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BayArena – Der 22. Spieltag hielt das Topspiel zwischen Tabellenführer Leverkusen und dem Dritten Borussia Dortmund bereit. Das Hinspiel ging klar zu Gunsten der heutigen Gastgeber aus – 3:0 hieß es damals. Grund genug für den BVB, heute alles zu geben und den Leverkusenern ein Bein zu stellen.
Während Roger Schmidt im Sturmzentrum auf Admir Mehmedi setzt, kann Thomas Tuchel aus den Vollen schöpfen. Neben Edinson Cavani in gelb stehen auch Gonzalo Castro und Kevin Kampl gegen ihre ehemaligen Clubs auf dem verschneiten Rasen.
Nach dem Anpfiff ging es sofort zur Sache, Dortmund mit Zug zum Tor. Die Abwehr um Papadopoulos und Toprak schien noch verschlafen zu sein und ließ ungewöhnlich viel Freiraum. Die Möglichkeit nutzte ausgerechnet Gonzalo Castro zur frühen ersten Chance, die sofort saß (6‘). Leno war machtlos, Dortmund führt.
Daraufhin war es ein sehr intensives Spiel, das sich jedoch meist im Mittelfeld abspielte. Es konnte nur nach genialen Einfällen der Mittelfeldakteure gefährlich werden, wie in Minute 17. Kampl sieht Bellarabi aus unmöglichem Winkel starten. Bellarabi nimmt den Ball an, schaut kurz und zieht ab, doch der Ball ging genau auf Roman Bürki, der das Spielgerät über die Latte lenken konnte (17‘).
Das Mittelfeldgeplänkel war erstaunlich schön anzuschauen, man spürte die Intensität. Kurz vor der Pause erhöhte Bayer 04 dann den Druck und kam zum Abschluss durch Mehmedi. Der Schweizer zwang seinen Nationalmannschaftskollegen zur Parade, die eine Ecke verursachte (40‘). Die kurze Eckenvariante wurde zunächst schlampig verspielt, lediglich ein Einwurf 30 Meter vor der Grundlinie sprang heraus. Doch die Werkself schaltete schnell, spielte perfekt über Fischer, Bender und Kampl, sodass der Slowene im Strafraum frei zum Schuss kommt – Bürki hatte keine Abwehrchance – 1:1!
Dortmund wachte daraufhin auf und setzte Nadelstiche; Reus scheiterte mit dem Pausenpfiff jedoch am bärenstarken Bend Leno (45‘).
In den zweiten Durchgang starteten die Hausherren zunächst besser, doch nach einem Mehmedi-Schuss in der 55. Spielminute kam nichts mehr. Stattdessen gewannen nun die Schwarz-Gelben immer mehr an Oberwasser. Glücklicherweise erwischte Leno wirklich einen überragenden Fussballnachmittag und parierte Kagawas (63‘), Blaszczykowskis (69‘) und Reus‘ Chance (83‘). Immer wieder versuchte es der BVB mit Flanken, doch oft fehlte die letzte Präzision. Nicht so aber in der Nachspielzeit, als Reus nach einer Flanke perfekt auf Gündogan ablegt, der einfach draufhält; Latte, Toraus, Schlusspfiff – Es blieb beim 1:1!
STATISTIKEN ZUM SPIEL
Leverkusen - Dortmund
Schüsse: 7(3) - 11(6)
Ballbesitz: 50 - 50
Bester Spieler: Bernd Leno (8,2)
BayArena – Drei Tage nach dem Remis gegen Dortmund war kein geringerer als der FC Arsenal zu Gast – Champions League! Arsene Wenger stellte nahezu in Bestbesetzung auf; unter anderem Sokraits neben Koscielny in der Innenverteidigung, Cazorla für den angeschlagenen Özil auf der Zehn. Bei Leverkusen gab es gleich fünf Veränderungen: Chicharito für Mehmedi, Brandt für Fischer, Tah für Papadopoulos und Zimmer für Donati. Die Überraschung war jedoch der Startelfeinsatz von Marvin Stefaniak auf dem rechten Flügel.
Bei überraschend schlechten Lichtverhältnissen in der BayArena war es ein zerfahrenes Spiel ohne viele Highlights. Eine Unachtsamkeit von Kramer leitete auch den ersten Angriff der Partie ein, der sofort zum Tor führte. Olivier Giroud vollendete aus 15 Metern souverän und erzielte das wichtige Auswärtstor für die Londoner. Anschließend folgten viele Foulspiele und ebenso viele gelbe Karten. Zimmer (27‘), Tah und Bender (50‘) wurden auf der einen, Sokratis (2‘), Sanchez (28‘) und Debuchy (50‘) auf der anderen Seite verwarnt.
Leverkusen wollte nun den Rückstand egalisieren, doch die Angrifswellen prallten nacheinander an Koscielny und Sokraits ab, die fehlerfrei agierten. Dann aber leitete Kramer mit einem sensationellen Tackling gegen Ramsey den Konter ein. Kampl sucht Chicharito, der sofort auf Stefaniak weiterleitet. Der Ex-Dresdener legt zurück auf Kevin Kampl, der aus vollem Lauf den Ball in die Maschen setzt – 1:1!
Darauffolgend wurde Leverkusen zwar stärker ohne jedoch entscheidende Akzente zu setzen. Lediglich in der Schlussaktion wurde es nochmal brisant, doch der eingewechselte Levin Öztunali scheiterte nach einem Solo gegen drei Mann am Außenpfosten, sodass es beim 1:1 blieb.
STATISTIKEN ZUM SPIEL
Leverkusen - Arsenal
Schüsse: 8(4) - 2(1)
Ballbesitz: 48 - 52
Bester Spieler: Kevin Kampl (7,6)
Quelle
Völler: „Spielansetzungen eine Frechheit!“
Bei einem Blick auf die bevorstehenden drei Bundesligapartien kann man durchaus ins Staunen geraten, wenn man es mit Bayer Leverkusen hält. Denn zwischen dem Auswärtsspiel in Hamburg (So.) und der Partie gegen Hannover (Di.) liegen kaum 48 Stunden, was eine Seltenheit ist und gerade Leverkusen mächtig weh tun kann. Immerhin hat man die kräftezehrenden Partien gegen Arsenal und Dortmund erst in einer englischen Woche gerade erst hinter sich gebracht. Besonders bitter ist es, wenn man sieht, wer am kommenden Wochenende wartet: Der FC Bayern München in der Allianz Arena.
All das ist Grund genug für Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler, einen Rundumschlag zu verteilen: „Die Ansetzung ist eine Frechheit. Wie soll man denn nach einem Auswärtsspiel innerhalb von 48 Stunden nach Hause fahren, sich auf das nächste Spiel einstellen, trainieren und sich dabei noch genügend regenerieren? Immer wieder wird bei Schiedsrichter-Fehlentscheidungen von Wettbewerbsverzerrung geredet, aber solch eine Ansetzung vom DFL geht genauso in diese Richtung. Aber wir sind ja nur das kleine Leverkusen, da fällt es nicht auf. Ich möchte nicht wissen, was für ein Tohuwabohu herrschen würde, wenn es unsere Freunde aus dem Süden getroffen hätte; besonders so kurz vor dem Topspiel“.
Harte Worte aus Leverkusen, die mit Sicherheit das ein oder andere Wort aus München nach sich ziehen wird. Wir bleiben dran!
Volksparkstadion – Vor dem Wochenende wurde schon viel von dem fordernden Spielplan für Bayer Leverkusen berichtet, nun lässt Roger Schmidt Taten folgen. Der Cheftrainer muss mächtig rotieren und bringt mit Kießling, Fischer, Öztunali, Ramalho, Dudziak, Jedvaj, und Dragowski gleich sieben Spieler neu auf den Platz.
Der Dino befindet sich derzeit auf Platz 18 und hat erneut riesige Existenzsorgen, doch das merkte man nach Spielbeginn überhaupt nicht. Nach drei Minuten sucht Díaz den Abschluss aus 20 Metern und befördert den Ball mit einer Bogenlampe über Dragowski hinweg ins Tor – 1:0 für den HSV!
Das Spiel gestaltete sich anschließend völlig ausgeglichen, Hamburg witterte seine Chance, doch Schipplock und Mané versäumten es, nachzulegen (10‘ |24‘). Für Leverkusen setzten in Hälfte Eins nur Kießling (8‘) Öztunali (12‘) und Ramalho (14‘ | 45‘) kleine Akzente, die jedoch nicht zum Tor führten.
Erst in Durchgang Zwei erhöhte der Tabellenführer und Favorit das Tempo. Mit dafür verantwortlich war erneut der 16 jährige Jiong Xie, der für Stefaniak in die Partie kam (50‘). Direkt mit seiner ersten Aktion prüfte er René Adler auf Herz und Nieren (51‘). Dem HSV gelangen nun nur noch Befreiungsschläge, die jedoch nicht ungefährlich waren. Carlos Mané startete in Minute 68 auf Links durch und umkurvte alle. Im Eins gegen Eins reagierte Dragowski jedoch sensationell und hielt Bayer hier im Spiel.
Wie der Fussball so spielt, gab es sofort die Quittung. Viktor Fischer bekommt auf dem linken Flügel den Ball, sucht den Weg in den Strafraum, lässt alle stehen und zieht aus halber Drehung ab. Der Ball prallt im oberen rechten Eck an den Innenpfosten – Tor! Ausgleich! (71‘)
Mit dem Ausgleich endeten auch die Offensivbemühungen beider Seiten, sodass es bei der Punkteteilung blieb.
STATISTIKEN ZUM SPIEL
Hamburg - Leverkusen
Schüsse: 7(5) - 12(6)
Ballbesitz: 45 - 55
Bester Spieler: André Ramalho (8,3)
BayArena – In den letzten Spielen geriet Leverkusen immer durch ein frühes Gegentor in Rückstand. Gegen Hannover sollte es dieses Mal anders laufen. Schmidt setzte erneut auf eine B-Elf und ermöglichte Jiong Xie sogar einen Startelfeinsatz.
Nachdem die ersten 30 Minuten gegentorlos überstanden wurden, schien das Spiel in den richtigen Bahnen zu laufen. Stefan Kießling war es dann kurz vor Ende der ersten Hälfte, der nach Vorlage von Kampl die Führung erzielte (39‘). Michael Frontzecks Mannschaft fand kaum ins Spiel, setzte praktisch keine Nadelstiche nach vorne. Auch in Hälfte Zwei sah es nicht besser aus, doch ein Flankenlauf von Felix Klaus in Minute 52 wurde brandgefährlich. Erst lenkte Jedvaj den Ball etwas ab, sodass Donati unglücklich am Ball vorbeirutschte und sogar Dragowski beim Rauslaufen hinderte. Der am zweiten Pfosten lauernde Benschop ließ sich nicht zwei Mal bitten und netzte ein – 1:1.
Im weiteren Verlauf versuchte Leverkusen zwar alles, um die drei Punkte hier zu behalten, doch es gelang herzlich wenig. Einfallslos und erfolgslos ging es nach 90 Minuten und dem 1:1 wieder in die Kabine – Bayern ist vor dem Spitzenspiel punktgleich!
STATISTIKEN ZUM SPIEL
Leverkusen - Hannover
Schüsse: 5(5) - 2(2)
Ballbesitz: 50 - 50
Bester Spieler: Giulio Donati (8,4)
Quelle
Matthias Sammer: „Dem Druck nicht gewachsen“
Wenige Tage nach dem Wutausbruch von Rudi Völler und den Punktverlusten der Leverkusener meldet sich nun auch die andere Seite in Person von Matthias Sammer zu Wort. Auf die indirekten Seitenhiebe aus Leverkusen angesprochen reagiert Sammer bewusst gelassen: „Ich bitte Sie, darauf müssen wir wirklich nicht großartig eingehen. Dieses Interview von Rudi Völler ist nur die Reaktion darauf, dass wir aktuell den besseren Lauf haben.“, sagte Sammer, der damit nicht Unrecht hatte. Immerhin bewahrheitete sich die andeutende Tendenz in den letzten beiden Spielen und Bayern holte den Punkterückstand vollständig auf.
Dass bei solch einem Spielplan für die Bayern Tohuwabohu herrschen würde, stritt Sammer jedoch ab: „Nein, wenn wir diese Ansetzungen hätten, würde es sicher nicht so ein großes Thema werden. Wir kennen solche Situationen seit Jahrzehnten und können damit umgehen – ob das in Leverkusen auch klappt? Sie scheinen dem Druck nicht gewachsen zu sein.“
Einen letzten Giftpfeil kann sich der Bayern-Verantwortliche jedoch nicht verkneifen: „Die Jungs sind alles Profisportler und ein Kader sollte so eine Belastung definitiv auffangen können. In Leverkusen schien man sich ja auch dessen sicher zu sein, sonst hätte man wohl kaum Didavi und Aranguiz im Winter verkauft“.
Welcher Fussballfan fiebert nun nicht mehr sehnsüchtig dem direkten Duell der beiden Kontrahenten entgegen?
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