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  1. AW: TSV 1860 München - Einmal Löwe, immer Löwe

    #6
    Profispieler Avatar von SpeedyGonzales
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    Standard AW: TSV 1860 München - Einmal Löwe, immer Löwe

    Vielen Dank für das bisherige Feedback! Freut mich, dass so viele die Story verfolgen würden. Ja, bei zwei, drei Neuzugängen habe ich eventuell ein Auge zu viel zugedrückt - gerade Bebé ist sicherlich nicht wirklich realistisch. Hoffe, ihr verzeiht es mir! Dafür gibt es im folgenden Teil nun ein kleines Portrait eben über Bebé. Ich hoffe, mit solchen Berichten, es dann doch ein klein bisschen realistischer gestalten zu können. Überhaupt will ich regelmäßig solche Spielerportraits einarbeiten und auch etwas die private Seite der Jungs beleuchten...

    Zu den Abgängen: Also, dass Okotie gehen wird, steht eigentlich schon so gut wie fest. Auch die anderen auslaufenden Verträge wurden bisher nicht verlängert und der Umbruch, von dem ich geschrieben habe, könnte tatsächlich so von statten gehen.

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    Verspiegelte Sonnenbrille, finstere Mine, unruhiges Auf- und Abwippen mit dem rechten Fuß! Auf den ersten Blick wirkt Tiago Manuel Dias Correia, alias Bebé nicht wirklich glücklich, als wir ihn zum Interview an diesem sonnigen Nachmittag in einem Münchener Bistro treffen. Im Gegenteil: Bebé hat noch einen Freund mitgebracht, der ebenfalls finster drein schaut und mit seinen weißen Brusthaaren die unter seinem schwarzen Hemd hervorlugen eher wie ein Mafiosi aussieht. "Das ist Carlos, ein Freund aus Portugal" sagt uns Bebé. Mit einem Hauch von Ehrfurcht setzen wir uns an den kleinen Tisch und wollen mit einer leicht-lockeren Frage in die Runde starten: Ob er schon im Münchener Hofbräuhaus gewesen sei und die bayrische Atmosphäre genießen konnte. "Ich trinke kein Alkohol", ist Bebés kurze und knappe Antwort.

    Bereits in den ersten Minuten wird klar - dieser junge Mann ist kein leichter Typ und nicht so einfach zu beeindrucken. Wer ist dieser mürrische Portugiese, der nun ein Jahr leihweise für die Münchener Löwen spielen wird und beim Projekt Wiederaufbau eine wichtige Rolle einnehmen soll? Kramt man in der Vergangenheit des 25-Jährigen findet man schon ganz schön viele Stationen in Bebés Leben, die nicht immer positiv verliefen. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, wanderten seine Eltern aus Kap Verde nach Portugal ein, um sich dort zu integrieren. Doch dies war alles andere als einfach. Portugal gilt zwar als migrationsfreundlich, doch gegen Ende des 20. Jahrhunderts übertrafen die Zahlen der Einwanderer deutlich die Zahlen der Auswanderer. So musste Bebé mit seiner Familie teilweise auf den Straßen Lissabons leben, mit elf kam er in ein Waisenhaus.

    Fußball gehörte jedoch von Beginn an zu Bebés Leben dazu. Im Mai 2009 wurden einige Jugendliche aus dem Waisenhaus nach Bosnien eingeladen, um dort mit einer Auswahl am zweiten Europäischen Street-Fußball-Festival teilzunehmen. Obwohl dem Angreifer vier Tore in sechs Spielen gelangen, schaffte es seine Mannschaft nicht, in die Folgerunde einzuziehen. Kurz darauf sollte er in den Kader der portugiesischen Mannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft der Obdachlosen berufen werden. Doch dazu kam es nicht. Stattdessen verpflichtete der portugiesische Zweitligist CF Estrela Amadora den damals 19-Jährigen und Bebé hatte seinen ersten Profivertrag in der Tasche. "Im einen Moment sollte ich noch für die Obdachlosenmannschaft spielen, im anderen Moment plötzlich das Angebot von Amadora. Im Fußball kann es so schnell gehen, das war die erste und wichtigste Lektion, die ich gelernt habe", so Bebé im Gespräch mit uns, mittlerweile zumindest ein bisschen entspannter.




    Zuerst ging es für Bebé dann bergauf. In Amadora überzeugte er sofort und wurde schon bald von Erstligist Vitoria Guimaraes verpflichtet. Dort sollte er eigentlich die ersten Berührungen mit Fußball auf ordentlichem europäischem Niveau machen. Bei Guimaraes freute man sich auf den talentierten Youngster und hoffte, den großen Klubs vielleicht das ein oder andere Beinchen stellen zu können.In der Vorbereitung auf die neue Spielzeit gelangen dem Angreifer dann fünf Tore in sechs Spielen, so dass auch europäische Spitzenteams auf ihn aufmerksam wurden. Und was dann passierte, ist bis heute eine der vielleicht verrücktesten Transfergeschichten im europäischen Klubfußball. Im August 2010, nur fünf Wochen nachdem er bei Vitoria unterschrieb, wurde bekannt, dass Bebé zum englischen Spitzenklub Manchester United wechseln wolle. In die Wege geleitet wurde der Transfer vom portugiesischen Nationaltrainer Carlos Queiroz, der vormals Co-Trainer von United-Manager Alex Ferguson war. "Ich habe trainiert und als nächstes ist jemand gekommen und erzählte mir, dass ich einen Fünfjahresvertrag bei Manchester United unterschreiben werde", erzählte Bebé später.

    Und so wechselte Bebé - noch ohne jegliche vorzeigbare Profierfahrung - für rund 9 Millionen Euro zu Manchester United. "Es war sehr verrückt. Ich spielte plötzlich mit Spielern in einer Mannschaft, die ich vorher nur aus dem Fernseher kannte. Wayne Rooney, Paul Scholes, Ryan Giggs - plötzlich war Bebé einer von ihnen. Dass diese Geschichte nicht gerade gut ausging hätte man eigentlich schon damals ahnen können und so wurde Bebés Engagement bei Manchester United zu einem echten Reinfall. "Ich hatte zwar das Talent, aber noch lange nicht die Physis und die Erfahrung, um auf diesem Level mithalten zu können. Es war ziemlich blauäugig, zu glauben, ich könnte dort zum Superstar werden." Unvergessen bis heute vor allem Bebés Horrorauftritt gegen die Wolverhampton Wanderers im November 2010, als er eine nach der anderen Flanke ins Aus schlug und hämisch vom Publikum beklatscht wurde. "Das war nicht schön", sagt er heute rückblickend.

    Eine halbjährige Leihe zu Besiktas Istanbul verlief auch nicht gerade prickelnd, erst als Bebé in Portugal wieder seine Zelte aufschlagen durfte, wurde es besser. Für den FC Pacos de Ferreira erzielte er - immer noch bei Manchester United unter Vertrag - in der Saison 2013/14 13 Tore in 27 Ligaspielen. Anschließend kehrte Bebé nicht mehr nach Manchester zurück, sondern wechselte zur Saison 2014/15 für 3 Millionen Euro zum nächsten Spitzenklub: Benfica Lissabon. Doch auch hier blieb der Durchbruch erstmal aus - und Bebé wurde erneut verliehen. Beim spanischen Erstligisten FC Cordoba konnte er in der Rückrunde der Spielzeit 2014/15 maßgeblich zum Klassenerhalt seinen Beitrag leisten. In der letzten Saison wechselte er dann zu Rayo Vallecano, wo er in 33 Ligaspielen einer der besten Spieler auf dem Feld seines Teams war, den Abstieg aus der Erstklassigkeit jedoch auch nicht verhindern konnte.

    Und nun also 1860 München. Wieder ein anderes Land, wieder eine andere Herausforderung. Benfica Lissabon wollte ihn für die kommende Spielzeit noch nicht zurück haben, will ihm in München nun weiter Spielpraxis geben. Für einen Mann, wie Bebé ist es nach so vielen Auf- und Abs natürlich ungeheuer schwer, irgendwo Fuß zu fassen und sich heimisch zu fühlen. Dies erklärt auch seine anfängliche Grimmigkeit im Interview. Doch von Minute zu Minute weicht seine Skepsis und ganz am Ende huscht sogar ein Lächeln über seine Lippen. Auf das Chaos der letzten Jahre bei den Sechzigern angesprochen, antwortet er lächelnd: "Na dann passe ich ja perfekt hier hin!" Und als er uns am Ende sagt, dass er vielleicht schon bald doch mal dem Münchener Hofbräuhaus ein Besuch abstatten wird, sind wir uns sicher: Dieser Mann kann dem Team helfen.

    0 Nicht möglich!
    Geändert von SpeedyGonzales (10.05.2016 um 23:19 Uhr)

  2. Folgender Benutzer sagt Danke zu SpeedyGonzales für den nützlichen Beitrag:

    Black_Tiger (16.05.2016)

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