Erster Spieltag und bei Werder gibt es gleich ein paar kleinere Überraschungen. In der Innenverteidigung spielt Milos Veljkovic von Beginn an, überzeugte in der letzten Rückrunde. An seiner Seite steht Neuzugang Jeffrey Gouweleeuw. Auf der Sechs beginnt Pirmin Schwegler und nicht Petsos, ebenso dürfen Vilhena und Elyounoussi beginnen. Die Überraschung aber gibt es im Angriff, denn dort setzt Nouri auf Johannes Eggestein und nicht auf Top-Torjäger Aron Jóhannsson.

Der FC Bayern siegte zuvor ziemlich unspektakulär mit 2:0 gegen Augsburg, sodass sich sogar die Chance bot an die Tabellenspitze zu klettern. Das Spiel begann schwungvoll und beide spielten mit offenem Visir, doch eine Standardsituation entschied dann zu Gunsten von Werder für das erste Tor. Elyounoussi schlägt den Ball in den Sechzehner, Gnabry kommt heran und köpft das Leder wieder zurück auf den ersten Pfosten. Dort steht Johannes Eggestein und der rechtfertigt seinen Startelfeinsatz mit dem 1:0! Sein Kopfball aus sieben Metern war zu schnell für Hannovers Schlussmann. Doch Hannover schlug umgehend zurück und glich direkt wieder durch Nico Schulz aus. Das Spiel blieb temporeich und ausgeglichen, nach einer Stunde dann wieder eine Großchance. Gnabry lässt Sorg stehen und flankt, doch Tonny Vilhena knöpft knapp über das Tor. Danach nahm Hannover das Tempo raus, hielt den Ball möglichst lange und rettete sich so zu einem glücklichen Remis.



Der 18-Jährige August Thomsen erhielt vor dem Spiel gegen den FC Schalke 04 einen Profivertrag. Der junge Däne kann im zentralen Mittelfeld eingesetzt werden und soll an die erste Mannschaft herangeführt werden. Johannes Eggestein lehnte derweil eine Vertragsverlängerung ab, laut seinem Berater wird er dies auch nicht mehr tun.

Der FC Schalke begann gleich mit Druck und so spielte Goretzka einen scharfen Pass in den Sechzehner, parallel zur Grundlinie. Neuzugang Ryder kam zum Abschluss, doch Hradecky parierte glänzend. Im Gegenzug ließ Gnabry Naldo aussteigen und spielte zu Eggestein, doch dessen Schuss landete am rechten Pfosten. Beide Teams spielten wieder mutig nach vorne und mit viel Tempo, doch beide Defensivreihen verhinderten klare Abschlüsse. Bis eine Hereingabe von Leibold durchkam und Johannes Eggestein aus zehn Metern ins kurze Eck köpfte und Werder wie schon am ersten Spieltag in Führung köpfte! Mit dem Pausenpfiff legte der 20-Jährige dann das 0:2 nach und brachte Werder dem Sieg ein ganzes Stück näher. Nach einer kurzen Zwischenoffensive der Königsblauen zu Beginn des zweiten Spielabschnittes siegte Werder doch relativ souverän und sicherte sich drei Punkte.



Seitdem Florian Grillitsch das Kapitänsamt von Zlatko Junuzovic übernommen hat spielt er wieder stark auf, auch diesmal ging er vorneweg. So zog er nach drei Minuten gleich ab und traf das Lattenkreuz. Im Gegenzug zeigte Hradecky, wieso er Nouris Wunschkandidat war und parierte im Eins gegen Eins gegen Emil Forsberg. Die Defensivarbeit von Werder passt in dieser Saison und auch diesmal warfen sich die Spieler in jeden Schuss und bekamen so immer wieder ein Bein dazwischen. Dann kam aber Glück dazu, denn ein Schlenzer von Werner landete am Pfosten. Im Gegenzug scheiterte Tim Leibold an Gulacsi. Gespielt waren da gerade einmal fünfzehn Minuten. Nach einer guten halben Stunde bekam Werder bei der harten Leipziger Gangart einen Freistoß zugesprochen. Delaney zieht den Ball zum Tor, Jóhannsson steigt höher als alle anderen und wuchtet das Leder in die Maschen zum 1:0! Danach packten die Leipziger die Boxhandschuhe ein und die Fußballschuhe aus, drängten auf den Ausgleich. Nach einer Stunde war es dann soweit und Timo Werner glich aus. RB wurde immer stärker und Nouri reagierte, brachte Kainz, Johannes Eggestein und Thomsen. Doch es wollte wohl kein Tor mehr fallen, bis Werder noch einmal durchkam. Ludwig Augustinsson fasste sich in der Nachspielzeit ein Herz, drang in den Sechzehner ein, lief auf der Grundlinie, tunnelte Compper und fand natürlich Johannes Eggestein. Wer auch sonst sollte am richtigen Ort stehen und das Leder über die Linie drücken, als der Mann der Stunde? Werder siegt auch Dank des goldenen Händchens von Nouri zu Hause und hat nun sieben Zähler auf dem Konto!



Das Spiel war diesmal deutlich ruhiger als sonst und erst nach 27 Minuten gab es den ersten richtigen Torschuss im Spiel. Santiago Garcia zog aus 23 Metern ab und schweißte das Leder passgenau im Winkel ein. Ein Treffer der Kategorie 'Tor des Monats'. Danach spielten nur noch die Hoffenheimer und immer wieder war Lukasz Hradecky im Tor der Grün-Weißen gefordert. Am Ende avancierte er zum Matchwinner und rettete gleich neun Mal mit bärenstarken Paraden. Werder bleibt damit weiter in der Erfolgsspur.



Nach dem Sieg gegen Köln bleibt Werder weiterhin oben dran. Im ersten Durchgang traf Ludwig Augustinsson nach einer guten halben Stunde, doch dieser Treffer hatte sich nicht angebahnt. Im zweiten Spielabschnitt schlug wieder einmal Johannes Eggestein zu. Das Bremer Sturmjuwel steigert damit weiterhin seinen Marktwert und zieht die Blicke der Interessenten auf sich. Für Werder wird es immer aussichtsloser ihn zu halten, wie auch sein Berater verlauten ließ: "Johannes plant seine Zukunft. Er macht sich selber Gedanken, was gut für ihn ist. Vor drei Jahren war es, bei Werder zu bleiben und die ersten Schritte im Profigeschäft zu machen. Was es heute ist wird sich zeigen. Vielleicht Dortmund, vielleicht Mönchengladbach. Vielleicht aber auch Bremen." Die sind derzeit Dritter, punktgleich mit Hamburg und Wolfsburg!