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HACKS VISION
Ohne Helmut Hack wäre die SpVgg Greuther Fürth nicht denkbar. Der Präsident, ein Workaholic, leitet seit 1996 die Geschicke des Vereins. Sein Traum war und ist es immer noch, die SpVgg zum Ausbildungsverein Nummer 1 in Deutschland zu machen. Dabei will Hack mit seinen Fürthern natürlich auch so erfolgreich wie möglich sein. 2013 schien alles perfekt zu sein: Aufstieg in die Bundesliga, viele Stammspieler, die aus der eigenen Jugend gekommen waren. Johannes Geis, Edgar Prib, Felix Klaus - das sind nur drei Namen einer goldenen Füther Generation. Geis wechselte 2013/14 nach Mainz, Prib nach Hannover, Klaus nach Freiburg. Die Klasse konnte nicht gehalten werden, Fürth verließ die höchste Spielklasse als Lachnummer. Doch Hack gab nicht auf: Der Präsident träumt weiter von einer erfolgreichen, von guter Jugendarbeit strotzenden SpVgg in der Zukunft.
DIE REALITÄT
2012 war alles perfekt. Die "Unaufsteigbaren" hatten das Ziel erreicht - den Aufstieg in die höchste Spielklasse Deutschlands, die Bundesliga. Die Mannschaft bestand aus Spielern, die die eigene Nachwuchsakademie durchlaufen hatten. Spieler wie Johannes Geis, Felix Klaus und Edgar Prib. Dazu gesellten sich Vereins-Urgesteine wie Kapitän Stefan Fürstner, Bernd Nehrig und Max Grün. Nicolai Müller war nach dem Aufstieg nach Mainz gewechselt. Mit Sararer, Stieber, Lex und Pledl hatte man zudem Spieler mit großer Perspektive im Team. Außerdem komplettierte ein erfahrener Gerald Asamoah die Mannschaft.
Dann kam die Saison. Die Bilanz: 34 Spiele, 4 Siege, 9 Untentschieden, 21 Niederlagen. 26 Tore, 60 Gegentore, das macht eine Differenz von -34. Fast durchgehend belegten Büskens' Fürther den letzten Tabellenplatz. Am Ende stand der Abstieg mit Mitaufsteiger Düsseldorf. Die Fortuna hatte sich aber im Gegensatz zu den Fürthern wacker geschlagen.
Die SpVgg musste wieder runter, Frank Kramer wurde der neuer Trainer, Spieler wie Geis, Klaus und Prib blieben in der Bundesliga - bei anderen Vereinen. Die darauffolgende Saison nach dem Umbruch kann durchaus als erfolgreich bezeichnet werden - doch am Ende scheiterte man in der Relegation gegen den Hamburger SV. 2014/15, die letzte Saison, entkam dagegen nur knapp der Bezeichnung "Worst Case", der Abstieg in die Drittklassigkeit war in Reichweite. Vor der Saison war ein weiteres Juwel aus dem eigenen Nachwuchs an Augsburg abgegeben - Abdul Rahman Baba. Der Linksverteidiger spielt mittlerweile beim FC Chelsea, Fürth kassierte beim Transfer nach England mit.
Nun steht die Saison 2015/16 vor der Tür. Erneut gab es einen Umbruch, außerdem wurde ein neuer Trainer verpflichtet: Stefan Ruthenbeck. Der Ex-Aalener soll die SpVgg wieder in ruhiges Fahrwasser bringen. Die Helden des Aufstiegs 2012 spielen miitlerweile fast alle bei anderen Klubs. Die Leistungsträger Hesl und Fürstner beispielsweise wechselten nach Bielefeld bzw. zu Union Berlin. Ob Fürth trotzdem eine erfolgreiche Saison spielen wird, bleibt anzuwarten.
ZUGÄNGE
Veton Berisha (Viking Stavanger, ablösefrei)
Marcel Franke (Hallescher FC, ablösefrei)
Jurgen Gjasula (VfR Aalen, ablösefrei)
Andreas Hofmann (VfR Aalen, ablösefrei)
Domi Kumbela (Karabükspor, ablösefrei)
Stefan Maderer (eigene Jugend)
Sebastian Mielitz (SC Freiburg, ablösefrei)
Daniel Steininger (eigene Jugend)
Tom Trybull (FC St. Pauli, ablösefrei)
Man sieht, dass bei den Einkäufen vor allem auf den Preis geachtet wurde. Dennoch wurde Qualität nach Fürth geholt. Besonders Beisha und Mielitz sollen Schlüsselrollen in der Mannschaft einnehmen. Mit Maderer und Steininger wurden zwei Talente in den Profikader integriert.
ABGÄNGE
Orkan Cinar (Gaziantepspor, 50.000€)
Stephan Fürstner (1. FC Union Berlin, ablösefrei)
Wolfgang Hesl (Arminia Bielefeld, ablösefrei)
Tom Mickel (Hamburger SV II, ablösefrei)
Florian Mohr (vereinslos)
Kacper Przybylko (1. FC Kaiserslautern, 400.000€)
Kevin Schulze (Wacker Nordhausen, ablösefrei)
Miro Varvodic (vereinslos)
Mit Hesl und Fürstner haben den Klub zwei Säulen verlassen. Besonders Hesls Abgang finde ich schade, da ich ihn sehr mag. Kacper Przybylko, der in Fürth nicht funktioniert hatte, wurde für immerhin 400.000€ an Lautern verkauft. Außerdem bekam die SpVgg noch 2,5 Millionen Euro aus dem Baba-Deal.
Quellen:
Logo Fürth: wikipedia.de
Stadion: wordpress.com
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