
Das 128.Steel City Derby
Facts
Gesamt: 127
Wednesday Siege: 42
United Siege: 45
Unentschieden: 40
Letztes Aufeinandertreffen: 26.02.2012
Sheffield Wednesday gewann 1:0
Es ist eines der beliebtesten Derbys auf der Insel und gehört zu den traditionsreichsten Derbys auf der Welt. Das Sheffield Derby, auch
genannt "The Steel City Derby".
Es ist nebenbei eines der am leidenschaftlichsten geführten Spiele auf der Insel, dem Mutterland des Fussballs. Die Stahlstadt gilt immerhin als Wiege des englischen Fußballsports und ist Heimat des ältesten heute noch existierenden Fußballklubs der Welt, dem Sheffield FC. Die Regelauslegungen des 1857 gegründeten Vereins, die sogenannten "Sheffield Rules", gelten darüber hinaus auch noch als die ersten schriftlich festgelegten Regeln des modernen Fußballs. Während der Sheffield FC aber stur am Amateurparagraphen festhielt, gelang es den beiden Profiklubs Sheffield Wednesday (1867 gegründet) und Sheffield United (1889) schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Pioniere des Sports zu überflügeln. Seit dem ersten Aufeinandertreffen im Jahre 1890, das als Freundschaftsspiel stattfand und 2:1 zu Gunsten der Owls endete, sind über die Jahre 125 Steel-City-Derbies im Rahmen verschiedenster Bewerbsspiele vergangen. Bei 40 Remis haben die Blades mit 45 Siegen gegenüber Sheffield Wednesday mit 42 in der ewigen Bilanz knapp die Nase vorne.
Das erste Pflichtspiel fand am 16.10.1893 statt, in der ersten englischen Division trennten sich United und Wednesday mit einem 1:1 Unentschieden.Das Derby zieht die Massen an, selbst als beide Vereine in der Third Dvision spielten, kamen 1979 knapp 50.000 Zuschauer zum Spiel. 65.000 Fans sahen das Derby im Januar 1952 in Hillsborough, 75.000 das FA-Cup-Halbinfale 1993, das Sheffield Wednesday mit 2:1 nach Verlängerung gewinnen konnte.
Den höchsten Sieg feierte United 1951 mit einem 7:3 Sieg, Wednesday hingegen 1979 mit einem 4:0. Dieser Sieg für die "Owls" ging als "Boxing Day Massacre" in die Geschichte ein.
Die Rivalität der beiden Clubs ist groß, allerdings war es häufig aufgrund durch unterschiedlicher Ligazugehörigkeit ruhig. Wer die Nummer 1 der Stadt ist, wird im direkten Duell untereinander ausgemacht, von den Erfolgen her schenken sich beide nichts, auch wenn Wednesday einige Titel mehr sammeln konnte.

Ein bezeichnendes Bild für die Rivalität zwischen Wednesday und United
Kurzinterview mit Nigel Pearson
Morgen steht nach 5 Jahren wieder das Steel City Derby am Programm, Mr. Pearson. Wie geht man bei den "Owls" mit der Favoritenrolle um?
Wir wollen diese Saison aufsteigen. Demnach sind wir in einem Großteil
der 46. Spiele Favorit. Mit so etwas muss man umgehen können. Ob dies nun ein Derby ist oder nicht sei dahin gestellt. Nach dem Spiel wird man dann sehen, ob die Rollenverteilung gerecht war.
Sie haben in der Saisonvorbereitung mit einer unkonventionellen Maßnahme für Aufsehen erregt, indem Sie eine Partynacht anordneten. Wie kommt man im Jahre 2017 auf solche Ideen?
Indem man sieht, dass bei einer Mannschaft nach einem Kaderumbruch noch etwas Teambuilding gefragt ist. Ob über heiße Kohlen zu laufen besser ist, als wie gemeinsam das eine oder andere Pint zu trinken, wage ich zu bezweifeln.
Man sagt, dass der Abgang von Gary Hooper in dieser Nacht seinen Ursprung hatte. Ist dies korrekt?
Wenn ja, dann hat die Aktion eingeschlagen. Ein Spieler will glücklich sein dort wo er spielt und ein Verein möchte einen glücklichen Spieler. Ist diese Konstellation nicht vorhanden, ist es besser für beide, dass man getrennte Wege geht.
Aber warum war Gary Hooper unglücklich?
Vielleicht deswegen, weil er letzte Saison unglaubliches Verletzungspech hatte. Dies ist aber meist auch nur ein Resultat von anderen negativen Faktoren.
Als Ersatz holte man sozusagen im letzten Abdruck Connor Wickham zurück nach Sheffield. Wie kann man sich einen solchen Spieler leisten?
Die Situation war auf jeden Fall günstig für uns. Crystal Palace holte mit Vietto noch einen weiteren Topstürmer. Nun waren Benteke und Vietto in der Hierarchie vor Connor. Er hatte aber keine Lust mehr auf die Ersatzbank. Wir boten ihm eine Perspektive und Vertrauen. Außerdem kennt er Sheffield bereits. Manchmal muss man vielleicht einen Schritt zurück gehen, um nochmals neu durchzustarten. Ich glaube nach dieser Devise handelte Connor auch. Finanziell hat uns der Transfer aber nicht an unsere Grenzen gebracht.
Der Saisonstart ist super verlaufen. Man liegt auf Platz 3 und hat Kontakt nach oben. Haben Sie sich das erwartet?
Erwartet ist gut gesagt. Sagen wir mal, ich habe es mir erhofft und daran geglaubt. Wir haben einen tollen Kader, der zu den besten in der Liga zählt. Und wir haben ein gemeinsames Ziel, welches wir nicht aus den Augen verlieren.
Übermorgen kommt es zum 128. Steel City Derby. Wie ist der Gemütszustand?
Absolut fokussiert, wie vor jedem Spiel. Aber die Freude auf ein ausverkauftes und ohrenbetäubendes Hillsborough Stadion ist riesig.
Herzlichen Dank für das Interview und viel Erfolg für das Derby.

Fokussiert und den Blick immer nach vorne gerichtet- Nigel Pearson
Coming next: Spielberichte inkl. ausführlichen Derbybericht
Quellen:
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