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Il cuore mi batteva..
Als ich an mir herab blicke, merke ich erst in welchem Schlamassel ich stecke: Keinen lockeren Zipper von irgendeiner teuren Marke, sondern ein feiner Zwirn mit einer himmelblauen Krawatte, es passiert also wirklich. Sichtlich nervös wische ich mir ein paar Schweißperlen von der Stirn, eigentlich habe ich keine großen Probleme mit Menschenmassen, hier ist jedoch alles anders. Jeder einzelne im Raum möchte von mir Fragen beantwortet bekommen, jeder einzelne möchte irgendetwas von meiner Aktivität in der Ultraszene wissen, dass weiß ich. "Signore Rotari, wenn sie an ihr erstes Pflichtspiel als Cheftrainer denken, welcher Gedanke fasziniert sie dabei mehr...an der Linie zu stehen und mitwirken zu können oder in der Kurve zu stehen und das Team anzufeuern? Werden sie das nicht vermissen?", ist die erste Frage in meiner ersten offiziellen Pressekonferenz als neuer Trainer meines Herzensvereins und es ist eine Frage, die ich mir selber schon häufiger gestellt hatte: "Gute Frage Signore! Ich werde es absolut vermissen und werde am Seitenrand versuchen nicht mit zu singen.", ich lache denn ich weiß das es so sein wird, "Ich habe nun eine andere Verantwortung und werde das Team mit all meinem Fachwissen beehren, ebenso werde ich die Kurve nie vergessen. Sie ist und wird immer ein Teil von mir bleiben." Eine gute Antwort, finde ich zu mindestens. Einige Menschen sehen es sehr zwiespältig an, dass ich nun Trainer eines Serie A Klubs bin, sogar Champions League Klub. Ich bin entspannt, Flavio Rotati bleibt entspannt! Umso mehr die "PK" läuft, umso relaxter werde ich. Die Fragen zu meiner Vergangenheit als Ultra spiele ich gekonnt ab, ich mache keinen großen Hehl daraus und es kommt noch gut an. Die Frage wird sein wie lange noch..
Das Fragen zum sportlichen kommen, damit habe ich beinahe nicht gerechnet. In einer Gruppe mit Manchester City, Donezk und Rotterdam sehe ich das Weiterkommen als realistisch an, ich erkläre das wir uns wieder für die Champions League qualifizieren wollen und das der "Scudetto" das erklärte Ziel für die nächsten Jahre sein wird. Auf die Frage wie man Juventus aufhalten möchte, trete ich in ein Näpfchen auf Fett: "Mit einem neapolitanischen Ultra als Trainer." Ouch! Ich habe "Grande Juve" ein wenig auf den Arm genommen, vor allem als ich meinte das man gute "Kumpels" (ital: Drughi) dafür bräuchte. Ein mittelschwerer Skandal könnte eingeleitet werden, im Raum hat es doch niemanden wirklich interessiert. "Das erste Spiel in Verona bei Hellas wird ein schönes Debüt für mich sein. Ich erwarte viele Fans aus Neapel, ich erwarte eine tolle Atmosphäre die auch von den Heimfans mit gestaltet wird und ich erwarte elf neapolitanische Krieger, die alles für den Klub geben werden."
!QUELLEN!
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FA7 (29.09.2017)
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