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  1. AW: SV Werder Bremen | "This is Osterdeich!"

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    Fußballgott Avatar von Pinturicchio
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    Standard AW: SV Werder Bremen | "This is Osterdeich!"





    Das Reich von König Otto war untergegangen, seine Thronfolger regierten mehr schlecht als recht in Bremen. Felix Magath war im Winter 1999 bereits der vierte im vierten Jahr, der sich nach Rehhagels Weggang daran versuchte, es wieder zum Strahlen zu bringen. Weetendorf kam für den nach Wolverhampton abgewanderten Havard Flo. Und wieder einmal ersetzte ein höchstens mittelmäßiger Fußballer einen ebenso mittelmäßigen anderen.

    Wie sollte dieser Verein noch die Kurve kriegen? Ein untergegangenes Königreich wiederzubeleben war und ist nicht so einfach, auch nicht im Fußball. Andernorts leistete man sich inzwischen teure Werksclubs, man plante gigantische Arenen, ging an die Börse, verbandelte sich mit international aufgestellten Marketingagenturen. Dem Standortfaktor kam eine immer größere Bedeutung zu. Verglichen mit Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt, mit München und dem Ruhrgebiet sowieso, war Bremen eher ein unbedeutender Standort. In Leverkusen oder Wolfsburg pumpten Global Player wie Bayer oder die Volkswagen AG Millionen in die werkseigene Fußballabteilung. Werder war am Anfang des neuen Jahrtausends so unattraktiv für die Wirtschaft, dass mehr als ein Jahr lang kein Unternehmen Trikotsponsor sein mochte – zumindest nicht zu einem angemessenen Preis.



    Die Sehnsucht aber, die war nicht untergegangen. In einem Vereinslied heißt es: „Werder, wir kommen wieder.“ Werder kam wieder. Kein zweiter Verein in Deutschland bekam das so gut hin. Das Land war hoffnungsvoll verschuldet und den Bremern fiel es zusehends schwerer, auf ihre Stadt stolz zu sein. Da war es gut, dass nicht auch noch der Fußball gänzlich starb. Und vielleicht liegt auch darin die besondere Anziehungskraft dieses Vereins. An der Weser erblühte erneut eine Landschaft, auf die die Konkurrenz aus der Bundesliga staunend, respektvoll und wohl auch neidisch schaute. Es entstand ein grün-weißes Wunderland. Und es geschahen nicht nur neue „Wunder von der Weser“, wie einst gegen Spartak Moskau, gegen Dynamo Berlin oder gegen den RSC Anderlecht. Werder zeigte einen wunderbaren Fußball. Nicht immer, aber oft. Oft genug.

    In der Champions-League hat Werder den FC Valencia, Juventus Turin, den FC Chelsea und Real Madrid besiegt, Inter Mailand und den FC Barcelona beinahe. Selten spielte eine Mannschaft nicht nur den erfolgreichsten, sondern auch den schönsten Fußball, wie jene Meistermannschaft von Werder in der Saison 2003/04. „Das“, sagte Werders ehemaliger Sportdirektor Klaus Allofs nach dem Titelgewinn, „ist das wahre Wunder von der Weser.“



    Das Wunder fiel nicht einfach vom Himmel. Das wird oft behauptet, aber das stimmt nicht. Die neue Zeit begann nicht einfach bei null. Das Ball tretende Personal bestand 1999 nicht nur aus Havard Flo oder Dirk Weetendorf. Das Personal hieß auch Torsten Frings, Frank Rost, Marco Bode, Dieter Eilts, Raphael Wicky, Andreas Herzog, Juri Maximov und Ailton. Es war stark genug, im Pokalfinale den FC Bayern München zu besiegen. Werder reinigte sich selbst, das war vielleicht nicht die schlechteste Idee in einem solch traditionshaften Verein, der in diesen mageren Zeiten ein Jubiläum feierte. Im Jahr 1999 wurde er hundert Jahre alt. Vielleicht haben auch die Sehnsüchte aus der guten alten Zeit den Club vor dem Absturz gerettet.

    Werder war in Bremen nie eine Religion wie in Gelsenkirchen oder Folklore wie in Köln. So bedingungslos wie im „Pott“ folgen die Leute hier den Grün-Weißen nie. Spielte der Club gut, gab es Wunder zu bestaunen, konnte man sich bestens mit Werder identifizieren. Dann erfasste ein „Wir-Gefühl“ die ganze Stadt. Spielte Werder schlecht oder stieg gar in die zweite Liga ab, wie 1979, dann mieden die Bremer und die Fans aus dem Umland das Weserstadion. Dann waren es plötzlich „die von Werder“. Egal war Werder den Bremern aber nie. In dem „Dorf mit Straßenbahnen“ gehörte der Bundesligist einfach dazu. Die einen schwärmten, die anderen meckerten, aber kaum einer drehte durch.



    Noch in der Hinrunde der Saison 2003/04 schien alles seinen gewohnten Gang zu gehen. Eine Handvoll Rentner pilgerte zum Training, lästerte über die Millionäre in kurzen Hosen, die einem Ball hinterherjagten. Die Zeitung vor Ort berichtete über Werder in einer Woche so viel, wie manch andere Lokalzeitungen an anderen Bundesliga-Standorten an einem Tag. Auf Schalke gingen so viele Menschen zum Auftakttraining, wie in Bremen an Spieltagen ins Stadion fanden. Aber im Frühjahr 2004 tauchte das Double eine ganze Stadt, eine ganze Region ins Glück. Sogar Klaus-Dieter Fischer, der alle Erfolge des Bundesligisten miterlebt hatte, sagte: „So etwas habe ich in Bremen noch nie erlebt.“

    Im Spätsommer 2002 hatte sich Werder getraut, Johan Micoud aus Parma zu verpflichten. Es war ein Risiko, aber es blieb überschaubar. Getreu der grün-weißen Tradition, die auf einen hanseatischen Umgang mit dem Geld wert legte. Es war kein Abenteuer, dass am Ende den ganzen Verein in einen Strudel riss. Der Transfer des Franzosen war ein Meilenstein. Micoud war das noch fehlende Puzzleteil im Werder-Spiel. Mit einem Dirigenten wie es seitdem kein zweites Mal gab, ließ sich die Schaaf’sche Philosophie umsetzen: Offensiv, schnell und direkt nach vorne. Werder entwickelte wieder einen eigenen Stil. Ein typisches Werder-Spiel endete 5:3 und nicht 1:0.



    Doch trotz der vergleichsweise überschaubaren finanziellen Möglichkeiten setzte sich Werder dauerhaft oben fest. Die Mannschaft wurde nach dem Double-Gewinn in der Liga Zweiter oder Dritter und der Club hatte dabei nicht über seine Verhältnisse gelebt. 2007 blieben sie sogar eher unter ihren Möglichkeiten. In einer Saison, als Bayern so schwächelte wie selten zuvor, verpasste es Werder, personell so stark wie noch nie, die Meisterschaft und auch das UEFA-Cup-Finale. Werder hatte sich in der Ligaspitze verankert, aber die Tradition des Ausbildungsvereins blieb bestehen.

    Das muss nichts Schlimmes sein, oft verbrachten Stars ihre fußballerisch stärkste Zeit im Zeichen der Werder-Raute. Völler, Herzog, Basler, Ailton oder Diego. Dies sind nur einige Beispiele. Dieser Club ist auch deswegen so geliebt geworden, weil Titel das Besondere und nicht das Normale waren. Und genau diese Sehnsucht nach Titeln treibt den Verein an, auch in der heutigen Zeit, wo es nicht mehr so läuft. Wo das Jahr 1999 wieder ganz nah kommt, steht die ganze Region zusammen. Werder Bremen ist etwas Besonderes – In vielerlei Hinsicht.


    Quelle: Startbild | Poster | Micoud


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  2. Folgender Benutzer sagt Danke zu Pinturicchio für den nützlichen Beitrag:

    Black_Tiger (16.10.2016)

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