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Das beschauliche Mainz wurde das Ziel meiner Vereinssuche. Spätestens nach der überraschenden Verpflichtung von Jürgen Klopp im Jahr 2001 hielt bei den Mainzern langsam aber stetig der sportliche Erfolg Einzug. Klopp, der zum damaligen Zeitpunkt noch nicht mal eine gültige Trainerlizenz besaß, übernahm den FSV in akuter Abstiegsnot und holte aus den ersten sieben Spielen fünfzehn Punkte und beendete die Spielzeit als Tabellen 14. über dem Strich. In den folgenden drei Jahren kratze man immer wieder am Aufstieg in das Oberhaus. Mal spielte die Tordifferenz eine Rolle, im anderen Jahr waren die anderen Mannschaften schlichtweg konstanter. Trotz des mehrmaligen Scheiterns hielt die Vereinsführung am „Motivator Klopp“ fest. In der Saison 2004/2005 gelang dann mit einem Negativrekord der sensationelle Aufstieg, mit nur 54 Punkten. Die Liganeulinge bestachen in ihrem „ersten“ Erstligajahr mit furiosen ersten Spielen. Nach der Auftaktniederlage gegen den VfB Stuttgart folgten Siege gegen den Hamburger SV, den damaligen deutschen Meister Werder Bremen und Bayer 04 Leverkusen. Am Ende war man als bester Aufsteiger auf dem 11. Rang.
Neben dem Klassenerhalt erfreuten sich die Mainzer neben einem weiteren Jahr Bundeliga auch auf den internationalen Wettbewerb. Als Gewinner der Fair-Play Wertung zog man in die UEFA-Pokal Qualifikation ein, scheiterte allerdings nach Siegen gegen die Armenier FK MIKA Aschtarak und die Isländer IB Kevlavik am späteren Gewinner FC Sevilla. Nach drei Jahren Erstligazugehörigkeit stieg man 2007 in die zweite Bundesliga ab. Der direkte Wiederaufstieg wurde in der Folgesaison verpasst und Jürgen Klopp, der bei den Mainzern eine Ära prägte, nahm ein Angebot aus Dortmund an.
Jorn Andersen übernahm die Mannschaft und schaffte neben dem direkten Wiederaufstieg auch den Einzug in das DFB-Pokal Halbfinale, wo man sich erst Bayer Leverkusen geschlagen geben musste. Trotz der Erfolge trennte man sich in der Saison 08/09 vom gesamten Trainerteam, was gleichzeitig die Ära des bisherigen A-Junioren Trainers Thomas Tuchel einläutete. In der ersten Tuchel-Saison blieb man bis zum 26. Spieltag zuhause ungeschlagen und sicherte sich bereits vier Spieltage vor Schluss den Klassenerhalt. In der Spielzeit 2010/11 stand man nicht nur zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte an der Tabellenspitze, man stellte auch den Rekord des FC Bayern mit sieben Siegen aus den ersten sieben Spieltagen ein. Man beendete die Saison auf dem fünften Rang und schaffte es außerdem sich erstmals sportlich für die Teilnahme an der Europa League zu qualifizieren. Hier scheiterte man, wie auch zwei Jahre später in der dritten Qualifikationsrunde.
In der Folge verabschiedete sich Thomas Tuchel in sein „Sabbatjahr“ und übergab das Zepter an seinen Nachfolger, den Dänen Kasper Hjulmand. Mit dem Überraschungs-Trainer wurde man in Mainz nie so wirklich warm, die sportlichen Erfolge blieben ebenfalls aus. Nach nur 231 Tagen musste der Hjulmand das Handtuch nehmen und Platz für den starken Mann aus der zweiten Reihe machen; Martin Schmidt. Der in Naters geborene Schweizer stieg aus der zweiten Mannschaft auf, stabilisierte die Rot-Weißen und schloss die abgelaufene Spielzeit auf dem elften Rang ab. Nun gilt es den Kader nach den Abgängen von unter anderem Johannes Geis und Shinji Okazaki neu auszurichten. Hierzu aber in einem felgenden Bericht mehr…
So, nachdem ich mich die letzten Jahre immer auch Liverpool oder den HSV als
erste Karriere eingeschossen habe, hier mal etwas vollkommen anderes.
Verwendete Bilder:
Klopp , Klopp 2 , Tuchel
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