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30.: Special Jeffren Suarez.
Jeffren Suarez steht ab der kommenden Saison im Kader von Real Oviedo. Barca-Insidern ist der Name durchaus ein Begriff, ansonsten kennen den venezuelanisch-Spanier wohl nicht alle, die viel mit dem spanischen Fußball zu tun haben. Mit dem heutigen Special möchte ich euch Jeffren ein bisschen näher bringen.
Begonnen hat seine Fußballkarriere auf Teneriffa. Geboren in Ciudad Bolivar in Venezuela zog er mit seiner Familie bereits früh, als er ein Jahr alt war, nach Spanien, auf die kanarische Insel Teneriffa. Dort durchlief er diverse Jugendabteilungen des Klubs, bis 2003/04 der FC Barcelona auf ihn aufmerksam wurde. Das ist auch einer der Gründe, warum manche Spieler bei einer Meisterfeier des FC Barcelona neben den katalanischen Worten 'Visca Barca i visca Catalunya' auch ein 'Visca Tenerife' einbauen, du diesem Club pflegt der FC Barcelona ein besonderes Verhältnis. In den Jugendabteilungen entwickelte sich jeffren gut und erhielt schon bald den Status den neuen Talentes. Auch deshalb holte ihn Pep Guardiola, damals Trainer des FC Barcelona B in der Tercera Division Jeffren von der Jugendmannschaft ins Team und das sollte sich bezahlt machen. Unter dem späteren Bayern-Starcoach avancierte der Venezuelaner zum Stammspieler, war maßgeblich am Aufstieg in die Segunda Division B beteiligt und absolvierte mehr als 100 Spiele für die zweite Mannschaft der Blaugrana. Als Pep Guardiola dann zum Chefcoach des FC Barcelona befördert wurde, holte er im Sommer 2009 Jeffren in die erste Mannschaft hoch. Neben Talenten wie Sergio Busquets, Thiago oder Pedro galt er als eine der Versprechungen für die Zukunft. Doch neben den anderen jungen Spielern stockte seine Entwicklung, Glanzmomente blieben Seltenheit und es gelang ihm nicht, sich auf dem Flügel bei Barcelona festzuspielen. Jeffren glänzte vorallem durch seine Schnelligkeit und Wendigkeit, was man zum Beispiel bei folgendem Tor im spanischen Cup gegen Xerez gut sehen kann. Ob der Faller, so wie von Phillip Schobesberger oder Müller gewollt war, wird man wohl nie erfahren, doch wie schnell er wieder auf die Beine kommt und dann ein Supertor erzielt ist schon beeindruckend.
Zwar wurde er 2009-2011 dreimal Meister mit den Katalanen, brachte es in drei Saisonen jedoch lediglich auf 3 Tore in 28 Spielen, was ihn im Sommer 2011 dazu veranlasste, Barcelona zu verlassen und nach Portugal zu Sporting zu wechseln. Jedoch gelang ihm auch dort nicht der erhoffte Durchbruch, 5 Treffer in 24 Spielen war dann auch nicht genug, dass die Portugiesen den Vertrag im Sommer 2013 verlängerten und sich Jeffren erneut einen neuen Arbeitgeber suchen musste. Fündig wurde er erneut in Spanien, bei Real Valladolid, wo er erneut nicht zum Stamm gehörte und den Klub auch nicht vor dem Abstieg retten konnte, in 11 Partien gelang ihm kein Treffer. Er entschied sich, den Weg in die Segunda Division mitzugehen, avancierte in seiner zweiten Saison zum Stammspieler und konnte 3 Treffer erzielen. Da Real Valladolid am Ende der Saison 2014/15 jedoch in den Playoffs den Wiederaufstieg verpasste, löste seinen Kontrakt mit dem Team aus Kastillien & Leon auf und wechselte zum belgischen Zweitligisten KAS Eupen. Dort gelang ihm bei seinem Debüt gleich ein Treffer in der zweiten belgischen Liga, im darauf folgenden Spiel gelang ihm ein Doppelpack, danach jedoch kein Treffer mehr. So kam es, dass er Belgien nach einem Jahr wieder verließ und sich in der argentinischen Liga Estudiantes de la Plata anschloss. Dort gehörte er zwar zum Stamm, doch wirklich überzeugen konnte er nicht, umso überraschender war es, dass Real Oviedo das einstige Talent für die Saison 2017/18 nach Spanien zurückholte und mit einem Dreijahresvertrag ausstattete. Der Weg von vielversprechenden Talent zu ewigen Talent scheint kaum mehr abzulegen zu sein, der große Durchbruch, wie ihn seine damaligen Mannschaftskollegen Pedro, Busquets oder Thiago geschafft haben, wird ihm nicht mehr passieren, doch mit seiner Erfahrung und der Tatsache, schon einmal Primera Division gespielt zu haben, könnte er Oviedo vielleicht auf eine andere Weise helfen. Zu wünschen wäre es dem sympathischen Venezuelaner.
Auch in der Nationalmannschaft lief Jeffren auf. Mit Spanien wurde er U-19-Europameister 2006 und U-21 Europameister 2011. Bereits 2007 hätte er mit der Nationalmannschaft Venezuelas die Chance gehabt, an der Copa America teilzunehmen, er lehnte jedoch ab, da er sich nicht so früh entscheiden wolle. Im August 2015 nahm er dann jedoch ein Angebot, für Venezuela aufzulaufen an und debütierte am 8. September beim 1:1 gegen Panama für die Vinotinto.
Im Übrigen ist Jeffren einer der wenigen Spieler, die in allen Bewerben (Liga, Pokal, CL, EL, Club-WM, Supercup und UEFA Supercup) gespielt hat und bis auf die EL und den spanischen Cup auch alle davon gewinnen konnte!
Im folgenden kurzen Interview haben wir noch die Möglichkeit genutzt, kurz mit Jeffren zu sprechen:
Reporter: Jeffren, schön, dass sie sich kurz Zeit genommen haben für dieses kurze Interview.
Jeffren: Bitte, gerne.
Reporter: Jeffren, sie stammen aus der Schule des FC Barcelona, aus La Masia, dort sind die bekanntesten Namen Iniesta, Xavi, Messi oder Busquets, warum fällt der Name Jeffren nicht in Kombination mit diesen?
Jeffren: Eine gute Frage, es braucht eben mehr, um aus einem Talent auch einen Star zu machen, als die Schule La Masia. Als ich aus Teneriffa nach Barcelona gewechselt bin, wurde ich als kommender Star gehandelt, was mich natürlich dementsprechend gepusht hat, es allen zu zeigen, dass ich wirklich das Zeug dazu habe. Man kennt seine eigenen Stärken, seine Schwächen, ich dachte zu diesem Zeitpunkt nicht daran, einmal ein Superstar zu werden, ich wollte nur Fußball spielen.
Reporter: Anfangs lief es gut, unter Josep Guardiola konnten sie in der Reservemannschaft den Durchbruch schaffen, warum blieb dieser in der ersten Elf aus?
Jeffren: Weil wir in der B-Mannschaft in der vierten Liga gegen Vereine gespielt haben, von denen die besten gerade einmal gut genug sind, um vielleicht ein Backup für einen Mittelständler in der zweiten Liga zu sein, verstehen sie mich nicht falsch, aber je weiter man in den Ligen in Spanien nach unten geht, desto einfach wird es auch für den FC Barcelona B. Schließlich sind die meisten Spieler darauf aus, einmal in der CL aufzulaufen und nicht auf Ackern und Kleinanlagen vor knapp 1.000 Zuschauern. Machst du dann den Sprung von so einer Liga in die Primera Division, wo du gegen die besten der besten spielst, ist das natürlich ein Riesenschritt. Warum es mir nicht gelungen ist, kann ich nicht genau sagen.
Reporter: Kommen wir zur kommenden Saison, Real Oviedo heißt ihr neuer Verein, was erwarten sie sich und in welche Rolle werden sie schlüpfen?
Jeffren: In die, die der Trainer mir zuteilt! (lacht) Oviedo ist für mich eine neue Chance, eine weitere, mich hier in Spanien durchzusetzen und es nochmal zu etwas zu bringen. Ich hatte eine vielfältige Karriere bisher, war in Belgien, in Argentinien, letztendlich war es aber mein Ziel, wieder nach Spanien zurückzukehren, meine Familie wohnt in Teneriffa, da tut es gut, nicht abertausende Kilometer entfernt zu sein.
Reporter: Oviedo wird als Abstiegskandidat Nummer 1 gehandelt, denken sie, dass es Real Oviedo schaffen kann, die Klasse zu halten?
Jeffren: Wir werden alles versuchen, wenn wir nicht daran glauben würden, bräuchten wir erst gar nicht antreten. Klarerweise bist du als Aufsteiger immer im erweiterten Kreis der Abstiegskandidaten, aber letztendlich steigen die drei Teams ab, die am Saisonende die wenigsten Punkte haben.
Reporter: Freuen sie sich darauf, alte Teamkollegen wie Busquets oder Iniesta wieder zu sehen?
Jeffren: Natürlich, das Duell mit dem FC Barcelona wird für uns alle, nicht nur für mich, etwas ganz besonderes werden. Ich weiß, wie es ist, für Zehntausenden Fans im Camp Nou aufzulaufen wenn sie dir zujubeln, und wie es ist, wenn man als Gegner hierhin kommt, diese Momente musst du genießen.
Reporter: Stichwort FC Barcelona, inwiefern unterscheidet sich die Arbeit hier von jener bei den Katalanen?
Jeffren: Es ist nicht viel anders, außer dass man hier meist alleine trainiert und nicht tausende Menschen zusehen, es ist alles etwas ruhiger als in Barcelona.
Reporter: Haben sie ihre neuen Teamkollegen schon kennengelernt?
Jeffren: Ja, gestern beim Training konnte ich mit einigen plaudern und mich austauschen, ich habe ein gutes Gefühl bisher, alle sind nett, das Team ist eine Einheit und wir wollen zusammen Spaß haben und eine gute Saison genießen, wenn uns jeder am Ende ganz unten sieht, haben wir keinen Druck und können befreit aufspielen, wir können es nicht schlechter machen, als man es uns prophezeiht hat!
Reporter: Dann danke ich für das Interview und wünsche viel Glück für die kommende Saison!
Jeffren: Dankesehr!
Quellen: youtube, Bild Jeffren
Geändert von Edouard1990 (26.12.2015 um 04:32 Uhr)
Toti tarani din costesti tin cu Steaua București!
Black_Tiger (26.12.2015)
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