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Dass Bayer 04 Leverkusen Leistungsträger alljährlich ziehen lassen muss, ist nichts Neues. So war es auch in dieser Transferperiode wieder an der Zeit. Manchester United buhlte schon seit Anfang dieses Jahres um den 22 jährigen Hakan Calhanoglu. Der Türke nannte daraufhin die Premiere League sein Wunschziel. So war es wenig verwunderlich, dass sich die Wege von Bayer und Calhanoglu trennten. Der Spielmacher mit besonderen Freistoßkünsten wechselt für fast 30 Millionen Euro zu Manchester United, die damit ihren Stadtrivalen Manchester City ausstachen.
Drei Abgänge standen schon länger fest. Die Verträge aller drei Akteure liefen aus. Während Kresic und Yelldell bereits im Winter von der Entscheidung erfuhren, war der Bayer-Vorstand bis zum Schluss bemüht, Sebastian Boenisch zu halten. Doch der Linksverteidiger drängte auf eine Verlängerung bis 2018, die Leverkusen nicht bereit war, anzubieten. Somit verließ auch Sebastian Boenisch den Verein.
Auch dass Roberto Hilbert einen anderen Arbeitgeber suchte, war ein offenes Geheimnis. Der Rechtsverteidiger verlor seinen Stammplatz an Giulio Donati und konnte sich nie mehr zurückkämpfen. Da sein Kontrakt eh nur noch zwölf Monate lief, zog Hilbert die Reißleine und verließ den Verein in Richtung FSV Mainz 05, der rund zweieinhalb Millionen Euro zahlte. Robbie Kruse hatte nach dem Leihjahr in Stuttgart keine Perspektive mehr bei der Werkself, sodass ein Transfer für alle Beteiligten am besten war. Der Australier wechselt für drei Millionen innerhalb der Bundesliga zum SV Werder Bremen.
Ebenso perspektivlos wie der abgewanderte Robbie Kruse waren auch Malcolm Cacutalua und Joel Pohjanpalo nach ihren Leihgeschäften. Beide Talente zieht es in die zweite Bundesliga. Cacutalua verstärkt den MSV Duisburg und Pohjanpalo den 1. FC Kaiserslautern. Zusammen brachten beide Akteure rund vier Millionen Euro ein.
Das war der Blick auf die abgewanderten Spieler. Schauen wir nun auf die von Roger Schmidt und Rudi Völler eingefädelten Neuzugänge:
Einen Neuzugang haben sich die Leverkusener Verantwortlichen mächtig was kosten lassen. Viktor Fischer kommt von Ajax Amsterdam für 15 Millionen Euro und soll die Mannschaft auf den Flügeln bereichern und nach vorne bringen. Eine happige Summe, doch neben der bereits vorhandenen Qualität hat der 22 Jährige ein riesiges Potenzial, dass er bereits bei Ajax Amsterdam aufblitzen ließ.
Daniel Didavi stand schon seit Januar als Neuzugang fest. Nach Calhanoglus Wechsel zu Manchester United macht diese Verpflichtung auch Sinn. Doch eine Stammplatzgarantie hat Didavi wahrlich nicht. Sowohl Kevin Kampl, als auch der zurückgekehrte Levin Öztunali stellen eine überaus harte Konkurrenz für den Ex-Stuttgarter dar.
Gut Ding will Weile haben könnte man bei folgenden beiden Transfers sagen. Schon seit mehreren Monaten rangte der SVB um die Dienste von Jeremy Dudziak und Jean Zimmer. Nun, da die Pforten geöffnet waren, konnte man die Transfers endlich unter Dach und Fach bringen. Jeremy Dudziak wird hinter Wendell als Back Up fungieren und den Posten vom wechselwilligen Sebastian Boensich einnehmen. Jean Zimmer wird sogar in der ersten Elf erwartet, sollte Giulio Donati schwächen. Zwischen dem Italiener und dem Deutschen wird es ein offener Schlagabtausch um die Vorherrschaft.
Klar war auch, dass sich Leverkusen auf der Torwartposition hinter Bernd Leno völlig neu aufstellen musste. Da aus dem Jugendbereich kein lukrativer Torhüter das Zeug für die A-Mannschaft hatte, mussten externe Lösungen her. Einer davon ist Lukas Raeder von Vitoria Setubal in Portugal. Raeder war bis 2014 Ersatztorhüter beim Rekordmeister FC Bayern München, ehe er zwei Jahre in Portugal verbrachte. Nun kehrt Raeder zurück in die Bundesliga. „Mein Ziel ist es immernoch, in der Bundesliga Fuß zu fassen. Klar wird es hier in Leverkusen ebenso schwer, doch Bayer 04 wird meiner Entwicklung definitiv guttun“, so der Ex-Münchener.
Der zweite Neuzugang kam kurz vor Ladenschuss und ist wohl nur Insidern ein Begriff: Bartlomiej Dragowski wechselt für fünf Millionen Euro aus der polnischen Ekstraklasa zu Bayer Leverkusen. Der 19 Jährige Dragowski ist der nächste helle Stern am polnischen Fussballhimmel und wagt nun den nächsten Schritt. Im Kampf um die Dienste des Torhüters stach der deutsche Champions League Teilnehmer unter anderem Dynamo und ZSKA Moskau aus. Sportdirektor Rudi Völler hat auch einen durchdachten Plan, um das Talent perfekt zu fördern: „Wir werden uns darum bemühen, Bartlomiej im Winter an einen anderen Verein zu verleihen, damit er zu Spielpraxis kommt. Doch bis Jahresende werden wir Ihn dabei unterstützen, sich in Deutschland zurechtzufinden, sich mit Spielern und Trainern bekannt zu machen und sich hier zu integrieren. Das ist etwas, worauf wir in der Vergangenheit nicht das Augenmerk gelegt hatten. Die Vereinsverbundheit.“
Neben den fixen Zu- und Abgängen verlieh Bayer Leverkusen auch zwei weitere Spieler. Benjamin Henrichs und Lukas Boeder werden für zwei Jahre bei Lokomotive Leipzig und Holstein Kiel auflaufen, um sich weiterzuentwickeln.
Was Leverkusen bisher auszeichnete, war die Jugendarbeit. Auch für diese Saison bekamen drei Jugendspieler Profiverträge. Zwei davon sind die Chinesen Jiong Xie und Shu Chui. Die 16 und 18 Jahre alten Spieler sind nicht nur seit 2010 in der Jugend der Werkself, sondern auch privat gute Freunde. Chui und Xie kamen im Jahre 2005 aus China hierher und wohnten in derselben Nachbarschaft. Dort lernten sie sich nicht nur unterinander kennen, sondern trafen auch auf den heute 15 jährigen Lee Xheng, der die Fussballbegeisterung teilte. Die Drei bildeten bei Bayer Leverkusen das chinesische Trio und durchliefen die Jugendabteilung. Nun sind zwei von Ihnen Profis und stehen vor ihrem Debüt im Profifussball. Der 18 jährigen Shu Cui wird jedoch für die nächsten zwei Jahre bei Sonnenhof Großaspach erste Erfahrungen sammeln, während Mittelfeldspieler Xie bis auf Weiteres in Leverkusen bleiben wird.
Der dritte Jugendspieler, der den Sprung geschafft hat, ist Jean-Francois Van Eenoo und ist Belgier mit französischen Wurzeln. Jean lebte bis zu seinem sechsten Lebensjahr mit seiner französischen Mutter und belgischem Vater in Belgien, ehe es die Familie Van Eenoo nach Deutschland in die Nähe von Köln zog. Es dauerte nicht lange, bis er Teil der Bayer 04-Jugend war und diese mit Erfolg durchlief. Nun reichte es für den ersten Profivertrag mit 16 Jahren.
Nachdem sich die unterklassigen Vereine durch die erste Runde arbeiten mussten, steigen in Runde Zwei nun die Großen mit ein. Bei der Auslosung kam es zu keinen Krachern, eher Favorit gegen Underdog. Hier die wichtigsten Begegnungen für den 25. und 26. Oktober:
FC Bayern - Energie Cottbus
Schalke 04 - Budissa Bautzen
VfL Wolfsburg - Dynamo Berlin
1.FC Köln - Alemannia Aachen
Bayer Leverkusen - RW Essen
Borussia M'Gladbach - RW Erfurt
Bor. Dortmund - SpVgg Unterhaching
Bayer 04 hat mit Rot-Weiß Essen einen machbaren, jedoch attraktiven Gegner vor die Brust gesetzt bekommen. Die Essener werden topmotiviert in diese Partie gehen und alles daran setzen, die Sensation möglich zu machen.
Champions League
Dieses Jahr wird Deutschland und die Bundesliga wieder durch vier Mannschaften vertreten. Neben dem deutschen Rekordmeister FC Bayern stehen Gladbach, Leverkusen und der BVB in der höchsten internationalen Spielklasse. Die Gruppenauslosung ergab folgende Aufgaben:
Bayer Leverkusen erwischt mit Gruppe F ein hartes Los. Neben dem Favoriten aus Manchester, der unter anderem Hakan Calhanoglu (28 Mio) und Evgen Konoplyanka (46 Mio) seit diesem Sommer in seinen Reihen hat, sind auch Besiktas Istanbul und der FC Porto nicht zu unterschätzen.
Europa League
Gruppe C
FC Schalke 04
Giron. Bordeaux
Heracles Almelo
Estoril Praia
Gruppe D
Tottenham Hotspur
1. FC Köln
Vitesse Arnheim
Strömsgodset IF
Gruppe L
LOSC Lille
VfL Wolfsburg
Aberdeen
KRC Genk
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