Die Saison schien schon zu Beginn des Monats entschieden, doch dann setzte bei Werder auf einmal die Meister-Muffe ein. Zunächst siegte man gegen Hertha noch im Berliner Olympiastadion, doch das sollte dann vorerst der letzte Erfolg bleiben. Das Tor von Tonny Vilhena nach etwas mehr als zwanzig Minuten war der einzige Höhepunkt und die 11 583 mitgereisten Bremer hatten Grund zu jubeln, denn der Vorsprung konnte gehalten werden. Das blieb auch eine Woche später so und das obwohl man selbst nicht gewinnen konnte. Gegen Frankfurt stand am Ende ein 1:2 im Weserstadion, da aber auch Leverkusen gegen Dortmund unterlegen war, blieb das Polster bei vier Zählern. Aber auch den nächsten Matchball verwandelte man nicht! In Mönchengladbach geriet man früh in Rückstand und musste mit ansehen, wie die Bayern in überzeugender Manier das Spiel gewann. Man selbst drehte nun auf und die Partie! Binnen weniger Minuten bog man das 1:0 in ein 1:2 um, ehe Ibrahima Traore doch noch per Elfmeter den Ausgleich markierte. Durch die Punkteteilung waren es drei Zähler auf die Bayern und damit noch immer nichts perfekt. Leverkusen stürzte mittlerweile auf Rang vier ab, wurde auch noch von Schalke überholt.
"Natürlich hätten wir gerne schon alles klar gemacht, so haben wir heute den Druck. Doch zu Hause Meister werden ist ja doch schöner", äußerte sich Robert Bauer selbstbewusst vor Anpfiff. Das Endspiel um den Titel? Ausgerechnet gegen den Hamburger SV, wie vor einem Jahr, als es um die Champions-League ging. Drei Punkte und vier Tore, lautete der Vorsprung um 15:30 Uhr, als endlich der Pfiff des Unparteiischen ertönte. Die Hausherren wollten nicht mit einem müden 0:0 den Titel erringen und so begann man offensiv wie eh und je! Eine Flanke von Raphinha erreichte Torreira mit dem Kopf, doch am Ende scheiterte er am Aluminium nach nur vier Minuten. Im direkten Gegenzug tauchte Nicolai Müller vor dem Bremer Tor auf, wurde aus sechs Metern von Veljkovic bedrängt und traf dadurch nur den Außenpfosten! Es dauerte bis zur dreißigsten Spielminute, ehe endlich gejubelt werden durfte. Vilhena überläuft seine Gegenspieler und hebt das Leder in das Zentrum, wo Johannes Eggestein das Leder annehmen kann. Er trifft den Ball dann nicht richtig und verlädt so ungewollt Mathenia und bringt Werder in Führung! Im zweiten Durchgang stachen dann zwei Nouri-Joker! Gnabry ließ seinen Bewacher aussteigen, scheiterte an Mathenia, doch Jóhannsson drückte das Leder über die Linie! Die Meister-Sause begann nun endgültig, zwanzig Minuten vor dem Abpfiff. Dass der HSV durch Heurtaux und Kabasele sogar noch zum 2:2 kam störte dabei auch nicht, denn um 17:21 Uhr ertönte endlich der Schlusspfiff und Werder Bremen war Deutscher Meister! |
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