lassen und fasste kurz und knapp die Gewinner und Verlierer des „Trainingslagers“ zusammen.
Gewinner der Vorbereitung:
Der Aufstiegstorhüter aus der letzten Saison ist der vermutlich größte Gewinner der Vorbereitung. Bei Zwei von Drei spielen stand der 21-jährige zwischen den Pfosten und bewahrte beide Male eine weiße Weste. Das es in diesen beiden Spielen nicht zu mehr reichte, lag an dem harmlosen Sturm. Auch durch seine Paraden konnten die beiden einzigen Punkte in diesem Turnier überhaupt erst eingefahren werden.
Der Linksverteidiger war der stärkste Feldspieler der Löwen über das gesamte Turnier. Mit einer überragenden Zweikampfquote, sowie immerzu brandgefährlichen Standards knüpfte auch er nahtlos an den Leistungen der vergangenen Saison an. Bereits dort waren die Löwen vor allem durch ihre Standards gefährlich. Da es auf seiner Position jedoch kaum eine alternative gibt, dürfte Steinhart sowieso gesetzt sein.
Der neue Fadenzieher im Mittelfeld zeigte gleich zu Beginn des Turniers seine Klasse. Die sehr defensive Rolle tut dem Ex-Braunschweiger gut und verleiht der Defensive zudem Stabilität. Mit Moll haben die Löwen einen richtigen Hochkaräter verpflichtet.
Verlierer der Vorbereitung:
Startete gegen Sunderland von Beginn an, patzte jedoch bei der 0:2 Niederlage einmal, als er bei einem Rückpass von Lorenz den Stürmer anschoss und dieser problemlos zum 0:1 einschob. Auch beim zweiten Gegentor nach einer Ecke sah Bonmann alles andere als gut aus. Ob Bierofka auf den ehemaligen Dortmunder setzt, ist aktuell eher nicht zu erwarten.
Er ist einer der neuen Hoffnungsträger der Löwen und sollte eigentlich auf dem rechten Flügel gesetzt sein. Doch es war klar zu erkennen, dass Lex die Spielpraxis fehlt. Ist er in Form, dürfte es nicht viele auf seiner Position geben die auf einem ähnlichen Level sind. Doch in der aktuellen Verfassung dürfte es noch etwas dauern, bis Lex von Beginn an ran darf.
Der Stürmer welcher letzte Saison noch einen großen Teil zum Aufstieg beigetragen hat, blieb über das gesamte Turnier nicht nur Tor- sondern auch Chancenlos. Egal ob in der Doppelspitze oder als alleiniger Stürmer, Ziereis war grundsätzlich überfordert. Bereits in der Vergangenheit hat Ziereis beinahe ausschließlich in der Regionalliga oder niedriger getroffen.
Pressekonferenz vor dem ersten Saisonspiel mit Trainer Daniel Bierofka & Kapitän Felix Weber
TZ München: Herr Bierofka, nach dem beinahe schon sensationellen direkten Wiederaufstieg sind die Löwen zurück im Profifußball. Hierfür wurde der Kader auch dementsprechend umgebaut um auch in Liga Drei Konkurrenzfähig zu bleiben. Allen voran stellt sich natürlich die Frage, wie das Saisonziel lauten wird? Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Hasan Ismaik den direkten Wiederaufstieg in die zweite Bundesliga fordert.
Daniel Bierofka: Nun zu aller erst möchte ich ausdrücklich betonen, dass es absolut keine Forderungen des Investors an uns gibt. Dies ist ein Thema, mit welchem ich mich am aller wenigsten beschäftige. Meine Aufgabe lautet aus den vielen Neuzugänge ein Team zu bilden und diese sofort in der Mannschaft zu integrieren. Wenn man sich die dritte Liga einmal genauer ansieht, erkennt man schnell das hier alles möglich ist. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht ob es schon jemals eine so starke dritte Liga in Deutschland gegeben hat. Vom Aufstieg bis zum Abstieg ist für jede Mannschaft alles drin. Wir selbst wissen wo wir stehen, wir möchten uns in der Liga etablieren. Niemand im Verein fordert von uns den Aufstieg, das wäre utopisch. Wir haben eine überragende Regionalligasaison gespielt, doch wer denkt, dass wir einfach so weitermachen wie in der letzten Saison, der wird sich schon sehr bald umschauen. Mit unserem Kader sind wir konkurrenzfähig, doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass es bei uns Löwen besser ist den Ball am Boden zu halten.
Bayrischer Rundfunk: Mit Hendrik Bonmann und Marco Hiller haben sie zwei Torhüter auf beinahe dem selben Niveau. Bonmann ist vor einem halben Jahr aus Dortmund an die Isar gewechselt und hat natürlich Ambitionen zukünftig die Nummer Eins zu sein. In der Vorbereitung konnte Bonmann jedoch nicht überzeugen. Wird Marco Hiller weiterhin die Nummer Eins bleiben und gegen Kaiserslautern das Tor hüten oder gibt es eine Wachablösung auf der Torhüterposition.
Daniel Bierofka: Mein Trainerteam und ich wissen bereits wer morgen zwischen den Pfosten stehen wird. Wir haben im Anschluss an diese Pressekonferenz noch eine Teamsitzung auf welcher wir dies den beiden auch mitteilen werden. Daher bitte ich um ihr Verständnis, dass ich mich hierzu noch nicht äußern werde. Letzten Endes ist jedoch nicht nur die Vorbereitung für unsere Entscheidung ausschlaggebend. Hendrik hat sich das Spiel gegen Sunderland sicherlich auch anders vorgestellt. Wir sehen die beiden jeden Tag im Training und schätzen die Fähigkeit beider und sind außerordentlich froh zwei solche Torhüter im Kader zu haben. Wie bereits erwähnt werde ich mich nicht dazu äußern wer morgen im Tor steht, dennoch kann ich Ihnen sagen, dass wir einen Torhüter für die dritte Liga haben und einen Torhüter welcher im Pokal zum Zuge kommt.
Sport Bild: Felix Weber, sie haben das Team bereits letzte Saison als Kapitän zum Aufstieg geführt. Sie sind ebenfalls fester Bestandteil dieser Mannschaft und haben die Aufgabe die neuen Spieler einzubinden und ihnen den Einstieg bei den Löwen besonders einfach zu gestalten. Wie lautet ihr Fazit bis zu diesem Zeitpunkt?
Felix Weber: Wir haben im Sommer einen doch größeren Umbruch vorgenommen, als ich zunächst vermutet habe. Ich denke nicht, dass es den Neuzugängen schwer gefallen ist sich an uns zu gewöhnen. Ganz im Gegenteil, wenn ich sehe wie oft Dani Wein, Quirin Moll und andere auch in ihrer Freizeit zusammen hängen, kann man auf jeden Fall davon sprechen, dass es im Team stimmt. In Spanien konnten wir als Team jedoch noch nicht zeigen, dass wir eine Einheit sind. Das wollen wir morgen in Kaiserslautern natürlich ändern. Unser Ziel ist es etwas aus Lautern mitzunehmen. Natürlich sind wir ein Aufsteiger und dürfen nicht zu viel erwarten. Wenn wir jedoch die Euphorie aus der letzten Saison mitnehmen können, sehe ich das ganze positiv.
Kicker: Eine letzte Frage noch an Daniel Bierofka. Sie sprachen bereits davon, dass für jedes Team sowohl nach vorne wie auch nach hinten beinahe alles möglich ist. Wie lauten ihre Favoriten auf den Aufstieg?
Daniel Bierofka: (lacht) Auf diese Frage habe ich beinahe gewartet. Wie ich bereits sagte, kann es für jedes Team nach oben gehen. Müsste ich jedoch konkret Kandidaten nennen, sind natürlich Kaiserslautern sowie auch Braunschweig klare Favoriten auf den direkten Wiederaufstieg. Als drittes Team muss man klar und deutlich den KFC Uerdingen nennen. Auch hier steht ein Investor hinter dem Projekt, der letzte Saison bereits den Aufstieg in die dritte Liga gepackt hat. Uerdingen hat jedoch noch einmal deutlich stärker in den Kader investiert und zählt mit Spielern wie Kevin Großkreutz, Stefan Aigner, Dominic Maroh und Maxi Beister natürlich zu den Favoriten. Doch auch Uerdingen muss sich erst als Team finden. Die ersten Spiele werden noch nicht all zu viel Aussagen, nach 10-15 Spieltagen werden sich dann die ersten Favoriten abzeichnen. Natürlich hoffen wir, dass wir eine gute Rolle in dieser Saison spielen.
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