23.: Jänner 2017 (Teil II) (22.-25.Spieltag und Copa del Rey Viertelfinale)




Am 22.Spieltag ging es für Real Oviedo ins verschneite Lugo. Bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt brauchte Oviedo ein wenig, um warm zu werden, die Gastgeber kamen anfangs besser ins Spiel und gingen nach einer Druckphase folgerichtig durch Molinero in der 34. Minute in Führung. Oviedo schonte für den Cuphit gegen Bilbao einige Stammspieler, der auffälligste unter den neuen war Flügelspieler Godín, der immer wieder für Gefahr sorgte, aber Lugo Schlussmann José Juan konnte einige Versuche des 16-jährigen entschärfen. Zur Pause ersetzte dann Miguel Linares Toché, der heute seine Gefährlichkeit vermissen ließ. Gefährlich wurde es wie schon in der ersten Hälfte am ehesten, wenn Godín am Ball war. In der 58. Minute sorgte aber Héctor Font mit einem grenzgenialen Lochpass auf Linares für den Ausgleichstreffer, der alternde Goalgetter kam wieder besser in Fahrt, der Dank, dass ihn Sergio Egea nie aufgegeben hatte. Nur 5 Minuten später nahm Linares eine Flanke von Godín wuchtig per Kopf und drehte die Partie, 1:2, eine Leistung wie in seinen besten Zeiten. Damit spielte er sich neben dem heute auch blassen Villalibre wieder in den Blickpunkt.

Es war das Saisonhighlight, das Cupviertelfinale gegen Athletic Bilbao. Schon im Vorjahr musste man gegen die Basken im Cup ran und schied denkbar knapp im Elferschießen aus, dafür wollte man noch Revanche nehmen. Oviedo musste wieder auf Villalibre verzichten, da dieser nicht gegen Bilbao oder Bilbao B spielen durfte, so spielten vorne Herrera und Toché. Und das, was Oviedo heute ablieferte, das war höchst erstligatauglich. Zwar begann Bilbao überfallsartig, hatte schon nach 4 Minuten eine Chance mit einem Elfmeter, doch Aduriz vergab diesen. Danach legte Oviedo los, man schnürte den Gegner hinten ein, kombinierte flüssig und ließ die Basken laufen. Aus einem herrlichen Solo samt Schuss aus 25 Metern ins linke Eck entstand die frühe Führung in der 11. Minute durch den aus Eibar stammenden Néstor Susaeta. Bilbao war völlig konstaniert, spielte kaum eine Rolle und wirkte hinten maßlos überfordert. So auch, als sich Aguirre an de Marcos vorbeidribbelte und die Flanke genau auf Herrera brachte, der sich im Kopfballduell gegen Etxeita durchsetzte und auf 2:0 erhöhte. Bilbao wankte gewaltig, nicht nur, dass durch Ibai Gómez und Aduriz keine Gefahr ausging, hinten patzte man wie eine Schulmannschaft, in der 38. Minute rettete Kepa Arrizabalaga mit einem Glanzreflex gegen Herrera sein Team vor noch schlimmerem. In der zweiten Hälfte hatte auch Oviedo einen Elfmeter zugesprochen bekommen, nachdem Etxeita im Sechzehner Toché legte. Herrera scheiterte jedoch an der Latte. Nur dem Schlussmann war es zu verdanken, dass Bilbao hier nicht schon längst chancenlos für das Rückspiel war. In den letzten 10 Minuten tauschte Egea den völlig entkräfteten Font aus, es kam mit Barrera ein Debütant. Und der 18-jährige Flügelspieler machte in der 86. Minute den Deckel drauf, einen Schuss von Aguirre konnte Kepa nur zur Seite abklaschen lassen, wo Barrera goldrichtig stand und nur 6 Minuten nach seiner Einwechslung traf, was für ein Einstand. Oviedo fertigte Bilbao mit 3:0 ab, die Basken brauchen nächste Woche im Estadio San Mamés wohl schon ein Fußballwunder!

Wieder nur 4 Tage später stand das Heimspiel gegen Granada an. Bei Oviedo wurde wieder die Rotationsmaschine angeworfen, so durfte auch der 17-jährige Stürmer Fabio Arnáiz sein Debüt feiern. Doch sein Einstand verlief nich so traumhaft, wie jenes von Barrera. In der 13. Minute verlor er im Spielaufbau den Ball an seinen Gegenspieler, dann ging es schnell, Granada spielte einen mustergültigen Konter, den Ex-Salzburger Jonatan Soriano zum 1:0 abschloss, wie schon im Hinspiel. Doh anders als am ersten Spieltag kam Oviedo diesmal zurück, in der 29. Minute erzielte Asier Villalibre im Fallen das 1:1, nicht so kurios wie der klassische Schobesberger, aber auch kein alltägliches Tor. In weiterer Folge war die Partie ausgeglichen, Chancen blieben aber Mangelware. Erst, als in der Schlussphase wieder Linares für den Debütanten kam, kam Oviedo nochmals zu einem Extraschwung, in der 81. Minute war es erneut Villalibre, der, sträflich alleine gelassen, Oviedo mit dem 2:1 Siegtreffer doch noch die 3 Punkte brachte.

Ein ganz anderes Spiel als vor einer Woche vor heimischem Publikum erwartete den Zweitligisten heute im Baskenland bei Bilbao. Wild anstürmende Basken wollte das Wunder möglich machen und doch noch ins Halbfinale einziehen. Doch ein ums andere Mal konnten sich Gómez und Neuzugang Vallejo auszeichnen, brachte die baskischen Angreifer zum verzweifeln. Lediglich einen Schuss von Aduriz ließ man in den ersten 45 Minuten zu, den entschärfte Magunazelaia aber ohne Probleme. Ein erstes Mal gefährlich wurde Oviedo in der 49. Minute, als Muniaín einen Ball im Aufbauspiel verlor, blitzschnell umgeschaltet wurde und Herrera mit einem Schuss Bilbao zum Zittern brachte, denn der Ball krachte zurerst an den linken und anschließend an den rechten Pfosten, bevor Kepa zuschnappen konnte, Riesenglück für den Erstligisten. Bilbao kam immer wieder bis zum Sechzehner, aber nicht weiter, doch eine Standardsituation, ein herrlicher Freistoß von Beñat sorgte dann doch für das 1:0, eine halbe Stunde blieb Bilbao noch für 2 Tore, um sich erstmal in die Verlängerung zu retten. Und Oviedo hielt die Chance am Leben, weil sowohl Herrera alleine gegen Kepa, als auch Aguirre mit einem Schuss aus dem Hinterhalt an der Chancenauswertung scheiterten. In der 81. Minute stoppte dann García den durchbrechenden Aduriz im Sechzehner regelwidrig, die Ampelkarte und ein Strafstoß waren die Folge, Aduriz machte es diesmal besser, 2:0 für Bilbao. Nun zitterte Oviedo, ein Mann weniger, noch 10 Minuten und ein wie wild drückendes Bilbao. Einmal hatte man noch großes Glück, als Muniaín frei durch war, aber den Augenblick zu früh startete. Oviedo rettete den Vorsprung über die Zeit und steht damit sensationell im Halbfinale der Copa del Rey, wo nun Málaga wartet, das Getafe mit zwei 2:1 Siegen bezwang.

Wieder nur 4 Tage später ging es in der Liga weiter, bei Almería wartete im Estadio de los Juegos Mediterraneos keine leichte Aufgabe. Doch quasi mit der ersten Chance brachte Aguirre die Gäste gegen den Spielverlauf in Führung. Es spielte fast nur Almería, aber Chuli vergab die größten Chancen und über die Flanken kam wenig brauchbares zur Mitte. In der 39. Minute hatte Oviedo mit den ersten richtigen Angriff die Topchance, nachdem ein Handspiel im Strafraum einen Elfer zur Folge hatte, scheiterte aber Herrera erneut vom Punkt. Oviedo hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn man hier einen Gegentreffer bekommen hätte, aber es schien einfach keiner reinzugehen. Der in der zweiten Halbzeit eingewechselte Godín zeigte in der 71. Minute, wie man es besser macht, mit einem schönen Doppelpass mit Herrera setzte er sich perfekt in Szene und durfte endlich über sein erstes Tor für die Asturier jubeln, der war überfällig. Almería konnte sich in den letzten Minuten nicht mehr motivieren, man gab die Partie vorzeitig verloren, letztendlich aber ein glücklicher 0:2 Auswärtssieg von Oviedo, da man heute nicht wirklich das bessere Team war.

Endlich einmal durchschnaufen hießt es bei Oviedo, eine Woche Pause zwischen 2 Spielen, das gab es schon länger nicht mehr. Auch deshalb konnte Sergio Egea nahezu auf seine beste Elf zurückgreifen, in der Innenverteidigung ersetzte Vila den zuletzt schwächelnden Verdés, dafür bekam im defensiven Mittelfeld Medeiros eine weitere Chance. Der junge Portugiese aus dem eigenen Nachwuchs ist auch kurz davor, sich als erste Alternative zu etablieren. Im Angriff musste man auf Villalibre verzichten, der mit einer Trainingsverletzung an der Schulter dieses und vermeintlich auch noch das nächste Spiel verpassen würde. Doch gegen Teneriffa lief es auch ohne ihn wie am Schnürchen. Nach gerade einmal 4 Minuten zappelte der Ball schon ein erstes Mal im Netz, Godín blieb der Torjubel aber im Hals stecken, Abseits soll es gewesen sein, eine sehr strittige und knappe Entscheidung. Teneriffa konnte den Abwärtstrend aus den letzten Partien weiterhin nicht stoppen, man drohte den Anschluss an die Playoff-Plätze zu verlieren, als Godín in der 33. Minute Oviedo in Führung schoss und es dieses Mal zählte. Nach der Pause zeigte auch Linares, dass er dezeit in Topform spielt und entschied mit seinem Doppelpack die Partie wohl frühzeitig. Zwar kam Teneriffa in weiterer Folge zu zwei guten Chancen, aber Esteban konnte beide Möglichkeiten entschärfen. In der 86. Minute erzielte auch Godín sein zweites Tor an diesem Abend, in der Nachspielzeit setzte Vila mit einem wuchtigen Kopfball nach einem Corner den Schlusspunkt in einer einseitigen Partie, ein klares 5:0 zeigt die Hochform von Oviedo zur Zeit!