
Einen Tag vor dem Saisonstart begrüßt der Presseverantwortliche von Crystal Palace, Patrik Jubb, die enorm hohe Anzahl an Journalisten im Presseraum der Eagles. Grund dafür dürfte auch sein, dass kurzfristig die Teilnahme des 25 Mio € Neuzugangs Marko Arnautovic bestätigt wurde. Es ist 13:00 Uhr und die 3 Protagonisten betreten den Raum. Angeführt von Chairmann Steve Parish, gefolgt von Coach Alan Pardew sowie dem neuesten Eagle Marko Arnautovic, setzen sich die Drei . Patrik Jubb erläutert kurz die Regeln und eröffnet offiziel die Pressekonferenz.
Als erstes gehen die Fragen an Alan Pardew
Michael Edwards (The Sun)
Im Namen aller Journalisten möchte ich mich zuerst bedanken, dass ihr Zeit für uns findet. Nun zu meiner Frage. Alan,Welche Infos konnte man aus der Vorbereitung gewinnen, wo besteht noch Handlungsbedarf, wer könnte den Verein noch verlassen, sind Leihen geplant?
Alan Pardew
Es bestätigte sich während der Vorbereitung der Eindruck, welch besonderes Team hier in den letzten Jahren zusammengewachsen ist. Der Umgang der Spieler miteinander, auch außerhalb des Platzes, ist wirklich toll. Auf so einer Grundlage lässt sich dann immer gut aufbauen. Wir versuchten im Training viel Neues aus, auch oft mit der Erkenntnis, dass Neues nicht immer gut ist. Welche Qualität die Vorbereitung im Endeffekt aber gehabt hat, sehen wir wohl erst morgen nach dem Match. Zu Ihrer Frage wegen Personalien, kann ich nur sagen, dass es einigen Spielern offen steht sich einen neuen Verein zu suchen. Es ist ja kein Geheimnis, dass Mc Carthy, Souare und Campbell mit Ihrer Situation nicht zufrieden sind, da liegt es auf der Hand, dass wir ihnen keine Steine in den Weg legen werden.
Chris Hooper (The Independent)
Herr Pardev, mit dem 25 Millionen-Coup von Arnautovic sorgte Cystal Palace international für Aufsehen, muss das Ziel nun zwangsweise EL-Qualifikation für die nächsten Jahre heißen, um diese Ausgaben zu decken?
Alan Pardew
Von zwangsweise Europa League zu sprechen, ist bei der Geschichte von Crystal Palace schon etwas vermessen würde ich sagen. Aber Sie haben schon recht, für diesen Transfer haben wir tief in die Tasche gegriffen. Ich wollte aber Marko aufgrund seiner Qualitäten unbedingt in meinem Team sehen. Er wird bestimmt etwas Zeit brauchen um seinen Platz in der Mannschaft zu finden, danach bin ich mir aber sicher, dass er uns weiterhelfen wird. Man weiß ja auch nicht wer uns diesen Sommer von den Außenspielern noch verlässt, daher haben wir im Vorhinein bereits reagiert und einen qualitativ hochwertigen Spieler für unser Team verpflichtet. Und wegen dem Geld machen Sie sich bitte keine Sorgen. Es ist budgetär in den nächsten Jahren kein Europacup eingeplant, daher haben wir uns auch nicht finanziell in Gefahr begeben. Der TV- Deal hat natürlich auch positive Seiten, sodass ein Klub wie Crystal Palace vielleicht einmal die Möglichkeit hat, in Zukunft sich in den Top Ten zu etablieren.
Will O`Connor (Croyden Guardian)
Herr Pardew, mit dem Rekordtransfer von Arnautovic ist die Euphorie der Fans nochmals gestiegen. Wie werden Sie und das Team mit der erhöhten Erwartungshaltung zurecht kommen?
Alan Pardew
Unsere Fans können diesen Transfer schon recht gut einordnen, würde ich sagen. Ich glaube nicht, dass sie jetzt Wunderdinge von uns erwarten. Die letzte Saison war bis auf das Ende, als uns etwas die Luft ausging, eine sehr erfolgreiche. Und warum war sie so erfolgreich? Ich werde es Ihnen sagen. Weil wir mit Abstand die besten Fans der Premier League haben. In keinem Stadion bekommt man eine solche Gänsehaut wie im Selhurst Park. Die Fans stehen hinter der Mannschaft und machen auch Stimmung wenn es mal nicht so läuft. Mit dem Spieler Marko Arnautovic wollen wir auch mal den Fans "Dankeschön" sagen und Ihnen einen Typen präsentieren, welcher meiner Meinung nach perfekt zu den Eagles passt und auch viel Show verspricht.
Rodger East (The Daily Mail)
Sind noch weitere Transfers geplant? An Ward-Prowse wird Ihnen ja trotz des Arnautovic Transfers noch großes Interesse nachgesagt!
Alan Pardew
In erster Linie liegt jetzt erstmal der Fokus darauf gewisse Spieler zu verkaufen. Auch wir können nicht "nur" ausgeben (lacht). James Ward- Prowse ist eines der größten englischen Talente überhaupt, da ist es logisch, dass man Interesse zeigt. Dies tun aber mehrere Vereine, nicht nur wir. Durch den durchaus überraschenden Abstieg von Southampton ist James natürlich in der Auslage. Ein Spieler wie er, ist zu gut für die Championship. Für einen Transfer müssten aber enorm viele Faktoren zusammenpassen. Das sind schon fast zu viele, um ernsthaft über eine Verpflichtung zu überlegen. Aber im Fussball kann es oftmals sehr schnell gehen, daher sag niemals nie.
Die nächsten Fragen gehen an
Steve Parish (Chairman)
Erik Dekord (The Times)
Mit Bamford, Cole und Arnautovic hat man drei Wunschspieler nach London lotsen können, werden die Eagles nochmals aktiv werden, oder steht der Kader damit für die kommende Saison?
Steve Parish
Wie Alan bereits angemerkt hat, liegt nun der absolute Fokus auf dem Saisonstart und der Tatsache ob wir einige Spieler von der Gehaltsliste bekommen. Sollte sich nach der ersten Phase in der Saison herausstellen, dass wir noch Handlungsbedarf haben, kann es aber durchaus sein, dass der Crystal Palace FC am Ende der Transferperiode nochmals aktiv wird am Markt. Aber wir sind mit den bisherigen 4 Neuzugängen (Bamford, Cole, Cook, Arnautovic) hoch zufrieden und sind sicher, perfekt in die Qualität der Mannschaft investiert zu haben.
Lesley Stevens (The Mirror)
Mit der Rekordablöse von 25 Millionen stößt Crystal Palace in neue Dimensionen vor. Wie kommt es dazu, dass man den Weg der Schnäppchenjäger verlassen hat und die Philosophie drastisch verändert?
Steve Parish
Letztes Jahr haben wir bereits Yohan Cabaye für fast 15 Mio € verpflichtet und da gab es noch keine Ausschüttung aus dem Mega TV Deal. Die Preise haben sich durch diesen Deal stark verschoben. Wir werden wahrscheinlich noch öfter, solche Transfers von Mittelfeldmannschaften in der Premier League sehen. Wenn man aber in der Premier League nicht andauernd gegen den Abstieg spielen will, muss man auch manchmal solche Investitionen tätigen. Aufgrund der Tatsache, dass wir mit Lascelles und Bamford wirklich zweimal extrem gutes Händchen in unseren Transfergeschicken bewiesen haben, den Rückschluss zu ziehen, dass wir auf solch kostengünstigen Transfers angewiesen sind, ist falsch. Auch wir profitieren durch den TV Deal. Obwohl es unser Ziel ist, dieses Geld in die Jugend und in die Infrastruktur zu investieren, müssen wir um konkurrenzfähig zu bleiben auch mal groß investieren und unsere Standing am Markt beweisen.
Die Pressekonferenz kommt nun zum Höhepunkt. Marko Arnautovic wird die nächsten Fragen beantworten.
Daniel Brandle (Daily Star)
Marko, den Bad Boy haben sie in Bremen gelassen, ziehen als Familienmensch nach London, was war neben dem Wunsch ihrer Frau der Hauptgrund zu Palace zu wechseln anstatt zu einem Verein, der international spielt?
Marko Arnautovic
Der Bad Boy wurde dort gelassen, da er auch dort erfunden und hoch projeziert wurde. Den deutschen Journalisten war anscheinend immer sehr langweilig, darum haben Sie immer geschaut, was macht der Arnautovic gerade und haben es maßlos übertrieben berichtet. Als erstes möchte ich nochmal sagen, dass ich sehr schwer aus Stoke weggegangen bin. Dort war besonders die letzte Saison wirklich schön. Leider haben wir es aber wieder nicht über den Mittelfeldplatz hinausgeschafft. Darum haben wir uns dann für London entschieden. Ich und meine Frau lieben diese Stadt. Ich wollte einfach hier leben und Fussball spielen. Für mich war nicht ausschlaggebend ob der Verein international spielt in dieser Saison, sondern welche Perspektiven er mir bietet. Ich bin zwar Champions League Sieger, war bei Inter aber fast nie im Einsatz. Darum wollte ich erstens wieder zu einem Verein wo ich auch regelmäßig spiele und zweitens wo ich auch das Vertrauen spüre. Außerdem sind die Fans hier der absolute Hammer. Eindeutig das geilste Stadion in London mit der besten Stimmung.
Leo Purse (Daily Express)
Mr. Arnautovic, es heißt dass die "Potters" Sie unbedingt loswerden wollten, weil Sie angeblich zu hohe Forderungen gestellt und sich mit den verantwortlichen Personen überworfen haben sollen?! Außerdem soll es auf der Saisonabschlussfeier zu einem Eklat zwischen Ihnen und Erik Pieters gekommen sein?! Was ist an den Gerüchten dran und können Sie etwas Licht ins Dunkle bringen?
Marko Arnautovic
Schön davon zu hören. Interessanterweise gab es gar keine Saisonabschlussfeier und mit Eric und seiner Frau waren wir gemeinsam auf Urlaub. Wenn das gegenseitige Sandburgen zerstören bei Ihnen ein Eklat sein soll, dann soll es wohl so sein. Unbedingt loswerden ist ebenfalls eine sehr kreative Auslegung. Mein Marktwert beläuft sich derzeit irgendwas bei 10 Mio €. Stoke wollte die bekannte Summe von 25 Millionen Euro für mich haben. Nennen Sie dies unbedingt loswerden? Übrigens kommen Sie aus Deutschland? Ist die Bundesliga jetzt schon so fad, dass ihr dem Arnautovic hinterher reist?
Thomas Wintergarde (The Guardian)
Mr. Arnautovic, bei den "Potters" waren Sie einer der Starspieler und die Fans haben Sie geliebt. Jetzt führt Ihr Weg zu Crystal Palace, wo Sie sich alles wieder erarbeiten müssen und dazu noch stolze Ablöse von 25 Millionen Euro. Glauben Sie, dass Sie sich auf Anhieb einen Stammplatz erkämpfen können und belastet Sie die hohe Ablöse bzw. sind Sie in einer Art Bringschuld?
Marko Arnautovic
Ich werde zumindest wieder alles dafür tun, dass ich in der Startelf stehe. Entscheiden tut dies aber immer noch der Trainer. Ich bin hier her gewechselt, da ich großes Potential in der Mannschaft und dem Verein sehe, dass noch lange nicht ausgeschöpft ist. Außerdem spielt Palace ein ähnliches System wie unsere Nationalmannschaft. Dort fühle ich mich bekanntlich sehr wohl. Eine Bringschuld habe ich nicht. Der Verein ist der Meinung, dass ich so viel Geld wert bin. So etwas macht mich sehr stolz. Ich kann versprechen, dass ich für den Verein und die Fans alles geben werde. Ich werde laufen bis ich tot umfalle. Dabei hoffe ich natürlich, dass einige spielerische Glanzlichter auch dabei raus kommen. Da muss aber das Zusammenspiel mit den Kollegen auch passen. Allein kann ich auch hier nichts zerreißen. Ich bin mir aber sicher, meinen Beitrag zu einigen erfolgreichen Saisonen hier zu liefern. Und jetzt bedanke ich mich bei euch und konzentriere mich auf Aston Villa morgen. Tschüss.
Marko Arnautovic beendet die Pressekonferenz gleich mal selbst. Der Junge hat schon Selbstvertrauen. Patrik Jubb, der Presseverantwortliche bedankt sich ebenfalls nochmals fürs Kommen an die Presse und beendet offiziell die PK.
Quelle:
https://twitter.com/cpfc/status/650329733952053248
Coming Soon: Der Start in die neue Premier League Saison (4 Matches)
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