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Zum Saisonauftakt war AJ Auxerre bei Abstiegskandidat Stade Laval zu Gast. Man trat in Bestbesetzung an und so war die Marschroute für das Spiel eindeutig - ein Sieg musste her. In der Anfangsphase war Auxerre sehr ballsicher und bestimmte die Partie, ohne jedoch ernsthaft gefährlich zu werden. Erst nach gut 20 Minuten gab es eine erste Torannäherung, allerdings köpfte Mohamed Yattara die Kugel nach Flanke von Gaetan Courtet klar am Tor vorbei. In der 29. Spielminute passierte es dann jedoch: Adama Ba dribbelte sich über die rechte Außenbahn in den Strafraum, drehte sich einmal und spitzelte eine flache Hereingabe in die Mitte. Dort kam Yattara als erstes an den Ball und schob ihn aus kurzer Distanz mit Links zum 1:0 in die lange Ecke. Keine Chance für Laval-Keeper Lionel Cappone! In der Folge versuchten die Gastgeber zurück ins Spiel zu kommen und kamen so tatsächlich zu guten Chancen. Dylan Saint-Louis scheiterte jedoch gleich zwei Mal am glänzend reagierenden Zacharie Boucher. So ging es mit dem 1:0 in die Kabinen. Nach der Pause kippte die Partie dann endgültig: Laval drückte vehement auf den Ausgleich, einzig Boucher stand dem mit seinen Glanzparaden entgegen. Immer wieder scheiterten die Gastgeber am AJA-Schlussmann. Zehn Minuten vor Schluss kam Adrien Monfray zu einer aussichtsreichen Schusschance, jedoch traf er nur das Außennetz. Im Gegenzug machte Auxerre dann mit ihrer ersten Chance in Abschnitt zwei den Deckel drauf: Yattara bediente den gerade erst eingewechselten Alexandre Vincent, der sich vom linken Flügel aus durch die komplette Hintermannschaft Lavals tankte und per Flachschuss überlegt zum 2:0 vollendete. Ein wirklich starker Treffer des Jokers! Laval versuchte weiterhin alles, jedoch wollte einfach kein Tor mehr fallen und so blieb es letztendlich beim etwas glücklichen, aber nicht gänzlich unverdienten 2:0-Erfolg der Gäste aus Auxerre. Boumsongs Einstand an der Seitenlinie war also geglückt!
Schon früh in der Saison muss Auxerre eine Hiobsbotschaft verkraften: Stamm-Linksverteidiger Kenji-Van Boto hat sich im Training einen Leistenbruch zugezogen und wird somit voraussichtlich für die nächsten zwei Monate ausfallen. Der 20-Jährige, der im Spiel gegen Laval eine starke Leistung ablieferte, ist auf seiner Position quasi konkurrenzlos. Einen echten Ersatz gibt es nicht. Trainer Boumsong muss sich nun eine Lösung für das Problem überlegen. Mögliche Notlösungen wären Rechtsverteidiger Loic Goujon, Innenverteidiger Baba Traore oder auch Mittelfeldspieler Brahim Konaté. Man darf gespannt sein, wer Boto im Spiel gegen Nimes ersetzen wird. Aber eins ist sicher: dieser Ausfall ist äußerst schmerzhaft und wird nicht ohne weiteres zu kompensieren sein.
Beim ersten Heimspiel der Saison hatte AJ Auxerre mit Olympique Nimes ein Team zu Gast, das durchaus Ambitionen auf den Aufstieg hat. Im Vergleich zur Partie gegen Laval änderte Boumsong sein Team auf zwei Positionen: für den verletzten Kenji-Van Boto rückte Loic Goujon ins Team, zudem begann Alexandre Vincent für den etwas blassen Gaetan Courtet. Beide Teams begannen zurückhaltend. Man merkte, dass niemand den entscheidenden Fehler begehen wollte. Die Gäste kamen nach einer viertel Stunde dann zur ersten guten Chance der Partie: nach Fehler von Vieux Sané war Rachid Alioui plötzlich frei durch, doch Zacharie Boucher konnte seinen Versuch mit einer starken Parade entschärfen. Kurz darauf verfehlte Téji Savanier mit einem Distanzschuss knapp das Tor. Viel mehr passierte in der ersten Hälfte nicht, es blieb beim 0:0. Auxerre fand bis dahin noch kein Mittel, um nach vorne gefährlich zu werden. Dies sollte sich auch in der zweiten Hälfte zunächst nicht ändern. Nimes bestimmte die Partie und kam immer wieder zu guten Chancen. In der 65. Minute konnte Auxerre nach einer Ecke den Ball nicht richtig klären und Ludovic Obraniak ging daraufhin im Strafraum etwas zu ungeschickt in den Zweikampf - Elfmeter! Eine harte, aber durchaus richtige Entscheidung. Renaud Ripart trat an und hämmerte die Kugel in die rechte obere Ecke. Der glänzend aufgelegte Boucher hatte den Braten jedoch gerochen und konnte den Strafstoß halten. Ganz stark! Kurz darauf hätte Auxerre dann sogar durch Goujon in Führung gehen können, doch der Ersatz für Boto scheiterte nach einem starken Solo frei vor dem Tor an Keeper Martin Sourzac. Somit blieb es beim letztendlich gerechten torlosen Remis, mit dem Auxerre sicherlich etwas besser leben kann als die Gäste aus Nimes. Und das sicherlich nicht nur aufgrund des verschossenen Elfmeters.
Als nächstes stand die 1. Runde im Coupe de la Ligue an. Auxerre traf im heimischen Stade Abbé Deschamps auf Ligakonkurrent Bourg-Péronnas. Boumsong misst diesem Wettbewerb anscheinend jedoch nicht sonderlich viel Bedeutung bei und schickte so eine komplette B-Elf aufs Feld. Einzig Zacharie Boucher, Loic Goujon und Alexandre Vincent blieben in der Startelf. Und das sollte sich auch gleich rächen: nach nur sieben Minuten kam Lakdar Boussaha am Strafraumrand frei zum Schuss und platzierte den Ball unhaltbar für Boucher flach in die kurze Ecke. Ein Schock für die Gastgeber! Auxerre versuchte nun irgendwie zurück in die Partie zu kommen, doch Bourg, die mit ihrer besten Elf antraten, verteidigte geschickt und ließ defensiv nahezu nichts zu. Zehn Minuten vor der Pause hätte Vital Nsimba dann sogar erhöhen müssen, doch sein Schuss strich Zentimeter am Pfosten vorbei. Die zweite Hälfte war von viel Ballbesitz Auxerres geprägt, doch wirklich zählbares sprang dabei nicht heraus. Bourg stand tief und lauerte auf Konter. Nach gut einer Stunde wurde es allerdings endlich gefährlich: nach einer Ecke kam Francois-Xavier Fumu Tamuzo aus dem Gewühl heraus zum Schuss und zwang Torwart Mickael Scannella zu einer starken Parade. Auxerre wollte nun mehr und drängte auf den Ausgleich, doch wirkliche Chancen konnten sie sich nicht erarbeiten. Stattdessen hätten die Gäste per Konter alles klar machen müssen, doch Boucher rettete sein Team zum wiederholten Male vor dem endgültigen K.O. Doch es half nichts, Bourg gewann mit 1:0 und zieht somit in die nächste Runde des französischen Ligapokals ein. Auxerre scheidet hingegen etwas unglücklich aus dem Wettbewerb aus. Trainer Boumsong muss sich fragen, ob es wirklich so schlau war, nicht seine beste Mannschaft auf den Rasen geschickt zu haben.
Zurück im Ligaalltag bekam es Auxerre auswärts mit Chamois Niortais zu tun. Man trat mit selben Aufstellung wie beim 0:0 gegen Nimes an, einzig Gaetan Courtet kam für Alexandre Vincent zurück ins Team. Wie gegen Bourg startete die Partie allerdings mit einem Nackenschlag für das Team von Jean-Alain Boumsong: in der 12. Minute kombinierte sich Niort behäbig an den Strafraum der Gäste, ohne dabei wirklich gestört zu werden. Schließlich legte Romain Grange für Ande Dona Ndoh quer, der nur noch den Fuß hinhalten musste und zum 1:0 vollstreckte. Wieder ein früher Rückstand für Auxerre! Die Gäste schienen sichtlich verunsichert und Niort machte weiter Druck: erst vergab Alliou Dembele eine gute Chance aus aussichtsreicher Position, dann scheiterte Jimmy Roye an Zacharie Boucher. Mit dem 0:1-Rückstand zur Pause war Auxerre wahrlich gut bedient. Zur zweiten Hälfte kamen dann Stéphane Sparagna und Samed Kilic für die schwachen Mickael Tacalfred und Birama Touré ins Spiel. Und dies zeigte auch gleich Wirkung: nach einer Ecke war Kapitän Lionel Mathis plötzlich völlig frei vor Torwart Saturnin Allagbé und musste die Kugel eigentlich nur noch ins Tor schieben. Doch der Routinier hämmerte die Kugel am langen Pfosten vorbei! Was eine vergebene Chance! In der Folge war wieder Niort das bessere Team. Adrian Dabasse setzte einen Distanzschuss knapp am Pfosten vorbei und Boucher rettete im letzten Moment gegen Laurent Agouazi. Die Schlussphase sollte jedoch ganz eindeutig Auxerre gehören: fünf Minuten vor dem Ende dribbelte sich der eingewechselte Francois-Xavier Fumu Tamuzo über die linke Außenbahn in den Strafraum und visierte aus spitzen Winkel die lange Ecke an - Millimeter am Pfosten vorbei! Und in der Nachspielzeit schickte jener Fumu Tamuzo den aufgerückten Innenverteidiger Vieux Sané perfekt in den Lauf, doch frei vor Allagbé versagten diesem die Nerven und er schob die Kugel lediglich an den Pfosten, von wo aus sie zurück ins Spielfeld prallte und geklärt werden konnte. Unglaublich! Dann war Schluss und auf Seiten der Gäste konnte niemand so wirklich begreifen, wie man dieses Spiel gerade verlieren konnte.
Anschließend war Auxerre bei dem Aufstiegsfavoriten schlechthin zu Gast: bei Stade Reims. Reims war in dieser Spielzeit allerdings noch sieglos und hatte die ersten drei Partien lediglich Remis gespielt. So standen sie vor heimischen Publikum extrem unter Druck, endlich den ersten Saisonsieg einfahren zu müssen. Boumsong veränderte seine Startaufstellung im Vergleich zur Niederlage in Niort auf zwei Positionen: Stéphane Sparagna und Francois-Xavier Fumu Tamuzo durften in der Liga erstmals von Beginn an ran, Gaetan Courtet rückte auf die Zehn. Doch all diese Änderung halfen nichts, nach nur fünf Minuten lag Auxerre erneut zurück: ein abgefälschter Schuss von Aly Ndom landete unhaltbar für Zacharie Boucher im Kreuzeck. Was ein bitterer Auftakt! Den Rest der ersten Hälfte plätscherte das Spiel dann so vor sich hin. Reims musste nicht, Auxerre konnte nicht. Zwei kleine Chancen von Ibrahima Baldé und Lionel Mathis waren kaum der Rede wert. Nach der Pause zogen die Gastgeber dann aber das Tempo an und wurden prompt belohnt: Boucher konnte zwar Versuche von Diego und Baldé noch parieren, doch die anschließende Ecke nahm Julian Jeanvier völlig unbedrängt an und hämmerte den Ball per Volley in die Maschen! Kurz darauf rettete Boucher erneut in höchster Not gegen den Brasilianer Diego. Aber nur zehn Minuten später machte Gaetan Charbonnier mit einem schönen Flachschluss endgültig den Deckel drauf - 3:0 für Stade Reims! Die Hintermannschaft der Gäste schaute nur noch zu, eine wirklich erschreckende Vorstellung! Birama Touré versuchte es nochmal mit einem Distanzschuss, doch der ging weit am Tor vorbei. In der Nachspielzeit schnürte Charbonnier dann sogar einen Doppelpack und stellte so den Endstand von 4:0 her. Die Heimmannschaft feierte im Anschluss ausgelassen mit ihren Fans, die Gäste wären hingegen wohl am liebsten im Erdboden versunken. So kann man definitiv nicht auftreten, wenn man in dieser Liga auch nur im Entferntesten etwas reißen möchte.
Beim AJ Auxerre läuft es derzeit gar nicht rund. Seit vier Spielen ist man sieglos, die letzten drei Partien hat man sogar allesamt verloren. Sechs Gegentoren stehen null eigene Tore gegenüber. Negativer Höhepunkt war das desaströse 0:4 gegen Stade Reims. Trainer Jean-Alain Boumsong, erst seit Juli im Amt, steht bereits jetzt mächtig unter Druck. Wie wird er auf die jüngsten Ergebnisse reagieren? Eine Möglichkeit wäre ein Systemwechsel. Seit der Verletzung von Linksverteidiger Kenji-Van Boto läuft es nicht mehr. Eine Dreierkette könnte Abhilfe verschaffen. Im Training soll Boumsong bereits verschiedene Systeme ausgetestet haben, im Moment spricht vieles für einen Wechsel zu einem 3-5-2 System. Sicher wird man dies jedoch erst am Freitag wissen. Schlimmer als gegen Reims kann es ja zumindest fast nicht mehr werden - hoffentlich.
Nach zuletzt vier sieglosen Spielen in Folge musste Auxerre also nun zuhause gegen Clermont Foot antreten, die vor der Partie ebenfalls nur magere vier Punkte auf dem Konto hatten. Tatsächlich ließ Boumsong sein Team in einem 3-5-2-System auflaufen. Sané, Sparagna und Tacalfred bildeten die defensive Dreierreihe. Rechtsverteidiger Ruben Aguilar, eigentlich Linksfuß, wechselte ins linke Mittelfeld. Gaetan Courtet und Mohamed Yattara bildeten gemeinsam eine Doppelspitze, um für mehr Gefahr zu sorgen. Und dieser Plan ging auch gleich voll auf: nach nur zehn Minuten schickte Courtet Lionel Mathis in den Lauf, woraufhin dieser frei durch war. Der Kapitän blieb diesmal cool und versenkte den Ball flach in die lange Ecke zur frühen 1:0-Führung. In der 22. Minute schickte Yattara Ludovic Obraniak mit einem langen Ball auf die Reise. Dieser fackelte nicht lange und hämmerte die Kugel von der Strafraumkante aus unhaltbar für Keeper Franck L'Hostis in die Maschen. Ein Auftakt nach Maß! Birama Touré hätte dann sogar auf 3:0 erhöhen können, doch sein Schuss aus spitzem Winkel landete lediglich am Außennetz. Zur Pause stand es also 2:0 für Auxerre, und das auch völlig verdient. Clermont Foot kam dann allerdings deutlich verbessert aus der Kabine: zunächst prüfte Dorian Caddy Zacharie Boucher mit einem tückischen Aufsetzer, den der Schlussmann jedoch noch entschärfen konnte. Kurz darauf wurde der Stürmer dann nicht richtig angegriffen und fasste sich aus gut 25 Metern einfach mal ein Herz. Sein tückischer Flatterball schlug neben Boucher im Netz ein - der Anschlusstreffer! In der Folge beruhigte sich die Partie wieder, Auxerre kontrollierte das Geschehen ohne gefährlich zu werden. Zehn Minuten vor dem Ende setzte dann aber der eingewechselte Samed Kilic Yattara in Szene, der per Flachschuss das 3:1 markierte und die Partie so entschied. Courtet hätte sogar noch auf 4:1 erhöhen können, doch L'Hostis verhinderte schlimmeres. Es blieb letztendlich beim 3:1 für Auxerre. Genau die richtige Antwort auf die letzten Ergebnisse! Ein kompletter Fehlstart konnte damit gerade noch abgewendet werden.
Nach fünf Spieltagen steht Auxerre somit auf Platz 10 im Mittelfeld der Tabelle. Nach oben sind es derzeit vier Punkte Rückstand, ebenso viele Zähler wie Vorsprung auf die Abstiegszone. Als nächstes steht ein Auswärtsspiel bei AC Le Havre an, die im Moment auf Rang 7 stehen, ehe man zuhause auf Tabellenschlusslicht Bourg-Peronnás trifft. Es wird interessant zu sehen sein, in welche Richtung sich die Saison des AJ Auxerres entwickeln wird. Es bleibt auf alle Fälle spannend, so viel ist garantiert!
Geändert von fabi98 (20.05.2017 um 11:15 Uhr)
Christophe83460 (18.05.2017), Der Kölner (18.05.2017), MW2020 (18.05.2017)
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