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Macht Bierhoff Platz für Flick?
Superminister. Eine Bezeichnung, die Oliver Bierhoff (50) eigentlich nicht mag. Doch beschreibt sie perfekt die Machtfülle, die er seit der DFB-Strukturreform 2017 besitzt: Bierhoff ist nicht mehr nur Nationalmannschafts-Manager, sondern verantwortet als neuer Direktor für die Bereiche Nationalmannschaften und Fußball-Entwicklung mit Talentförderung und Trainer-Ausbildung mit insgesamt rund 100 Mitarbeitern unter sich auch das bis zu 150 Mio. Euro teure Prestigeobjekt DFB-Akademie. Nach der WM-Pleite gibt es Köpfe beim DFB, die sich vorstellen können, dass Bierhoff bei der Nationalmannschaft freiwillig abtritt. Und sich darauf konzentriert, die Verantwortung für das Große und Ganze zu tragen, zu delegieren statt sich als rechte Hand von Bundestrainer Löw persönlich um Trainingsplätze und Quartiere zu kümmern.
Eine mögliche Überforderung durch die Vielzahl der Aufgaben will man nach SPORT BILD-Informationen DFB-intern ausgemacht haben.
So erkläre sich auch Bierhoffs Verhalten vor und während der WM. Überreagiert habe der sonst so relaxte, humorvolle und charmante Bierhoff etwa, als er während einer Pressekonferenz damit überrascht wurde, dass eine Schüler-Zeitung bereits Löws 23 WM-Kandidaten ausgeplaudert habe und diese als Poster auf der DFB-Homepage zu finden seien. Bierhoffs Reaktion auf die Ente: "Das darf nicht passieren, das macht mich sauer."
Unglücklich auch Bierhoffs Reaktion auf die Medien-Kritik an Özil nach dessen Erdogan-Foto. Per Basta-Ansage wollte er das Thema für beendet erklären, musste später im BILD-Interview aber zurückrudern. Auch seine Erklärung nach dem WM-Aus, dass man hätte überlegen müssen, auf Özil aus sportlichen Gründen zu verzichten, brachte ihm viel Ärger ein. Bierhoff fühlte sich missverstanden, entschuldigte sich. Und räumte eigene Fehler bei der WM ein: "Ich sehe es auch so, dass wir Teil des Problems sind."
Der Name Hansi Flick (53), Co-Trainer von Löw beim WM-Triumph 2014, wird schon als möglicher Bierhoff-Nachfolger im Umfeld der Nationalelf gehandelt. Problem 1: Flicks überraschender Rücktritt als frustrierter DFB-Sportdirektor Anfang 2017. Problem 2: Bierhoff scheint nicht gewillt, bei der Nationalmannschaft loszulassen, die Herzensangelegenheit des früheren DFB-Stürmers ist.
Quelle: Sport-Bild
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