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Der 1.FC Köln hat die Klasse gehalten und das sogar relativ souverän. Die angestrebte 40 Punkte-Markte wurde genau erreicht. Die Fans des 1.FC Köln konnten fast ohne Abstiegsängste die zurückliegende Erstligasaison genießen. Das Herzstück des Erfolges bildete dabei eine, für einen Aufsteiger, herausragende Defensivleistung. Lediglich 40 Gegentore ließen die Kölner Defensivspezialisten zu. Am Ende sprang ein großartiger 12. Tabellenplatz für die Elf von Peter Stöger raus. Doch die Zielsetzung der Kölner bleibt bei aller Euphorie rund ums Rhein-Energie-Stadion unverändert. "40+" lautet die Devise, die Coach Peter Stöger vor dieser "schweren zweiten Saison" ausgiebt. Wohlwissend, dass den 40 Gegentoren auch nur 34 eigene Treffer gegenüberstehen. Das Offensivspiel war die große Baustelle des 1.FC Köln. Zu leicht auszurechnen das Spiel nach vorne. Zu abhängig von Torjäger Anthony Ujah, der die Kölner nun auch noch in Richtung Bremen verlassen hat. Zudem wird es schwer die Marke von nur 40 Gegentreffern zu wiederholen, da das "Bollwerk" Kevin Wimmer sein Glück zukünftig in der Premier League bei Tottenham Hotspur sucht. Mit Ujah und Wimmer fehlen Köln zwei ganz wichtige Pfeiler der letzten Spielzeit. Doch brachte der Transfer auch dringend benötigte Mittel. Rund 12 Millionen Euro spülten diese Transfers in die klammen FC-Kassen.
Brachiale und kreative Energie für die Offensive
Sportdirektor Schmadtke konnte für Kölner Verhältnisse "aus den vollen" schöpfen und ließ die Kölner Fangemeinde durch junge U-Nationalspieler freudig jauchzen. Als Königstransfer gilt hierbei Leonardo Bittencourt. Der hochveranlagte Dribbelkünstler kommt für rund 2,5 Mio. Euro von Hannover 96. In Köln will er nun endlich den Durchbruch schaffen, der weder in Dortmund noch Hannover gelingen wollte. Rein vom Namen her ist Bittencourt wohl der populärste Transfercoup der Kölner. Tony ersetzt Tony. Mit Anthony Modeste holt Köln seinen "Wandspieler" für die Offensive. Mit ihm soll sich das Kölner Spiel verändern. Er soll die Bälle vorne behaupten und seine schnellen Außenspieler in Szene setzen. Zudem ist der Ex-Hoffenheimer natürlich auch für die Torquote von Anthony Ujah zuständig. Mindestens 10 Tore versprach der 4,5 Millionen Euro-Transfer den Kölner Anhängern bereits im Vorfeld. Ein alter Bekannter von Peter Stöger ist Phillip Hosiner, der vom französischen Erstligisten Stade Rennes kommt. Der Stürmer arbeitete bereits bei Austria Wien erfolgreich mit Stöger zusammen und gilt als echter Torgarant. Damit die Stürmer auch in Position kommen wurde als Spielmacher Milos Jojic von Borussia Dortmund geholt. Das serbische Talent kam in Dortmund unter Jürgen Klopp nicht zum Zug und suchte Spielpraxis. Glück für den 1.FC Köln. Ein Transfer den man sich in Köln lange Zeit nicht hätte vorstellen können. Jojic gilt als Standardspezialist. Bei diesen war Köln ganz schwach in der letzten Saison. 3,5 Millionen Euro soll der junge Serbe gekostet haben. Wesentlich erschwinglicher waren die zwei neuen jungen Innenverteidiger. Aus Kaiserslautern kommt U-21-Nationalverteidiger Dominic Heintz zum FC. Er soll die Lücke schließen, die Kevin Wimmer hinterlässt. Aus Italien komm der dänische U-21-Verteidiger Frederik Sörensen. Ein Mann für die rechte Innenverteidigung, der Druck auf Dominic Maroh ausüben soll. Zudem nimmt Stürmer Simon Zoller einen zweiten Anlauf. Der an Kaiserslautern ausgeliehene Stürmer will sich nun in Köln durchsetzen.
Die Generation "Fahrstuhl" geht in die 2.Liga
Die alte Zeit mit dem Image der Fahrstuhlmannschaft ist Geschichte. Die Trennung vom "ewigen Talent" Adam Matuschyk nach Braunschweig und dem "Kapitän außer Dienst" Miso Brecko nach Nürnberg haben diese Meinung unter den Anhängern nur noch mehr manifestiert. Die Euphorie in der Domstadt ist gewaltig. Und hier lauert auch schon die größte Gefahr für den FC. Während viele Fans schon wieder von Mailand träumen wird Stöger alle Hände voll zu tun haben die "Neuen" zu integrieren. Zudem schwebt Stöger ein anderer Fußball als im letzten Jahr vor. Offensiver, ohne aufzumachen. Eine Kunst, die es zu bewerkstelligen gilt. Einig sind sich aber alle Fans, Trainer und Experten. Mit dem Abstieg sollte Köln eigentlich nichts zu tun haben. So könnte die große Sehnsucht nach Konstanz also endlich befriedigt werden.
Die "Transferwerte" bringen auch Gefahr
Von geschaffenen "Transferwerten" spricht Jörg Schmadtke gerne beim Blick auf die vielen neuen U21-Nationalspieler. Doch genau hier kann man auch das Gefahrenpotenzial beim 1.FC Köln sehen. Bittencourt, Heintz, Jojic und Sörensen, dazu Hosiner und Modeste. Allesamt Spieler, die sich in der Bundesliga nicht auskennen oder aber noch nicht nachhaltig in Szene setzen konnten. Zu denken, dass nur aufgrund der neuen Talentdichte die Spiele gewonnen werden ist reiner Irrglaube. Fakt ist, dass der 1.FC Köln, diese Transfers nur tätigen konnte, weil die Zugänge eben noch nirgends voll überzeugen konnten. Es liegt an Peter Stöger das Potenzial voll zur Geltung zu bringen. Aber dieser Vorgang kann dauern ... und das eventuell länger als es den Fans lieb ist oder auch länger als der 1.FC Köln an Zeit hat, denn die Konkurrenz schläft nicht.
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