FK Krasnodar - AS Saint-Etienne: Die Liga schlummerte noch tief im Winterschlaf, doch die UEFA weckte die russischen Vereine vorzeitig aus ihrem Winterschlaf und bat zum Tanz in der Europa League. Der Gegner im Sechzehntelfinale war AS Saint-Etienne, für viele ein Glückslos, aber mal sollte die Franzosen nicht unterschätzen. Doch genau das passierte, Dan Petrescu bot mit Rashica, Kadlec und Marin gleich drei Neuzugänge auf, musste dabei den wichtigsten Mann, Fedor Smolov vorgeben, der hatte sich am letzten Gruppenspieltag eine gelbe Karte eingefangen und fehlte gesperrt. Offensiv eine deutliche Schwächung, denn was man auch probierte, Kadlec war kein Smolov und an Ari lief das Spiel völlig vorbei. Der wurde in der Halbzeit durch Rotariu ersetzt, auch weil Saint-Etienne immer gefährlicher und dem Tor näher kam. Nach einer kurzen Druckphase der Franzosen, wo Beric und Hamouma nur die Stange trafen, wurde Krasnodar allmählich besser und übernahm die Kontrolle, vor dem Tor agierte man aber wie ein beinamputierter Tiger, ein logisches 0:0 war die Folge.
AS Saint-Etienne - FK Krasnodar: Krasnodar stand im Rückspiel gehörig unter Druck, angeblich hatte der Vorstand mindestens das Viertelfinale gefordert und nach dem 0:0 im Heimspiel standen die Chancen eher zu Gunsten der Franzosen. Doch die rund 40.000 Fans im Stade Geoffroy Guichard, unter ihnen rund 1.500 Schlachtenbummler aus Russland sollten ein Spiel erleben, welches man so schnell nicht vergessen würde. Die Partie stand ganz im Zeichen von Rückkehrer Fedor Smolov, der Krasnodar erneut zeigte, dass er derzeit unverzichtbar für die Grün-Schwarzen ist. Eingeleitet wurde der Untergang allerdings von einem Mann mit bekanntem Namen, Florentin Pogba! Nach einem Stangenschuss von Smolov kullerte der Ball die Linie entlang, Pogba versuchte zu klären, traf den Ball aber schlecht, traf Keeper Ruffier in die Magengegend, von wo der Ball zum 1:0 über die eigene Torlinie kullerte, im wahrsten Sinn des Wortes doppelt schmerzhaft. Saint-Etienne nun unter Druck, Krasnodar hatte das Auswärtstor, nun brauchte man selbst zwei. Doch die guten ersten 15 Minuten gerieten schnell wieder in Erinnerung und Saint-Etienne erarbeitete sich gute Chancen, im Abschluss war aber einfach der Wurm drinnen. Zweimal scheiterte Beric in einem Spielzug aus rund 10 Metern an Kritsyuk, kurz vor der Pause wurde ein Lattenkopfball von Hamouma zum Boomerang, denn Granqvist drosch den Ball weg, Kaboré gewann das Kopfballduell an der Mittellinie, bediente Smolov, der ließ Unglücksrabe Florentin Pogba mit einem herrlichen dreifach Rittberger aussteigen und ließ auch Ruffier keine Chance.
Die Franzosen waren nun völlig von der Rolle, nur 5 Minuten nach dem Seitenwechsel verlor erneut Pogba den Ball an der Mittellinie an Kaboré, der ließ mit einem unwiderstehlichen Antritt auch noch Perrín stehen und traf mit dem 3:0 zur Vorentscheidung. Pogba's Gesichtsausdruck sprach Bände, man sah ihm an, wie sehr er sich in diesem Moment seinen kleinen Bruder hierher wünschte, doch das Spiel hätte wohl auch er nicht mehr umbiegen können, zu gut spielte Krasnodar an diesem Abend, allen voran Smolov, der mit einem Doppelpack in der Schlussphase das Ergebnis noch auf 0:5 hochschraubte, bittere Pleite für Saint-Etienne, das Abenteuer Europa League war bereits in der ersten KO-Runde zu Ende.
0:1 Ruffier 27. (ET)
0:2 Smolov 45.
0:3 Kaboré 50.
0:4 Smolov 65.
0:5 Smolov 75. (E.) |
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