Beep.......beep.......beep.............
In der Ferne höre ich ein leises biepen. Langsam möchte ich meine Augen öffnen, meine Lider jedoch sind so schwer. Mit aller Kraft stemme ich mich gegen die aufkommende Müdigkeit und schaffe es meine Augen zu öffnen. Ein grelles Licht über mir blendet mich. Langsam gewöhnen ich mich an die Helligkeit und kann rund um mich herum ein paar Gerätschaften erkennen. Ich beginne zu realisieren dass ich in einem Krankenbett liege. Mein ganzer Körper schmerzt und ich kann mich nicht wirklich bewegen. Überall an meinem Körper scheine ich blaue Flecken zu haben. Im linken Unterarm befindet sich ein Venenweg. An meinem Zeigefinger ist ein komischer blauer Fingerhut fixiert. Verdammt was brennt das so zwischen meinen Beinen. Ich spüre einen Plastikschlauch zwischen meinen Beinen. Nach ein paar Minuten finde ich die Kraft um meinen Kopf zu drehen und mir einen Überblick zu verschaffen. Da betritt eine durchaus attraktive jüngere Krankenschwester den Raum.
„Guten Morgen Aiden. Schön dass du aufgewacht bist. Wie geht es dir?“
„Morgen. Naja, mir tut irgendwie alles weh. Wo bin ich hier?“
„Aiden du bist im Krankenhaus in Inverness. Du hattest einen schweren Autounfall und wurdest hier her gebracht.“
In meiner Erinnerung dämmert etwas. Ich sehe mich und Sean im Auto. Wir streiten. Dad geht dazwischen. Plötzlich erscheint ein schwarzer LKW. Die Bilder brechen auf mich herein. Beinahe werde ich ohnmächtig. Mir wird übel und ich muss mich übergeben.
Die Schwester hilft mir und wischt mir den Mund sauber. Ich muss die Krankenschwester was fragen, jedoch habe ich panische Angst vor der Antwort.
„Wie geht es meinem Bruder?“
„Aiden ich darf dir keine Auskunft über solche Dinge geben. Dafür muss ich einen Arzt holen.“
„Und was ist mit meinem Vater?“
„Aiden, ich darf nichts sagen. Ich werde Doktor Morrison holen. Er wird dir deine Fragen beantworten.“
Die Schwester verlässt den Raum und in mir macht sich ein furchtbares Brennen bemerkbar. Die Bilder blitzen wieder auf. Wieso haben Sean und ich das gemacht. Dad hat die Ampel übersehen. Der LKW Fahrer hatte keine Chance. In das Meer aus Fragen und Schmerzen versunken bemerkte ich gar nicht dass der Arzt schon im Zimmer war.
„Aiden, mein Name ist Dr. Steven Morrison. Schwester Amber hat mir gesagt dass du ein paar Fragen hast.“
„Ja, ich will wissen was mit meinem Bruder und mit meinem Dad passiert ist.“
„Aiden, Sean liegt noch auf der Intensivstation. Du bist hier schon auf einer Intermediate Care. Er ist außer Lebensgefahr, aber sein Zustand ist noch nicht stabil genug dass wir ihn hierher versetzen können.“
„Und mein Dad, was ist mit meinem Vater?“
„Es tut mir leid Aiden, für ihn konnten wir nichts tun. Seine Verletzungen waren zu schwerwiegend. Er hatte mehrere Knochenbrüche und innere Blutungen. Er war bereits tot als er hier bei uns ankam.“
Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich hörte was Dr. Morrison gerade gesagt hat aber mein Gehirn wollte es nicht verstehen. Es kann nicht sein dass mein Vater nicht mehr leben soll. Der Mann dem ich alles zu verdanken habe. Ich will schreien, will aus dem Bett springen, will davon rennen. Raus aus diesem Raum, raus aus diesem Krankenhaus, raus aus diesem Traum. Das kann nicht real sein. Ich spüre eine Wärme in mir, es fühlt sich an als ob ich verbrenne. Langsam wird es um mich herum schwarz. Ich höre nur mehr weit entfernt von mir Dr. Morrison rufen: „Der Junge kollabiert !“ Plötzlich blitzen vor meinen Augen große rote Buchstaben auf. Ich kann es zuerst nicht lesen doch dann wird es mir klar was dort steht……..DU BIST SCHULD |
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