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Um sein Team optimal auf die anstehende Saison vorzubereiten, organisierte Neu-Trainer Jean-Alain Boumsong für Anfang Juli ein zweiwöchiges Trainingslager in Norwegen. In Rahmen dieses Aufenthaltes nahm sein Team auch an einem Vorbereitungsturnier teil, das vom norwegischen Erstligisten FK Aarlesunds veranstaltet wurde. Nach zwei klaren Siegen über Cittadella Calcio (4:1) und Southend United (3:0), sowie einem 1:1-Unentschieden gegen Burton Albion, schloss Auxerre die Gruppenphase als Gruppenerster ab. Im Halbfinale war dann jedoch bereits Endstation - der spätere Turniersieger Ascoli Calcio gewann die Partie knapp mit 1:0. Trotz des relativ frühen Ausscheidens brachte das Turnier einige positive Aspekte mit sich: neben den knapp über 2 Millionen Euro Preisgeld, die umgehend in die Verbesserung der Jugendarbeit investiert wurden, und der Spielzeit für die vielen bereits im Verein vorhandenen Talente, konnte sich Boumsong auch einen guten Überblick über den Kader verschaffen:
Im Tor führt kein Weg an Zacharie Boucher vorbei. Der auf Réunion geborene ehemalige U21-Nationaltorhüter Frankreichs spielt seit 2015 für AJ Auxerre. Ausgebildet wurde der "nur" 1,81 Meter-große Schlussmann in Le Havre, ehe er 2014 zum FC Toulouse wechselte. Dort konnte er sich jedoch nicht durchsetzen. Seit seinem Wechsel nach Auxerre ist der 24-Jährige die unangefochtene Nummer 1, was sicherlich auch an mangelnder Konkurrenz liegt. Dennoch sind seine Qualitäten unbestritten, besonders seine Reflexe sind ausgezeichnet. Als Ersatz steht Eigengewächs Xavier Lenogue bereit, jedoch wird er nur im absoluten Notfall zum Einsatz kommen. Der 19-Jährige hat weder die nötige Qualität, noch das erforderliche Talent, um Stammspieler zu werden. Mehr als die Rolle der Nummer 2 dürfte für ihn aller Voraussicht nach nicht drin sein.
Die Abwehr ist - bis auf die linke Seite - äußerst tief besetzt. Rechts streiten sich gleich vier Spieler um den Platz in der ersten Elf. Wobei streiten wohl das falsche Wort ist, da Ruben Aguilar den anderen um einiges voraus ist. Der 23-Jährige ist seit 2014 im Verein und seitdem mehr oder wenig durchgehend Stammspieler. Dies wird sich auch in der kommenden Saison höchstwahrscheinlich nicht ändern. Hinter ihm lauern der vielseitig einsetzbare Loic Goujan, Neuzugang Roman Laspalles und der noch sehr junge Khamis Digol auf ihre Chance. In der Innenverteidigung stehen sogar sechs Spieler zur Verfügung: zum einen wäre da Vieux Sané. Der Senegalese ist für ein Jahr von Bursaspor ausgeliehen und besticht vor allem durch seine Physis und seine Athletik. Routinier Mickael Tacalfred und Marseille-Leihgabe Stéphane Sparagna, der auch im Mittelfeld eingesetzt werden kann, streiten sich um den freien Platz neben ihm. Zu Saisonbeginn wird Tacalfred wohl aufgrund seiner Erfahrung die Nase vorn haben. Dahinter warten Linksfuß Rémi Fournier und Sommerneuzugang Baba Traoré auf mögliche Einsätze. Der erst 16-jährige Obite NDicka gilt als großes Talent und soll langsam an den Profifußball herangeführt werden. Viele Experten bescheinigen ihm jedoch bereits jetzt eine große Zukunft. Nun zur linken Seite: gelernte Linksverteidiger gibt es ihm Team nur einen - den 20-jährigen Kenji-Van Boto. Mangels ernsthafter Alternativen wird er seinen Platz in der ersten Elf sicher haben. Sollte er ausfallen, könnten ihn Goujon, Traoré oder im Notfall auch Sané vertreten. Jedoch sollte man dies möglichst vermeiden, da alle drei nicht auf dieser Position ausgebildet wurden.
Im Mittelfeld wird Boumsong auf zwei Sechser und einen Achter setzen, um so Kompakt wie möglich zu stehen. Im defensiven Mittelfeld werden der von Standard Lüttich ausgeliehene Birama Touré und Kapitän Lionel Mathis gesetzt sein. Touré hat seine Stärken in der Defensie, sowie im technischen Bereich. Der 34-jährige Mathis wurde in Auxerre ausgebildet und kehrte im Sommer zu seinem Heimatverein zurück. Er brilliert vor allem durch seine brillante Spielübersicht und sein Passpiel. Mit Moussa Diallo steht ein talentierter, aber noch sehr roher Ersatz bereit. Brahim Konaté ist zwar als Achter gelistet, jedoch liegen seine Stärken eindeutig in der Defensive, sodass auch er überwiegend als Sechser eingesetzt werden wird. Auf der Acht ist Ex-Werderaner Ludovic Obraniak klar gesetzt. Er ist der kreative Kopf des Teams und soll für die überraschenden Momente sorgen. Zudem ist der ehemalige polnische Nationalspieler, der 2011 mit Lille französischer Meister wurde, ein Spezialist für Standards. Der talentierte Samed Kilic ist sein primärer Vertreter. Dahinter lauert das erst 18-jährige Top-Talent Abdoulaye Sissako auf seine Chance, die er im Laufe der Saison auch definitiv bekommen wird. Seine Physis und Präsenz auf dem Platz ist in seiner Altersklasse nahezu einmalig. Aus ihm könnte einmal ein ganz Großer werden. Adama Ba und Alexandre Vincent werden im Angriff eingesetzt und dementsprechend auch erst dort besprochen.
Beginnen wir mit der linken Angriffsseite. Dort wird der gelernte Stürmer Gaetan Courtet zu Saisonbeginn einen Stammplatz inne haben. Er ist technisch enorm beschlagen und verfügt über einen guten Schuss aus der zweiten Reihe. Er soll mit seinem starken rechtem Fuß immer wieder in die Mitte ziehen und so für Gefahr sorgen. Sein Vertreter ist der eben schon genannte gelernte Linksaußen Alexandre Vincent. Dieser galt einst als größtes Talent des Vereins, jedoch stagnierten seine Leistungen in letzter Zeit. Daher muss er zunächst mit der Bank vorlieb nehmen. Romain Montiel, eigentlich gelernter Stürmer, wartet dahinter auf seine Chance. Auf Rechts soll der oben bereits erwähnte Adama Ba wirbeln. Seine Flankenläufe sorgen immer wieder für Gefahr, zudem kommt seine überragende Athletik. Als Joker von der Bank bietet sich der pfeilschnelle Francois-Xavier Fumu-Tamuzo an. Er wird sicherlich einige Chancen bekommen, um sich beweisen zu können. Der Georgier Giorgi Jobava dürfte es hingegen schwer haben, überhaupt Einsatzzeit zu bekommen. In der Mitte vertraut Boumsong auf die Standard Lüttich-Leihgabe Mohamed Yattara. Der Guineer ist groß, bullig und kopfballstark, aber auch technisch beschlagen und zudem noch schnell. Die perfekte Mischung für einen Mittelstürmer. Sein Ersatz ist der sehr talentierte Florian Ayé, der auch über die Flügel kommen kann. Wenn der 19-Jährige noch etwas abgezockter vor dem Tor wird, dann sollte einer großen Kariere eigentlich nichts im Wege stehen. Damit ergibt sich folgende Aufstellung für den 1. Spieltag, an dem AJ Auxerre bei Stade Laval zu Gast sein wird:
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