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„Dieser ostwestfälische Fußballwahnsinn, er nimmt seinen Lauf“, schrie der Kommentator nach dem 3:2 durch Kacper Przybylko gegen die SG Dynamo Dresden am 34. Spieltag der Saison 2013/14. Zuvor hatte es Norbert Meier geschafft, der toten Mannschaft wieder neues Leben einzuhauchen. Durch das 3:2 schickte man Dynamo direkt in die 3. Liga, man selbst „durfte“ in die Relegation. Das Drama mit Darmstadt, der bittere Abstieg, der Wiederaufstieg, das Pokal-Halbfinale. Geschichten die mittlerweile dem Großteil der Menschen bekannt sind, die gerne mal einen Blick über die Bundesliga hinauswerfen. Blicken wir lieber auf die aktuellen Geschehnisse.
Sommer 2016. Norbert Meier verlässt den DSC Arminia Bielefeld und wechselt zum SV Darmstadt 98, ausgerechnet Darmstadt. Doch wie kam es dazu?
Zu Beginn kamen die ersten Gerüchte in den Meiden auf, Darmstadt habe Interesse an der Personalie Meier, nachdem klar war das Dirk Schuster die Lilien Richtung Augsburg verlassen wird. Meier weilte derzeit jedoch im Urlaub auf Mallorca, außerdem dementierte Sportdirektor Samir Arabi die Gerüchte, er habe weder von Darmstadt noch von Meier etwas diesbezüglich gehört. Es dauerte jedoch nur wenige Tage bis klar wurde, dass der in Bielefeld so hoch angesehene Norbert Meier ein ganzes linkes Spiel spielte. Kurzum: Seitens des Vereins wurde eine Anfrage der Darmstädter offiziell bestätigt, Meier ließ seinen Berater sprechen. Als man sich auf eine Ablöse geeinigt hatte, welche bei sofortigen 400.000€ bzw. nochmals 400.000€ ,sollte Darmstadt den Klassenerhalt schaffen, lag, war das Thema durch und Meier verschwunden. Sogar zu seiner Vertragsauflösung kam er nicht persönlich, sondern ließ alles über seinen Berater laufen.
Nicht die feine englische Art wenn man bedenkt das Meier sich noch im Winter so zu seiner Vertragsverlängerung äußerte:“Natürlich bleibe ich, wo soll ich denn hin?“, so äußerten sich neben zahlreichen Fans auch Geschäftsführer Gerrit Meinke und Präsident Hans-Jürgen Laufer.
Zu Gute halten muss man ihm jedoch, dass es für ihn selbst wohl die letzte Möglichkeit sein wird nochmal in der Bundesliga an der Seitenlinie stehen zu dürfen, jünger wird unser „Käse-Nobby“ schließlich auch nicht.
Kleine Anekdote: In einem Interview antwortete Meier auf die nachfrage ob er denn nochmal nach Bielefeld kommen wird um ein leckeres Käsebrötchen zu verdrücken, bei der Übergabe des Dienstwagens in Bielefeld würde er natürlich auch zu einem Käsebrötchen nicht Nein sagen.
Anschließend war klar, Bielefeld braucht einen neuen Coach. Bloß wer? Schnell kristallisierte sich Rüdiger Rehm als Topfavorit heraus, weitere Namen waren Holger Stanislawski und auch Andre Breitenreiter wurde genannt.
Nur wenige Tage später war die Sache gegessen. Der 37-Jährige Rehm wurde für 150.000€ von der SG Sonnenhof Großaspach verpflichtet, eines der größten Trainertalente Deutschlands, so Samir Arabi. Fakt ist, Rüdiger Rehm gelang in der vergangenen Saison mit Großaspach beinahe der Aufstieg in die 2. Bundesliga und das mit einem Kandidaten für die hinteren Ränge in der Tabelle.
Nun will er den defensiven Fußball unter Meier vergessen machen und mit schnellem, offensiven Spiel die Alm wieder zum Beben bringen.
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