BayArena - Nach drei Spielen steht der Vizemeister im Tabellenmittelfeld, was angesichts des schweren Programms gegen Dortmund und Bayern aber in Ordnung ist. Nun reiste aber der aktuelle Tabellenführer nach Leverkusen und wollte sich oben festsetzen. Die Jungs von Felix Magath starteten fulminant in die Partie und stürmten auf das Tor von Bartlomiej Dragowski. Sven Schipplock zielte nach vier Minuten knapp am Tor vorbei. Zoltan Stieber versuchte es wenige Sekunden später aus 20 Metern, doch der Schuss landete direkt in den Armen vom Polen.

Bayer hatte zunächst Schwierigkeiten, ins Spiel zu finden. Den ersten Angriff schloss dann Chicharito nach rund zehn Minuten ab, schoss aber rechts am Tor vorbei. Dann stand Hamburgs neue Nummer Eins Tom Mickel im Mittelpunkt: Admir Mehmedi brachte den Ball flach und scharf in den Sechzehner, wo Christoph Kramer reinlief. Der gebürtige Solinger hielt den Schlappen rein und erzielte das 1:0. Zwar ging alles sehr schnell, doch der Ball ging genau auf Mickel, der das Spielgerät sogar berührte, jedoch nur ins eigene Tor lenkte.

Der HSV war von dem unglücklichen Rückstand nicht beeinträchtigt und machte weiter Druck. 15-Millionen-Mann Ali Ghazal hätte fast umgehend den Rückstand egalisiert, scheiterte jedoch am überragend reagierenden Dragowski. Kurz vor der Pause scheiterte Carlos Mané sogar am Außenpfosten.

Die Pause schien genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen zu sein, denn nach Wiederanpfiff waren die Hausherren wie ausgwechselt. Ein Sturmlauf nach dem anderen prasselte auf die Hamburger ein. Volland, Mehmedi und Kramer scheiterten entweder am Aluminium oder am Tom Mickel, der immer wieder bewies, warum Felix Magath auf ihn baut. Insgesamt gingen 14 Schüsse auf seinen Kasten, von denen er 13 wirklich stark entschärfte. Dennoch reichte es für den HSV zu keinem einzigen Punkt.

STATISTIKEN ZUM SPIEL
Leverkusen - Hamburg
Schüsse: 18(14) - 5(2)
Ballbesitz: 55 - 45













Old Trafford – Unter der Woche stand das Wiedersehen mit Bernd Leno und Hakan Calhanoglu an. Im Old Trafford startete die Champions League Saison 2017/2018. Roger Schmidt schöpfte aus den Vollen und stellte die wohl bestmögliche Elf auf. Louis Van Gaal setzte auf der Gegenseite auf Bernd Leno anstatt auf David De Gea.

Im letzten Jahr unterlag die Werkself hier noch mit 1:2. Dieses Jahr wollte man besser mithalten, was in der ersten Halbzeit auch wunderbar klappte. Einziger Wehrmutstropfen war die Schulterverletzung vom stark spielenden Admir Mehmedi. Der Schweizer wird rund acht Wochen ausfallen. Im ersten Druchgang passierte herzlich wenig. Die Red Devils hatten weniger vom Spiel, dafür aber die beste Torchance. Wayne Rooney stand kurz vor der Pause nach schnellem Umschaltspiel völlig allein vor Dragowski, doch der Leverkusener Keeper konnte sich im Eins gegen Eins behaupten. Von den Deutschen gab es nur Distanzschüsse von Kramer und Kampl.

Zum Leidtragen der Fans verlief das Spiel im zweiten Abschnitt genauso unspektakulär, sodass nie ein Tor in der Luft lag. In der 68. Minute zeigte Manchester dann seine Klasse. Nach einer kurz ausgeführten Ecke kombinierten sich Rooney und Konoplyanka gut durch die Abwehr, ehe der Kapitän die Flanke reinbrachte. Blind stieg am höchsten und nickte ein. Im Anschluss war Leverkusen bemüht und zwang Bernd Leno zu einigen Paraden, doch nach dem Abpfiff stand es immernoch 0:1.

STATISTIKEN ZUM SPIEL
Manchester - Leverkusen
Schüsse: 3(3) - 14(8)
Ballbesitz: 49 - 51

DIE KONKURRENZ
FC Basel 1-1 FC Porto

DIE TABELLE
Manchester United - 3 Punkte
FC Porto - 1 Punkt
FC Basel - 1 Punkt
Bayer Leverkusen - 0 Punkte












Coface Arena – In der Mainzer Coface Arena trat Bayer Leverkusen mit einer durchrotierten Elf auf. Zimmer, Dudziak, Brandt, Stefaniak und Kießling waren neu in der Startformation. Jean Zimmer hatte auch die erste Chance der Partie. Nachdem Kampl den Ball im gegnerischen Sechzehner behaupten konnte, spielte er nach rechts auf den eingerückten Zimmer, der sofort abzog, aber nur den Pfosten traf.

Doch wer nun Hoffnung auf ein spektakuläres Spiel hatte, wurde enttäuscht. Leverkusen war nach vorne erschreckend schwach; Mainz nicht effektiv genug. Die Hausherren hätten eigentlich in Führung gehen müssen, scheiterten aber immer wieder an Dragowski, der sich mehr und mehr als Weltklasse-Torhüter entpuppt. Leverkusen hätte aus eigener Kraft niemals ein Tor schießen können, aber es gibt ja noch Geschenke. Genau ein Solches verteilte der Mainzer Keeper Gianluca Curci eine halbe Stunde vor Schluss. Der Italiener tat sich bei einem Rückpass schwer und unterschätzte den Anlauf von Stefan Kießling. Kießling spitzelte den Ball weg und schob zur Führung und somit zum Sieg ein.

STATISTIKEN ZUM SPIEL
Mainz - Leverkusen
Schüsse: 7(7) - 7(5)
Ballbesitz: 50 - 50










BayArena – Wenn Leverkusen am Spiel beteiligt ist, gibt es aktuell nicht viele Highlights. Der Offensivmotor, der letzte Saison für Furore sorgte, scheint noch zu stocken; so auch am sechsten Spieltag gegen den VfB Stuttgart. Stefan Kießling hätte in Durchgang Eins zwei Mal die Führung erzielen müssen (23‘ | 34‘), aber der Ex-Dortmunder Mitch Langerak entschärfte beide Situationen sensationell. Anstatt darauf aufzubauen, wurde Leverkusen immer ungefährlicher. Eine gewisse Erlösung ging dann kurz vor Schluss durch die BayArena, als Viktor Fischer zum Sprint ansetzte und den Ball aus knapp 18 Metern unhaltbar unter die Latte knallte (75‘). Der VfB schien nun geschlagen zu sein; immerhin hatten die Schwaben noch nicht einmal aufs Tor geschossen. Aber eine einzige gute Kombination kurz vor Schluss hebelte die Hausherren völlig aus. Antonio Rüdiger verirrte sich nach vorne und stand plötzlich völlig allein vor Dragowski. Der Schuss des Innenverteidigers prallte von der Latte auf die Linie und sprang wieder raus. Das anschließende Kopfball verlor der eingewechselte Kehrer gegen Martin Harnik – 1:1!

STATISTIKEN ZUM SPIEL
Leverkusen - Stuttgart
Schüsse: 7(4) - 5(2)
Ballbesitz: 45 - 55










Borussia Park – Auch wenn man bei Bayer das Gefühl hatte, in einer Krise zu stecken, spielten mit Gladbach gegen Leverkusen der Zweite gegen den Dritten. Doch auch an diesem Wochenende brauchte die Partie eine lange Anlaufzeit. Mehr als Distanzschüsse von Stindl auf der einen (5‘) und Julian Brandt auf der anderen Seite (8‘), waren in den ersten 44 Minuten nicht zu sehen. Ja, 44 Minuten, denn mit dem Pausenpfiff erzielte Raffael den Führungstreffer, nachdem der Ball zuvor pingpongartig hin und her gesprungen war. Fabian Johnson behielt die Übersicht, spielte Raffael an, der den Ball per Direktabnahme in Rückenlage verwertete.

Die Führung ging zu diesem Zeitpunkt aber auch in Ordnung, denn die Fohlen waren schlichtweg zielstrebiger in ihren Aktionen. Leverkusen tat sich schwer, ihr Spiel aufzuziehen und nach vorne zu gelangen.

Vermutlich waren bei Roger Schmidt auch deshalb die Sorgenfalten so groß, denn ein Ausgleich lag nicht in der Luft. Der Fussballgott meinte es mit der Werkself jedoch gut und sorgte für den Ausgleich in Minute 51: Roel Brouwers wollte einen sicheren Rückpass zu Yann Sommer spielen, aber Julian Brandt sprang dazwischen – ähnlich wie Kießling in Mainz. Brandt lief auf das Tor zu und schlenzte den Ball eiskalt ins lange Eck – 1:1.

Daraufhin brachten beide Seiten einen neuen Stürmer: André Schubert vertraute Branimir Hrgota und Roger Schmidt dem jungen Marc Brasnic. Den besseren Riecher hatte wohl der Leverkusener Trainer, denn Brasnic sorgte für den dringend benötigten Schwung im Spiel der Gäste. Er war es auch, der die Riesenchance für Marvin Stefaniak in der Nachspielzeit vorbereitete, doch der Ex-Dresdener scheiterte aus kurzer Distanz an Sommer. Damit blieb es beim erneuten 1:1 im kleinen Rheinderby.

STATISTIKEN ZUM SPIEL
Gladbach - Leverkusen
Schüsse: 5(3) - 6(5)
Ballbesitz: 55 - 45






+++ Ancelotti und Bayern marschieren vorne weg +++
+++ Hannover überrascht +++
+++ Hamburgs Höhenflug beendet +++







Offensive erschreckend schwach
Letztes Jahr war die Offensive der Werkself das Aushängeschild und der Garant, dass man bis zuletzt vom ersten Bundesliga-Titel träumen durfte. Doch nun funktioniert es vorne nicht mehr. Einerseits klappt bei Javier Hernandez und Stefan Kießling nicht mehr alles, andererseits ist das große Problem aber die Zehn. Kevin Kampl war letzte Saison der überragende Mann auf dem Platz, hatte unzählige Tore und Assists. Doch aktuell befindet sich der Slowene im Formtief. Kaum ein Pass landet beim Mitspieler; und ohne Vorlagen fallen auch keine Tore.

In den Startlöchern steht eigentlich auch Levin Öztunali, um die Rolle des Spielmachers zu übernehmen. Doch Roger Schmidt setzt nicht auf ihn. Zu schwach seien seine Auftritte. Eine Verlängerung seines im kommenden Sommer auslaufenden Vertrages scheint unwahrscheinlich.

Als Leverkusen-Fan kann man nur hoffen, dass Kampl möglichst schnell aus der Krise herauskommt und der Vorstand im Winter eine passende Alternative findet, denn eins ist klar: Die Abhängigkeit von einem Spieler ist eine Schwäche.

Quelle