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  1. AW: Xiaodong Zhang - One of a billion.

    #17
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    Standard AW: Xiaodong Zhang - One of a billion.



    Ich wälzte mich in meinem Bett hin und her und fand einfach keinen Schlaf. Ich stand auf, wusch mein Gesicht mit kalten Wasser und blickte in den Spiegel. Was würde die Zukunft bringen und sollte ich diesen Schritt wirklich gehen? Zusammen mit Shuai nach Deutschland gehen, ohne wirkliche Ausbildung und Job? Die Nachricht, dass sie von einer großen deutschen Firma ein Jobangebot bekommen hat, wo sich nach ihrem Abschluss arbeiten könne, welches so gut ist, dass sie es nicht ablehnen könnte, traf mich vor einigen Tagen wie ein Schlag ins Gesicht. Der Schritt in die Millionenstadt Shanghai war schon ein großer für mich, aber auswandern in ein anderes Land? Meine größte Sorge galt vorerst aber der nächsten Zeit, ich würde in drei Tagen endlich aus dem Krankenhaus entlassen werden, doch ich wusste nicht wirklich wohin. Shuai hatte sich die Hütte angesehen, da ich es noch nicht konnte und kam mit einem Gesichtsausdruck zurück, als hätte sie dort einen zusätzlichen Raum, voll mit Geistern und Zombies gefunden. Zugegeben, ein zusätzlicher Raum hätte so einiges besser gemacht, denn die Hütte war kaum größer als das Krankenhauszimmer, zudem gab es kein Gas, nur einen kleinen Ofen und das Dach war an zwei Stellen undicht. Undenkbar, dort zu wohnen. Ebenso konnte und wollte ich nicht zu meinen Eltern zurück, in Shuai's Wohnung war kein Platz für mich, also musste ich mich notgedrungen nach Wohnungen umsehen, was mit meinen finanziellen Möglichkeiten alles andere als einfach war.
    Die Tage vergingen und zu meinem Glück hatte ich in der Physiologie gute Fortschritte gemacht und konnte das Krankenhaus ohne die Hilfe von Krücken verlassen. Die folgenden Tage verliefen kompliziert und erinnerten mich an meine Jugendzeit. Ich verbrachte die Tage bei Shuai, da Peng neben ihren Studium an der Univeristät jobbte und erst spät abends nach Hause kam. Dann hieß es für mich Abschied zu nehmen, ich borgte mir Shuai's Rad und fuhr damit zu der kleinen Hütte meines Coaches, wo ich notgedrungen übernachtete. Früh morgens radelte ich zurück zu Shuai's Wohnung, schließlich fuhr sie mit dem Rad zur Universität und nach etwa einer Woche begann ich die Fußballplätze der Gegend zu erkunden. Ich musste mich schonen, da ich noch nicht bei 100% war, aber für kurze Spiele reichte es schon. Shuai war die nächste Zeit ziemlich beschäftigt, sie schrieb ihre Abschlussarbeit und da ich mir ziemlich sicher war, dass sie bestehen würde, hieß es für mich, nun allmählich eine Entscheidung zu treffen, gehe ich mit ihr nach Deutschland oder würde ich hier bleiben? Ich erwägte die Vor- und Nachteile von beiden Möglichkeiten, doch das half mir nicht, meine Unentschlossenheit zu beseitigen, im Gegenteil.


    Unter der Woche bekam ich auch einen Anruf von meinem Coach, er hatte leider keine gute Neuigkeiten für mich, mein Heimatverein, Jiangsu Suning hatte leider keine Verwendung für mich, doch der Coach hatte vereinbart, dass ich mich beim Viertligisten Shanghai Sunfun fit halten könne. Am selben Abend konfrontierte mich Shuai mit der Tatsache, dass sie das Jobangebot aus Deutschland angenommen hatte, da sie bereits ihr Studium positiv abgeschlossen hatte, sie wartete nun noch auf ihre Benotung und würde bereits in 3 Wochen nach Deutschland fliegen. Obwohl sie mein Lieblingsessen gekocht hatte und in Feierstimmung war, kam in mir nichts dergleichen auf, als ich ihr sagte, dass ich nicht mitkommen würde. Damit schien sie auch nicht gerechnet zu haben, denn aus der guten Stimmung wurde schlagartig ein Streit und sie verließ fluchtartig die Wohnung. Doch etwa eine Stunde später kam sie wieder, sie hatte sich beruhigt, hatte schwarze Streifen ihres Mascara im Gesicht verteilt und gerötete Augen. Ich brauchte keinen Doktortitel um zu wissen, dass das keine allergische Reaktion war. Ich nahm sie in den Arm und wir sprachen uns aus, was ich auf keinen Fall wollte, war im Streit auseinander zu gehen. Wir waren uns ungewiss, wie es weitergehen sollte, die Beziehung beenden wollten wir beide nicht, doch wir wussten, dass eine Fernbeziehung kaum zu schaffen sei, gerade auf diese Distanz und mit dem Zeitunterschied, wie würden uns vermutlich unter der Woche kaum hören und sehen. Ich rang mich durch und versprach ihr, nachzudenken und dass ich es mir nur momentan nicht vorstellen könnte und Angst vor so einer großen Veränderung hätte, aber womöglich würde alles in einem Jahr anders aussehen......


    Nun, das tat es nicht. Ich war mir nicht sicher, ob ich mir etwas vorgemacht hatte, da ich Shuai auf keinen Fall verlieren wollte, oder die Tatsache, dass der Kontakt mit ihr mit der Zeit mehr und mehr abebbte und schließlich abbrach, aber auf die Zeit zurückgeblickt waren meine Entscheidungen in den letzten 4 Jahren wohl nicht die schlechtesten. Ich hatte mich bei Shanghai Sunfun behaupten können und war maßgeblich daran beteiligt, dass wir in zwei Jahren von der vierten in die zweite Liga aufstiegen. Ich wurde als das neueste chinesische Talent gefeiert und bekam einen Leihvertrag mit Kaufpflicht bei Guangzhou Evergrande. Damit hieß es auch Abschied nehmen von Shanghai, von Peng, mit der ich die letzten zwei Jahre zusammengewohnt hatte, da ich etwas gesucht hatte und sie sich nach Shuai's Umzug die Wohnung nicht alleine leisten konnte. Der Abschied fiel mir schwer, denn ich verstand mich von Anfang an großartig mit ihr, sie half mir über die schwere Anfangszeit hindurch und wir hatten Spaß und unternahmen viel zusammen, ich hatte einen wirklich guten Freund in ihr gefunden. Der Umzug nach Guangzhou bedeutete für mich eine erneute Veränderung, welche ich ungern eingehen wollte, aber es war notwendig. Der Anfang verlief wenig erfolgversprechend, in einer mit Stars gespickten Mannschaft fand ich meist Platz auf der Tribüne, als jedoch nach etwa einem Drittel der Saison unser Coach gefeurt wurde und ein chinesischer Coach interimistisch übernahm bekam ich bei 4 Spielen in Folge die Chance, zwei Mal davon von Beginn an. Zwar gelang mir kein Treffer, doch ich konnte einen Assist verbuchen. Als dann der Spanier Jose Miguel Zuñiga Martiarena unser neuer Coach wurde, war mir schnell klar, dass der Rest der Saison ähnlich enttäuschend verlaufen würde, wie zuvor. Ich verbrachte die meiste Zeit der Saison auf der Tribüne, hin und wieder auf der Bank, aber außer einem Pokaleinsatz über 25 Minuten und einem Kurzeinsatz im vorletzten Saisonspiel gegen Jiangsu Suning, wo ich ebenfalls einen Assist lieferte war die Saison ein Reinfall. Man ließ die Kaufpflicht verstreichen, da ich dafür 10 Einsätze gebraucht hätte und so kehrte ich zu Shanghai Sunfun zurück, die leider den Klassenerhalt nicht geschafft hatten und in die dritte Liga abgestiegen waren.
    Zurück in Shnaghai führte mich mein erster Weg zu Peng, die überglücklich war, dass ich wieder hier war und auch ich war glücklich, auch wenn der Alltag dritte Liga hieß, Shanghai war mittlerweile zu meiner Heimat geworden und ich fühlte mich wohl. Die ersten 5 Ligaspiele gewannen wir alle, dabei fand ich wieder zu alter Stärke und Form und steuerte 4 Tore und 2 Assists dazu bei. Am sechsten Spieltag gab es eine empfindliche 0:3 Heimniederlage gegen Mitabsteiger Hunan Billows, doch das kurze Zwischentief ließen wir schnell hinter uns. Während wir uns in der Liga einen Zweikampf mit Hunan Billows um die Tabellenführung lieferten, hatten wir im Pokal einen wahren Lauf. Wir schalteten nicht nur Ligakonkurrent Jiangxi Liansheng aus, sondern auch zwei Zweitligisten, bevor es dann einen wahren Brocken als Gegner gab, Shanghai SIPG. Mein Lieblingsteam, ein komisches gefühl, gegen sie aufzulaufen, zudem war es ein kleines Derby, was uns zusätzlich motivierte.
    Zweieinhalb Wochen später war dann der Tag gekommen, als Drittligist hatten wir das Heimrecht bekommen und das Stadion war restlos ausverkauft. Unsere Fans peitschten uns nach vorne, doch der übermächtige Gegner machte und bereits früh klar, wer hier das Sagen hatte. In Minute 4 traf Oscar zum 0:1, keine 5 Minuten später war der Brasilianer abermals zu gut für unsere Defensive und erhöhte auf 2:0. Wir steckten aber nicht auf und kämpften, kurz vor der Pause servierte ich meinem Sturmpartner den Ball, doch er traf nur die Außenstange. Immerhin hatten wir noch einen kleinen Funken Hoffnung, das sagte auch unser Coach in der Pause. Motivierter als je zuvor gingen wir in die zweiten 45 Minuten und hatten das Momentum auf unserer Seite. In der 54. Minute gab es einen Eckball, ich verpasste die Flanke knapp und ein gegnerischer Verteidiger konnte klären, zumindest kurz, denn kaum hatte ich mich umgedreht zischte der Ball Zentimeter an meinem Kopf vorbei und landete mit vollem Karacho an der Unterkante der Latte und sprang hinter die Linie. Wir rissen die Hände in die Luft und fanden Ling Fu außerhalb des Strafraums knieend, ungläubig blickend. Sein Gewaltschuss hatte nicht nur für ein Traumtor gesorgt sondern plötzlich stand es nur noch 1:2. Die Fans waren nun wieder voll da und wir gaben alles. Die Zeit tickte und unser Gegner verteidigte nun und verlegte sich auf das Kontern. Es war die 87. Minute, die ich nie vergessen werde. Ling Fu hatte den Ball und schaute auf, packte dann wieder den Hammer aus. Unser Nationalkeeper Junliang Yan hatte gerade noch seine Fingerspitzen dran, lenkte den Ball an die Latte und dann ging alles schnell. Wie automatisiert hielt ich meinen rechten Fuß hin, umklammert von zwei Gegenspielern und scherzelte den Abpraller unhaltbar für den noch am Boden liegenden Keeper zum 2:2 ab. Nun gab es kein Halten mehr, ich riss mich los und rannte über den halben Platz und schrie alles hinaus. Unser Gegner war nun wie perplex und sah in der Nachspielzeit einen weiteren Angriff auf sich zurollen. Ich bekam den Ball vom linken Flügel, ließ einen Verteidiger aussteigen und spürte dann einen Schlag. Noch bevor ich hart auf dem Boden aufschlug hörte ich einen Pfiff und sah aus den Augenwinkeln, wie der Schiedsrichter auf den Punkt zeigte. Ich rappelte mich auf, zum Glück fehlte mir nicht, deshalb schnappte ich mir den Ball und übernahm die Verantwortung.


    Die folgenden Augenblicke werde ich nie vergessen, ich blickte ins Publikum und sah feiernde, betende und hoffende Landsleute, die darauf hofften, dass ich diesen Strafstoß im Tor unterbringen würde. Konfrontiert mit der Tatsache, dass ich mich einem Duell mit dem besten Torhüter unseres Landes gestellt hatte, nahm ich tief Luft, nahm Anlauf und versetzte Yan, der Ball zappelte im Netz und keine Sekunde später befand ich mich begraben unter einer Traube von Spielern in Himmelblau.
    Wir feierten unsere Pokalsensation noch bis spät in die Nacht, doch nun hieß es vorallem volle Konzentration auf die Liga, dort lautete unser Ziel Wiederaufstieg und bereits am nächsten Spieltag waren wir in Sichuan bei Sichuan Longfor zu Gast. Der Tabellendritte war der einzige, der mit dem Führungsduo noch halbwegs mithielt und mit einem Sieg könnten wir weitere Punkte zwischen uns legen. Am Ende wurde es nur ein 1:1, aber da auch unser schärfsten Konkurrent nur Remis gespielt hat, hatten wir keinen Boden verloren.
    Der Rest der Saison war ebenso gut, aber wie konnten den Rückstand auf Hunan Billows nicht gut machen und mussten so in die langen und schweren Playoffs. Dort kämpften wir uns bis ins Finale vor und hatten es fast geschafft, nun mussten wir uns mit dem 14. der zweiten Liga messen, doch das war mit Beijing Enterprises ein wahres Kaliber. Die Hauptstädter hatten schon mehrere Saisonen in der CSL gespielt und waren klarer Favorit. Aber wir gaben einmal mehr alles, holten im Auswärtsspiel in Peking ein 2:2 und mussten zuhause nur noch das 0:0 halten. Das gelang uns aber nur 10 Minuten lang, dann lagen wir zurück. Unser unbändiger Wille starb allerdings nicht und bis zur Pause konnte wir dank eines Doppelpacks von mir das Spiel noch drehen. Kurz nach der Pause glich Beijing erneut aus, nun stand alles auf Null, es stand wie schon im Hinspiel 2:2. 10 Minuten vor dem Ende wurden wir jedoch bilderbuchmäßig ausgekontert und plötzlich stand es 2:3. Keine fünf Minuten später bekam ich den Ball von Ling Fu perfekt zugespielt und konnte mit meinem dritten Tor erneut ausgleichen, aber das 3:3 war letztendlich zu wenig. Geknickt verließen wir das Stadion und als ich mich auf mein Rad schwang und davonradeln wollte, kam ein junger Mann auf mich zu und deutete mir, zu warten......


    Quellen: Kleine Hütte, Shanghai Sunfun

    0 Nicht möglich!
    Toti tarani din costesti tin cu Steaua București!


  2. Folgender Benutzer sagt Danke zu Edouard1990 für den nützlichen Beitrag:

    GAD777 (22.11.2018)

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