Es ist die erste Krise in Ingolstadt seit Damir Canadi als Cheftrainer installiert ist. Eine Krise, die sich klammheimlich einschlich. Die man kaum bemerkte, obwohl jeder wusste, dass diese Saison mit der ersten Europa League-Teilnahme ihre Gefahren beinhalten würde. Nach nur 12 Spieltagen steht man vor den Trümmern der Saison und muss schleunigst das Ruder herumreissen. In der Liga Platz 14. In der Europa League so gut wie vor dem Aus. Acht Punkte Rückstand auf die Europapokalplätze. Nur drei Punkte auf den Relegationsplatz. Die Offensive schwächelt nach gutem Beginn. Die Defensive und Torwart Severin Haas schwächeln schon die gesamte Saison. Einzig die Rückkehr von Olarenwayu Kayode macht angesichts der letzten Klatsche in Hannover Hoffnung auf Besserung. Und das viele Geld, welches sich noch aus der Sommertransferphase auf dem Konto der Schanzer befindet. Wird Thomas Linke von seinem Weg, junge Leute die formbar sind, zu kaufen abweichen? Wird angesichts der zu scheiternden Saisonziele im Winter kräftig investiert? Oder bekommt Damir Canadi auch so noch die Kurve? Die folgenden Aufgaben lesen sich dabei mit München,Lazio Rom und Dortmund wie eine Horrorgeschichte. Canadi wählte zunächst einmal ein in der Krise probates Mittel und kasernierte die Mannschaft nahe Ingolstadt ein. In einem Kurztrainingslager wir die Mannschaft auf das Heimspiel gegen Bayern München vorbereitet. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit, wie der Verein nochmal ausdrücklich bestätigte. Man will nicht noch mehr Unruhe in dem sonst so idyllischen Verein haben. Präsident Jackwerth bleibt bislang relativ ruhig, wissend um die Verdienste von Damir Canadi. Doch auch der österreichische Trainer hat sich mit seinen Entscheidungen angreifbar gemacht und gilt bei einigen im Verein nicht mehr als 100% unumstritten. Die Abkehr von einem erfolgreichen Spielsystem, die Ernennung eines Zwanzigjährigen ohne Spielpraxis zum ersten Torwart, der Verzicht auf international erfahrene Neueinkäufe. Die neuerliche Flut an Gegentoren ... all dies sind Angriffsflächen, die sich der Coach in den letzten Wochen selbst geschaffen hat. Nun müssen ausgerechne die Spiele gegen München, Rom und Dortmund wieder für Ruhe sorgen und den Trainer aus der Schussbahn nehmen ... |
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