Selten wendet sich ein Verein in dieser Form an die Öffentlichkeit, aber nachdem viel in den sogenannten "sozialen Netzwerken" und auf anderen Plattformen darüber diskutiert worden ist, wie viele italienische Staatsbürger für den AC Milan ihre Fussballschuhe schnüren und warum wir fast nur "Ausländer" verpflichtet haben, möchten wir, die AC Milan-Familie, gerne Stellung dazu nehmen.
In der Zeit in der wir leben, sind die Medien voll von sogenannten "Flüchtlingsproblemen, -krisen usw.". Menschen werden danach eingeordnet, in welchem Land sie geboren worden sind und das bestimmt dann ihre Chancen.
Im Fussball ist das ähnlich. Natürlich sollen Rassismus, Nationalismus und Intoleranz seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, ausgemerzt werden, aber die Realität sieht insbesondere in Italien immer wieder anders aus. Spieler werden fast regelmäßig aufgrund ihrer Herkunft oder ihres Aussehens, ihrer Religion oder ihrer (meist nicht bekannten) sexuellen Orientierung massiv beleidigt und angegriffen.


Der AC Milan distanziert sich von einem solchen Verhalten und den entsprechenden Denkweisen. Und das natürlich nicht nur in der Außendarstellung sondern auch auf dem Platz. "Bei der Verpflichtung von neuen Spielern für unser Team spielt es keine Rolle, aus welchem Land der entsprechende Neuzugang kommt. Der AC Milan vertritt keine maximale Quote an "Ausländern" oder eine Mindestanzahl an Inländern im Kader.", so Trainer Vincenzo Montella im O-Ton.
"Wir als Fussballprofis können vielleicht einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass Menschen sich als Menschen sehen und nicht kategorisieren als "typischer Italiener", "typischer Deutscher" oder was auch immer. Auf dem Platz sind wir eine Mannschaft.", so äußerte sich Mannschaftskapitän Riccardo Montolivo zu dem Thema.
Und hier schließt sich der Kreis zu der oben gewählten Überschrift. Unser Lokalrivale, Inter(nazionale) Mailand, nannte sich bei seiner Gründung genau aus diesem Grund so...um die Offenheit für Spieler aller Nationalitäten zu demonstrieren. Und dieses Motto können wir ebenfalls lernen...Verein und Fans, Verantwortliche und Spieler.
Auch wenn der Profifussball zugegebenermaßen nur ein kleiner Teil des Lebens ist, sind wir uns als Verein unserer Vorbildfunktion bewusst und möchten Toleranz und Akzeptanz mit Leben füllen. Und das beginnt schon dabei, Spieler nicht nach ihrer Nationalität einzuteilen. Diese Botschaft ist uns wichtig und wir würden uns wünschen, dass unsere Fans uns auf diesem Weg unterstützen
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